Zeittafel |
966 | Der Piasten-Herzog Mieszko, der erste geschichtliche Herrscher Polens, nimmt den christlichen Glauben an. Damit Beginn der Christianisierung Polens. |
1000 | Pilgerfahrt Ottos III. zum Grab des Heiligen Adalbert, Errichtung des Erzbistums Gnesen. |
1000-1200 | Verbindung der Piastendynastie mit deutschen Adelsgeschlechtern. Ansiedlung von deutschen Siedlern und Rittern im Norden des Landes und in Schlesien. |
1226 | Herzog Konrad von Masowien bittet die deutschen Kreuzritter um Hilfe im Kampf gegen die Pruzzen. Damit Etablierung der Herrschaft des Deutschen Ordens. |
1241 | Sieg der Mongolen bei Liegnitz (Legnica) über ein Heer deutschen, polnischen und Ordensrittern. |
1308 | In Pommerellen setzt sich der Deutschen Orden durch. |
1331-1370 | Regierungszeit Kazimierz III. - Aufblühen des neuen polnischen Staates und Förderung der Wissenschaften mit der Gründung der Universität Krakau im Jahre 1364. In der Außenpolitik zielt Kazimierz Politik auf Verzicht von territorialen Ansprüchen im Westen zugunsten einer Expansion im Osten (Wolhynien). Mit Kazimierz Tod erlischt die Dynastie der Piasten. |
1339 | Verzicht auf Schlesien, das an die böhmische Krone geht. |
1343 | Verzicht auf Pommerellen, das Kulmer Land und die Michelau, die damit zum Gebiet des Deutschen Ordens gehören. |
ab 1340 | Beginn der polnischen Erwerbung von Halitsch-Wolhynien. |
1386 |
Polnisch-litauische Personalunion durch die Heirat des litauischen Großfürsten Jagiello (litauisch: Jogaila) mit der polnischen Thronerbin Jadwiga. Damit tritt die Dynastie der Jagiellonen auf den polnischen Thron. Jagiello selbst regiert von 1386- 1434. |
1410 |
Schlacht bei Tannenberg (polnisch Grunwald) mit dem Sieg der Polen und Litauer über den Deutschen Ritterorden. |
1454 | Aufstand der Stände Preußens gegen den Deutschen Orden, Übertragung der Landesherrschaft an den polnischen König. |
1466 | Im Zweiten Thorner Frieden erhält Polen Danzig, Pommerellen, Kulm, das Ermland, Marienburg und Elbing. |
1496 | Beim Reichstag von Petrikau (poln. Piotrków), auch die "Magna Charta" der polnischen Verfassungsgeschichte genannt, werden die Rechte des polnischen Adels gestärkt (u. a. Zollfreiheit und freie Weichsel-Schifffahrt). Dagegen wird den Stadtbürgern Grundbesitz nach Landrecht untersagt - auch die Rechte der Bauern werden weiter eingeschränkt. |
1505 | Reichstag von Radom: die Konstitution Nihil novi legt die Gesetzgebung in die Hände des Adels. Der König ist hauptsächlich für die Außenpolitik zuständig. Es ist der Grundstein für das Liberum Veto, nach dem jeder Freie im Sejm, im Landtag, das Recht besitzt, mit einer einzigen Stimme ein eingebrachtes Gesetz zu blockieren. Es ist auch die Grundlage der Rzeczpospolita, der Adelsrepublik, zumal die Städte mit ihren Bürgerschaften nicht im Sejm vertreten sind. |
1506 - 1548 | Sigismund I., König von Polen und Großfürst von Litauen. Er heiratet die Mailänder Fürstentochter Bona Sforza, wodurch italienische Künstler nach Polen kommen. Die aus Deutschland kommende Lutherische Reformation verlangsamt und beendet schließlich den Assimilierungsprozess der Deutschen in Polen. |
1525 | Der Hochmeister des Deutschen Ordens leistet den Lehnseid vor dem polnischen König, um sich einen Verbündeten gegen die Großmächte Russland und Schweden zu verschaffen. |
1529 | Noch zu Lebzeiten des Vaters wird Sigismund August I. zum Großfürsten von Litauen und König von Polen gewählt. Er zeichnet sich durch Toleranz gegenüber dem Protestantismus aus. Große Bedeutung der neugegründeten Universität Königsberg in Preußen für die Reformation in Polen. |
1548-1572 | König Sigismund II. August polnischer König. (Mit seinem Tod - Ende der Jagiellonen-Dynastie.) |
1559 | Bündnis Polens mit dem Deutschen Orden in Livland gegen Moskau. |
1561 | Livland und Riga stellen sich unter den Schutz der polnischen Krone, wobei dem deutschen Adel alle seine alten angestammten Rechte (dt. Recht, Protestantismus, sozialer Stand) für alle Zeiten versichert werden. |
2. Hälfte 15. und 16. Jh. | Hohe wirtschaftliche, kulturelle und politische Blüte, das Goldene Zeitalter Polens , mit einer Ausdehnung von der Ostsee bis zum russischen Smolensk, teilweise bis zum Schwarzen Meer, mit ca. 8 Mio. Bewohnern. |
1569 | Realunion zwischen Polen und Litauen, wobei Litauen seine Selbständigkeit aufgibt. |
1573 | Beginn des Wahlkönigtums in Polen. Nacheinander werden ein Franzose, ein Deutscher, ein Ungar und schließlich ein Schwede zum König gewählt. Letzterer, Sigismund III. aus dem Hause Wasa, bleibt 45 Jahre auf dem polnischen Thron und verlegt seine Hauptstadt nach Warschau. Er stirbt 1632. Er und seine Nachfolger müssen sich gegen schwedische Invasionen zur Wehr setzen. |
1610-1612 | Besetzung Moskaus durch polnische Truppen, die jedoch von den Russen vernichtet werden. |
1648 |
Kosakenaufstand in der Ukraine unter Bohdan Chmielnicki, der 1651 durch die Polen niedergeschlagen werden kann. |
1655-1660 |
Einfall von schwedischen Truppen und Dezimierung der Bevölkerung um ein Drittel. Erfolgreiche Verteidigung des Klosters in Tschenstochau (Czestochowa) - was dadurch zur wichtigsten Wallfahrtsstätte Polens wird. |
1667 | Nach 13-jährigem Krieg Abtretung der westlichen Ukraine einschl. Kiew an Moskau. Ende der Großmachtstellung. |
1683 | Siegentscheidendes Eingreifen des polnischen Königs Jan Sobieski bei der Belagerung Wiens durch die Türken. Die Polen können diesen Sieg jedoch politisch für sich umsetzen. |
1697 | Wahl des sächsischen Kurfürsten Friedrich August zum polnischen König August II.. Seine Regierungszeit wird durch den Nordischen Krieg teilweise unterbrochen und endet 1733. |
1720 | Interessensgemeinschaft von Preußen und Russland zur Wahrung der Adelsfreiheiten in Polen. |
1733 | Einmarsch russischer Truppen in Warschau, erzwungener Abtritt des gewählten polnischen Thronanwärters zugunsten der Sachsen. |
1735-1763 | Völlige Lähmung des Sejms aufgrund des Liberum Veto. |
1756-1763 | Siebenjähriger Krieg. Wirtschaftliche Ruinierung Sachsens und Polens durch die preußische Kriegsführung und Politik. |
1730 | Russisch-preußischer Vertrag zum Schutz orthodoxer und protestantischer Dissidenten in Polen und Litauen. |
1764 | Wahl von Stanislaw Poniatowski zum König, der entgegen den Erwartungen Moskaus eine Stärkung des polnischen Königtums vorantreibt. Gegen ihn steht eine "Fronde" des polnischen katholischen Adels. |
1772 |
Erste Polnische Teilung - Ausnutzung der innerpolnischen Konflikte durch Russland, Österreich und Preußen. Polen verliert ein Drittel seines Gebietes: Westpreußen an Preußen, Galizien an Habsburg, Weißrussland an Russland. |
1791 | Erste Verfassung Europas. Umwandlung der Adelsrepublik in konstitutionelle Erbmonarchie (Abschaffung des Liberum Veto). Einige wichtige Punkte: Toleranz gegenüber Andersgläubigen, öffentliche Ämter für Städter und Bauern. |
1793 |
Zweite Polnische Teilung - die Sejm-Abgeordneten werden gezwungen, die Hälfte des polnischen Reiches an die Teilungsmächte Russland und Preußen abzutreten (Russland: Teile Weißrusslands und der Ukraine, Preußen: Danzig, Thorn, Teile Masowiens und Großpolens). Aus diesem Grund kam es zu dem Aufstand, angeführt von Tadeusz Kosciuszko, der bis heute als Held von den Polen verehrt wird. |
1794 | Niederschlagung des Kosciuszko-Aufstandes durch preußische und russische Truppen. |
1795 |
Dritte Teilung Polens - Aufteilung des Restgebiets unter den drei Teilungsmächten (Russland: Kurland, Litauen und Gebiete mit ostslawischer Bevölkerung, Preußen: Masowien, Bialystok, Suwalki, Österreich: südliches Masowien und restl. Kleinpolen). Warschau bleibt bis 1806 preußisch. |
1797 | Aufstellung einer Legion zur Befreiung Polens, die in den napoleonischen Feldzügen mitkämpft. Hier Entstehung der Nationalhymne: "Noch ist Polen nicht verloren...". |
1807 - 1815 | Bildung des Herzogtums Warschau durch Napoleon. |
1815 | Wiener Kongress: Schaffung eines "Königreichs Polen" (auch "Kongresspolen") aus dem Herzogtum Warschau in Personalunion mit Russland, d. h. der russische Zar ist gleichzeitig polnischer König (in Russland Absolutismus - in Polen Verfassung). Zusicherung der Einheit der polnischen Nation durch Sprache und freiem Verkehr. Der Westteil des Landes geht als Großherzogtum Posen zu Preußen, Galizien bleibt bei Österreich, Krakau wird "freie Stadt". |
1830 | "November-Aufstand" in "Kongresspolen", der Sejm erklärt den Zar für abgesetzt, Attentatsversuch gegen den Großfürsten Konstantin. Die russische Armee schlägt den Aufstand nieder. Sympathiewelle in Europa für die polnischen Aufständischen. |
1846 | Polnische Intellektuelle organisieren in Krakau eine Erhebung gegen die Besatzer, die in Aufständen der Bauern gegen ihre Grundherren mündet. Wieder greift die russische Armee ein - die vormals freie Stadt "Krakau" wird Österreich zugeschlagen. |
1848 | Die Polen stellen in Posen eine Freiwilligen-Armee auf. Die Hoffnung auf Überwindung der Teilung Polens durch die Herstellung der Einheit Deutschlands erfüllt sich nicht. Die Folge: restriktive Politik Berlins gegenüber Polen. |
1863-1864 | "Januar-Aufstand" im russischen Teilgebiet. Hunderte von Rebellen werden öffentlich hingerichtet. 20.000 Polen werden nach Sibirien verbannt. Tausende von Adelsfamilien werden enteignet. Das formal bestehende Königreich wird aufgehoben und ins Russische Reich integriert. Russisch wird Amts- und Schulsprache. Die katholische Kirche wird unterdrückt. |
Die Aufstände | Jeder der Aufstände zieht eine Emigrationswelle in alle Länder der Welt nach sich. Durch Aussichtslosigkeit der Lage entsteht der Mythos der Leidensgeschichte des polnischen Volkes, in Parallelität zum Leidensweg Christi. |
1874 | Kulturkampf in Preußen. Ab 1876 Deutsch alleinige Amtssprache im preußischen Teilgebiet. |
1885/86 | Preußische Behörden weisen aus dem Königreich Polen stammende jüdischen und polnische Wanderarbeiter aus. |
1890-95 | Gründung verschiedener Parteien in Polen: Polnische Sozialistische Partei (PPS), Galizische Sozialdemokratische Partei, Abspaltung des linken Flügels der PPS als Sozialdemokratie des Königreichs Polen (SDKP), Polnische Bauern gründen die Polnische Volkspartei (SL). |
1905 | Beteiligung polnischer und deutscher Sozialisten an der Revolution in Petrograd. |
1908-10 | Gründung eines Schützenverbandes in Galizien in Zusammenarbeit mit der PPS. |
1914 | Der polnische Offizier Józef Pilsudski erkennt die Chance Polens im 1. Weltkrieg. Er setzt auf die Niederlage zunächst Russlands, dann der Mittelmächte und kämpft dementsprechend mit seinen Verbänden zunächst auf österreichischer Seite, dann verbündet er sich mit den Westmächten. |
1916 | Mittelmächte proklamieren ein "Königreich Polen" ohne souveräne staatliche Kompetenzen. |
Staatskonzeptionen: | Die sogenannte piastische Konzeption, vertreten durch Roman Dmowski, sieht Deutschland als den größten Feind Polens an. Um die Gebiete Schlesien, Pommern, West- und Ostpreußen zurückzugewinnen, müsse man sich mit Russland verbünden. Dagegen steht die jagiellonische Auffassung Pilsudskis, der die Auffassung vertritt, Polen müsse sich auf Kosten Russlands soweit wie möglich nach Osten ausdehnen. |
1918 | Januar: Präsident Wilson fordert die "Schaffung eines unabhängigen polnischen Staates" mit freiem gesicherten Zugang zum Meer. November: Zusammenbruch der deutschen Verwaltung in Warschau. Bildung der ersten litauischen Regierung. Pilsudski kehrt aus der Festung Magdeburg nach Polen zurück, übernimmt Oberbefehl über Armee und wird allgemein als Staatschef des nun wieder unabhängigen Polen anerkannt. |
1919 | Ignacy Paderewski wird polnischer Ministerpräsident. Der Sejm verabschiedet die "Kleine Verfassung". Polnisches Militär besetzt im April das Wilna-Gebiet. Im Vertrag von Versailles wird die Westgrenze Polens festgelegt. Erster schlesischer Aufstand. Dadurch größere deutsche Minderheit und Massenabwanderungen von Deutschen. Nach Volksabstimmung bleibt der südliche Teil Ostpreußens beim Deutschen Reich. |
1920 | Bündnis zwischen Polen und der Ukrainischen Volksrepublik führt zum polnisch-sowjetischen Krieg. Nach Vorstoß auf Warschau wird die Rote Armee an der Weichsel geschlagen. Festlegung der Ostgrenze Polens im Frieden von Riga 1921. In Schlesien bricht ein zweiter Aufstand aus. |
1921 | Abstimmung in Oberschlesien: 60 % stimmen für Deutschland, 40 % für Polen. Nach Niederlagen polnischer Verbände: Teilung Oberschlesiens. Gleiwitz, Beuthen, Hindenburg bleiben deutsch, Kattowitz wird polnisch. |
1926 | Staatsstreich unter Pilsudski; Einführung eines autoritären Regimes. |
1930 | Inhaftierung von Oppositionellen in der Festung Brest. |
1934 | Nichtangriffspakt mit Deutschland, Verlängerung des Nicht-Angriffspaktes Polen-Sowjetunion. |
1935 | Neue polnische Verfassung. Dabei wird das Parlament auf beratende Funktion beschränkt. Mit dem Tod Pilsudskis Auflösung des Regierungslagers. |
1936 | Volksfrontverhandlungen zwischen polnischen Linksparteien scheitern im Frühjahr. Oberbefehlshaber Rydz-Smigly wird zum Marschall von Polen ernannt. |
1939 | 23. August: Hitler-Stalin-Pakt; 01.September: Deutscher Überfall; 17. September: Einmarsch der Roten Armee nach Ostpolen - Anschluss Ostpolens an die UdSSR, Deportation von 1,5 Mio. Polen nach Sibirien und Kasachstan. 30. September: Bildung einer polnischen Exilregierung in Paris. 10.Oktober: in einem litauisch-sowjetischem Vertrag wird die Angliederung des Wilnagebiets an Litauen festgelegt. Das deutsche Besatzungsgebiet wird in zwei Zonen unterteilt: die "Eingegliederten Ostgebiete" und das "Generalgouvernement für die besetzten polnischen Gebiete". Das ehemalige Polen soll nach den Vorstellungen der Nazis voll germanisiert werden. Für die darin lebende slawische Bevölkerung "darf es keine höhere Schule als die vierklassige Volksschule geben" (Originalton Himmler). SS und Gestapo machen Jagd auf die geistige und wirtschaftliche Elite Polens und führen willkührliche Passantenerschießungen durch. Gleichzeitig startet das Programm zur Vernichtung der Juden mit Ghettos in fast allen Städten. In den berüchtigten Vernichtungslagern Ausschwitz, Majdanek und Treblinka werden Juden aus allen Teilen Europas umgebracht. Durch Krieg, aber vor allen Dingen durch die Besetzung des Landes wird 1/5 der polnischen Bevölkerung ermordet. |
1940 | Erschießung von 4.000 polnischen Offizieren im Wald von Katyn durch sowjetische Geheimdienste. Die Wahrheit dieses Massenmords, die der deutschen SS angelastet wird, wird erst Ende der 80er Jahre von den polnischen Kommunisten veröffentlicht. |
1943 | Aufstand im Warschauer Ghetto, in dessen Gesamtverlauf ca. 60.000 jüdische Opfer ermordet werden. |
1944 | Gründung des kommunistisch kontrollierten "Polnischen Komitees für nationale Befreiung" (Lubliner Komitee). 01.08.-02.10. Warschauer Aufstand, der sich gegen die deutsche Armee richtet und von dieser niedergeschlagen wird - Sprengkommandos zerstören Warschau komplett. Die Rote Armee sieht der Vernichtung vom Ostufer der Weichsel tatenlos zu (über 200.000 polnische Opfer). |
1945 | Durch das Potsdamer Abkommen (02.08.) gibt es eine Westverschiebung Polens zugunsten der Sowjetunion und zu Lasten Deutschlands. Alle Gebiete östlich der Oder-Neiße-Linie kommen unter polnische Verwaltung. Dies bewirkt die Umsiedlung großer Bevölkerungsteile aus dem ehemaligen Ostpolen (Wilna, Brest, Lemberg und Tarnopol) in die ehemaligen deutsch dominierten Gebiete (Ostpreußen, Danzig, Pommern, Ostbrandenburg und Schlesien). Die noch ansässige deutsche Bevölkerung wird vertrieben. Endgültige Stationierung der sowjetischen Truppen in Polen. Widerstandskämpfe aus dem Untergrund von den Resten der polnischen westlich orientierten Heimatarmee. Dabei kommen bis in die 50-er Jahre noch einmal 50.000 Menschen ums Leben (vor allen Dingen durch Vergeltungsaktionen). |
1948 | Zwangsvereinigung von Kommunisten und Sozialisten auf Druck Moskaus. Durch Wahlfälschungen übernimmt die neue PZPR, die Vereinigte Polnische Arbeiterpartei das Machtmonopol. Ihr Programm: massive Industrialisierung und Enteignung aller Unternehmer. Allerdings kommt es nicht zur Zwangskollektivierung der Landwirtschaft - Bauern dürfen ihren Grund behalten - die meisten Besitzer von Eigenheimen ebenso. |
1948-56 | Politik der totalen Repression, mit Tausenden von Todesurteilen (Zehntausende kommen in Lagern um). |
1950 | Anerkennung der Oder-Neiße-Linie durch die DDR im Görlitzer Abkommen. |
1956 | Wladyslaw Gomulka führt den Posener Aufstand (28./29.06.) an und wird zum Parteichef gewählt. |
1970 | Niederschlagung des Aufstandes der Städte Gdansk (Danzig), Gdingen und Sopot (gegen die wirtschaftliche Misere) durch Gomulka. Rücktritt Gomulkas, Wahl Edward Giereks zum Parteichef. Warschauer Vertrag zwischen Bundesrepublik Deutschland und Polen (07.12.). |
1972 | Aufnahme diplomatischer Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland (14.09.). |
1976 | Arbeiterunruhen in Warschau und Radom. |
1978 | Wahl des Krakauer Erzbischofs Karol Wójtyla zum Papst (Johannes Paul II.). |
1980 | Beginn der Arbeiterunruhen in Polen, Zugeständnisse der kommunistischen Führung im Danziger Abkommen, Rücktritt Giereks. |
1981 | Offizielle Registrierung der "Solidarnosc" - Verhängung des Kriegszustands durch Regierungschef Wojciech Jaruzelski (13.12.1981 bis 22.07.1983). |
1982 | Endgültiges Verbot von "Solidarnosc" durch neues Gewerkschaftsgesetz (08.10.). |
1989 | Abschluss der Gespräche am Runden Tisch. (Wieder-)Zulassung der "Solidarnosc" und teilweise Demokratisierung der politischen Institutionen (05.04.). Erste partiell demokratische Wahlen zu den gesetzgebenden Körperschaften - Sejm und neugeschaffener Senat - Überwältigender Sieg der "Solidarnosc" (04.06.89) Staatsratsvorsitzender Jaruzelski wird 1. Präsident der Volksrepublik Polen, - Tadeusz Mazowieckis wird zum Ministerpräsidenten (19.07.) gewählt. Der Sejm beschließt das Balcerowicz-Programm zur Umsetzung der Wirtschaftsreform, was einen radikalen Schock durch die Freigabe der Preise nach sich zieht, aber der Grundstein für die erfolgreiche Transformation sein wird (27.12.). Der Sejm verabschiedet ein Gesetz zur Verfassungsänderung, das die grundlegenden Veränderungen im politischen, sozialen und wirtschaftlichen System festschreibt (29.12.). |
1990 | Unterzeichnung des deutsch-polnischen Grenzvertrags in Warschau (14.11.), Lech Walesa wird zum Präsidenten gewählt. |
1991 | Unterzeichnung des deutsch-polnischen "Vertrags über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit" in Bonn (17.06.). Erste demokratische Sejm- und Senatswahlen seit 1926 (17.10.); Aufnahme Polens in den Europarat (06.11.). |
1992 | Inkrafttreten der "Kleinen Verfassung" (07.12.). |
1994 | Beitritt zur Partnerschaft für den Frieden (PfP, 02.02.). |
1995 | Kwasniewski wird zum Präsidenten gewählt. |
1996 | Beitritt zur OECD (22.11.). |
1997 | Neue Verfassung tritt am 17.10. in Kraft. Parlamentswahlen (Sejm und Senat - 21.09.). Neue Regierung von Wahlbündnis "Solidarität" (AWS) und Freiheitsunion (UW). |
1998 | Offizieller Beginn der Beitrittsverhandlungen mit der EU (März). |
1999 | Aufnahme in die NATO gemeinsam mit Ungarn und der Tschechischen Republik (12.03.). |
2000 | Auszug der Freiheitsunion aus der Koalition. MP Buzek regiert weiter mit einer Minderheitenregierung der AWS (Juni). Wiederwahl Präsident Kwasniewskis für weitere 5 Jahre (08.10.). |
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