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Platzhalter Rund ums Web: Version 1.0 vom 12. Juli 2000, Autor: Andreas Pidde
 
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E-Mail

E-Mail ist elektronisch versendete Post (engl.: electronic mail). Es gibt die unterschiedlichsten Formate und Übermittlungsmethoden dieser elektronischen Post. Es gibt eine Vielzahl von Programmen, mit denen elektronische Post verfasst werden kann, die die Post auf ihren Weg von einem Format in ein anderes wandeln (Mail-Gateways) und viele Möglichkeiten die Post zu speichern und digital zu repräsentieren. Es sollen hier nur die Grundlagen der Handhabung elektronischer Post im Internet angerissen werden, das Zustellen geschieht nicht immer so gradlinig wie im folgenden beschrieben.

E-Mail war eine der ersten Anwendungen, die im Internet verwendet wurden. Mit der Einführung des TCP/IP wurde auch ein Protokoll zur Übermittlung von Post ein Standard in diesem Netzwerk: Das Simple Message Transfer Protocol (SMTP) (der zugehörende [RFC 821] stammt sogar schon von 1982). Dieses Protokoll regelt in erster Linie die Übermittlung von Nachrichten zwischen zwei Hosts und deren inneren Aufbau. Eine E-Mail besteht hierbei aus einem relativ frei zusammenstellbaren Kopf mit Empfänger, Inhaltsangabe, Verteiler und weiteren Informationen über die E-Mail selbst. Absender und Empfänger der E-Mail sind übrigens implizit und brauchen nicht im Kopf angegeben werden. Der Kopf dient nur dem Mail-Client zur Information, SMTP kann damit nichts anfangen, s.a. [RFC 822]. Auf dem Kopf folgt eine Leerzeile und anschließend die eigentliche Nachricht. Beendet wird diese E-Mail durch einen alleinstehenden Punkt in der ersten Spalte. Mit dem Unix-Tool mail können diese E-Mails geschrieben werden. Der Aufruf mit geschieht mit 'mail dein_name@domaene.de' in einer Unix-Session. Anschließend kann ein Text mit Header direkt im Terminal eingegeben werden.

From: Mein Name <mein_name@domaene.de>
Organization: Meine Firma <http://www.domaene.de/>
To: Dein Name <dein_name@domaene.de>
Subject: Darum geht's
MIME-Version: 1.0
Content-Type: text/plain; charset=iso-8859-1
Content-Transfer-Encoding: 8bit

Hier kommt der eigentliche Text in der iso-8859-1,
d.h. Umlaute äöü gehen auch.
Der Punkt in der nächsten Zeile beendet die E-Mail.
.

Es ist noch gar nicht solange her, dass man oe statt ö schreiben musste, wenn man sichergehen wollte, das die E-Mail beim Emfänger auch einigermassen lesbar auf dem Bildschirm ankommt und nicht so etwas wie k=F6nnte (charset=X-UNKNOWN) statt könnte, weil nur Zeichen mit den ASCII-Codes bis einschließlich 127 verwendet werden konnten.

Die immer beliebter werdenden 'Attachments', die normalerweise aus binären Zeichen (Bytes von 0-255) bestehen, stellen eine weitere Hürde für die Mail-Programme dar, die von Haus aus nur auf reinen ASCII-Text ausgerichtet waren. Selbst wenn inzwischen auch Zeichen mit einem Code über 127 (entsprechend charset und Content-Transfer-Encoding) versendet werden können, macht der beendende '.' ein Versenden von binären Code unmöglich (dort kann zufällig die Byte-Folge <Zeilenende>.<Zeilenende> enthalten sein ohne dass sie 'Ende der E-Mail' bedeutet). Attachments werden deshalb vom Client vor dem Versenden so kodiert, dass sie nur noch aus gültigen Zeichen bestehen. Kodierungsformate werden z.B. durch das Programm-Paar uuencode/uudecode oder die Base64-Kodierung vorgegeben. Der Typ eines Attachments (z.B. eine JPEG-Bilddatei), bzw. des Nachrichteninhalts selbst (Content-Type: text/plain; charset=iso-8859-1 im obigen Beispiel), wird durch die Multipurpose Internet Mail Extensions (MIME) geregelt. Ein Empfängerprogramm kann anhand eines MIME-Typs erkennen, mit welcher Applikation ein bestimmter dekodierter Anhang bearbeitet oder angezeigt werden kann.

Im SMTP sind keinerlei Sicherheitsmechanismen vorgesehen, also dass eine Nachricht in irgendeiner Form verschlüsselt wird, der Absender einer Nachricht einwandfrei identifiziert werden kann o.ä. Hierzu sind weitere Schritte durch den Absender, wie das Verschlüsseln mit dem Pretty Good Privacy (PGP) System vor dem Versenden mit SMTP notwendig. Es gibt Mail-Server die die Nachrichten untereinander verschlüsselt austauschen können. Da aber nicht alle Mail-Server selbst verschlüsseln können, muss eine Nachricht, die von einem Mail-Server verschickt wird, der verschlüsseln kann, nicht unbedingt auch verschlüsselt über die Leitung gehen.

Datenfluss einer E-Mail
Abb.: Datenfluss einer E-Mail

Das Versenden einer E-Mail geht nun im einfachsten Fall so vor sich, dass eine zuvor erstellte E-Mail von einem Mail-Client (normalerweise beinhalten Mail-Programme, seien es nun eigenenständige Programme oder Web-basierte Anwendungen, Komponenten mit denen E-Mail verfasst, versendet und auch empfangen werden kann) über eine SMTP-Verbindung an einen Mail-Server geschickt wird. Dieser Mail-Server wird im Client eingestellt. Der Mail-Server der die Nachricht emfangen hat, extrahiert aus der Empfänger-Adresse (z.B. meinName@domaene.de) die Empfänger-Domäne (domaene.de). Durch eine Anfrage an den Domain Name System (DNS) (MX-Record) kann der Server einen Mail-Server ermitteln, der für diese Domäne zuständig ist. Der Server kann nun die E-Mail direkt an den Mail-Server des Empfängers zustellen (das kann eine Zeit dauern, wenn der Server nicht antwortet). Dieses Zuschicken geschehe wiederum mittels einer SMTP-Verbindung. Der empfangende SMTP-Server nimmt die Nachricht zunächst an. Wenn die Nachricht verarbeitet werden kann (an ein Postfach zugestellt, weitergereicht, o.ä.), wird das getan, wenn nicht, sendet der Server die Nachricht mit eigenem Absender versehen und einer Fehlermeldung an den Empfänger zurück. Wenn keine Fehlermail zurückkommt, kann der Absender so relativ sicher sein, das die Nachricht im Postfach des Empfängers angekommen ist. 100% Sicherheit gibt es aber nicht. Hierfür können spezielle Empfangsbestätigungen angefordert werden, diese sind aber nicht Teil des Protokolls der Übermittlung. Wenn der Empfänger nun sein Postfach überprüft, z.B. durch eine Anfrage mit dem Post Office Protocol Version 3 (POP3) oder dem Internet Message Access Protocol Version 4 (IMAP4) an einen entsprechenden Server, kann dieser Server die E-Mail aus dem Postfach des Empfängers holen und die Nachricht endgültig dem Empfänger zustellen.

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© 2000 Andreas Pidde, pidde@uni-koblenz.de
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Ulli Meybohm's HTML Editor
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