...in Bezug auf Nachwuchs & Karriere
Der Frauenanteil an den Professuren liegt an der Universität Koblenz-Landau 2020 bei rund 35,3% und damit etwa 10% über dem bundesdeutschen Durchschnitt von 25,6%, den Statista für 2019 ermittelt. So ist es nicht verwunderlich, dass die Universität in Gleichstellungsrankings meist auf den vorderen Plätzen landet. Von "Geschlechterparität" kann aber noch keine Rede sein. Was damit gemeint sein soll, definiert das sogenannte "Kaskadenmodell": Vereinfacht dargestellt besagt es, dass eine Qualifikationsstufe anteilig so viele Frauen* bzw. Männer* oder andere Geschlechtsidentitäten aufweisen sollte wie die darunterliegende Qualifikationsstufe, es sollte also prozentual bspw. ebenso viele Professor*innen wie Post-Doktorand*innen, genauso viele Post-Doktorand*innen wie Doktorand*innen usw. geben. An der Universität Koblenz-Landau zeigt sich die sog. "leaky pipeline", also die Stelle, an der ein Geschlecht plötzlich im Verhältnis unterrepräsentiert ist, beim Übergang von Promotions- zu PostDoc-Qualifikationen. Bundesdeutsch beginnt dieser Trend schon beim Übergang vom Studium zur Promotionsphase.
Aus diesem Grund setzen Gleichstellungsmaßnahmen bei der Förderung von unterrepräsentierten Personen bereits an diesem Punkt an. Auf dieser Seite finden Sie eine Übersicht über Maßnahmen und Projekte, diesen Entwicklungen, die insbesondere Frauen* in einer benachteiligten Position halten, entgegen zu wirken.
Aber auch im nicht-wissenschaftlichen Berufsleben sind Frauen* weiterhin benachteiligt, das zeigen bspw. die jährlich veröffentlichten Zahlen zum Gender Pay Gap. Daher gehören auch Karriereförderungen zum klassischen Katalog der Gleichstellungsmaßnahmen, die sich auch an der Universität Koblenz finden.
Doch nicht nur in den akademischen Positionen sind strukturelle Benachteiligungen von Frauen* zu verzeichnen, sondern auch im technischen und Verwaltungsbereich der Universität, so etwa bei den Sekretär*innen, die die meist 'unsichtbare' Organisationsarbeit leisten. Ein Zusammenschluss dieser Statusgruppe wird hier kurz vorgestellt.
Ada-Lovelace-Projekt
Das Ziel des Ada-Lovelace-Projektes ist es, Mädchen* und junge Frauen* für eine Karriere im MINT-Bereich zu gewinnen und zu zeigen, was mit MINT alles möglich ist. Dabei sollen traditionelle Rollenbilder aufgebrochen und das positive Image von MINT-Berufen gestärkt werden.
Dafür werden Hemmschwellen abgebaut und MINT-Themen greifbar und erlebbar gemacht. In den Veranstaltungen geht es um Praxis-Erfahrung und Experimentieren, von Basteln bis Programmieren. Gemeinsam in der Gruppe und ohne Druck. Der Spaßfaktor steht an erster Stelle bei der Entdeckungsreise in die Welten von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
Das Ada-Lovelace-Projekt setzt sich insbesondere für Chancengleichheit, Nachwuchsförderung, Selbstvertrauen stärken, dem Abbauen von Vorurteilen, Verbesserung des MINT-Images, der Einbeziehung von diversen Zielgruppen sowie der Förderung digitaler Kompetenzen ein.
Interdisziplinäres Forschungs-, Graduiertenförderungs- und Personalentwicklungszentrum (IFGPZ)
Das Interdisziplinäres Forschungs-, Graduiertenförderungs- und Personalentwicklungszentrum (IFGPZ) ist zentrale Anlaufstelle u.a. für Fragen rund um die Themen Promotion und Postdocphase sowie für die persönliche und überfachliche Weiterbildung (angehender) Wissenschaftler*innen.
Als zentrale wissenschaftliche Einrichtung mit langjähriger Erfahrung in der Graduiertenförderung setzt das IFGPZ seine Expertise in den folgenden Themenbereichen ein:
- Gestaltung der Übergänge zwischen den Qualifikationsstufen bis zur Berufung
- Angebote von und Informationen über finanzielle Fördermöglichkeiten
- Entwicklung von Karrierestrategien und Profilbildung
- Sicherung qualitativer Standards in der Graduiertenförderung
- Implementierung neuer Förderprogramme
Das Angebot des IFGPZ richtet sich an Promotionsinteressierte, Promovierende, Postdoktorand*innen, Juniorprofessor*innen und Neuberufene, die sich am Anfang ihrer professoralen Laufbahn befinden sowie an Betreuende von Nachwuchswissenschaftler*innen.
Im IFGPZ sind zudem die Prigramme IFGPZ-Mentoring und NaWi - Für (Nachwus-) Wissenschaftlerinnen angesiedelt.
IFGPZ-Mentoring
Zur Sensibiliersung und um Kooperationen und Chancengleichheit zu fördern, bringt das IFGPZ-Mentoring Themen und Perspektiven der Gleichstellung in das Veranstaltungsprogramm der zentralen Einrichtung ein und macht diese auch auf der eigenen LinkedIn-Seite sichtbar. Das IFGPZ-Mentoring setzt sich aus vier Linien zusammen und unterstützt (angehende) Wissenschaftler*innen der Universität Koblenz auf ihren individuellen Qualifizierungs- und Karrierewegen. Durch verschiedene Programmelemente wird eine prozesshafte und intensive Auseinandersetzung mit der eignen Karriere ermöglicht. Es richtet sich an:
Masterstudentinnen und Absolventinnen mit Promotionsinteresse
ment_Master begleitet die Entscheidungsfindung zur Promotion oder sich erfolgreich auf den Einstieg in die neuen Qualifizierungsphase Promotion vorzubereiten.
Doktorandinnen
ment_Doc unterstützt Doktorandinnen bei der individuellen Realisierung der Promotion und fördert die proaktive Vorbereitung einer wissenschaftlichen Karriere.
Postdoktorandinnen
ment_Postdoc unterstützt Postdoktorandinnen bei der beruflichen Entscheidungsfindung und der Vorbereitung für einer wissenschaftliche Karriere.
Juniorprofessor*innen und erstberufene Professor*innen
ment_Prof begleitet Juniorprofessor*innen und erstberufene Professor*innen während aktueller Karrierephasen und ermöglicht eine individuelle Zusammenstellung unterschiedlicher Programm-Elemente.
Begleitet werden Teilnehmende von (externen) Wissenschaftler*innen aus der Scientific Community als Mentor*in in anstehenden Karriereschritten und durch das IFGPZ mit einem ergänzenden Programm unterstützt.
NaWi- Weiterqualifizierung für Nachwuchswissenschaftlerinnen
NaWi – Weiterqualifizierung für Wissenschaftlerinnen hat es sich zum Ziel gesetzt, den Frauenanteil an Wissenschaftskarrieren zu erhöhen. Dieses Anliegen verfolgt das Programm mittels verschiedener Förderlinien, welche einerseits die Sichtbarkeit und Vernetzung von Frauen in der Wissenschaft erhöhen und andererseits in besonders herausfordernden Phasen zeitliche bzw. finanzielle Entlastungen bieten sollen.
Sichtbarkeit und Vernetzung:
- Tagungsteilnahme – Förderung der aktiven Teilnahme an einer Tagung innerhalb Deutschlands
- Publikationskostenzuschuss – Bezuschussung von Druckkosten sowie der Korrektur fremdsprachiger Publikationen
- Tagungsausrichtung – Bezuschussung der eigenständigen Organisation und Durchführung einer wissenschaftlichen Tagung
Finanzielle bzw. zeitliche Entlastung
- NaWi-Stipendium – Förderung des Übergangs in die Promotions- oder Postdocphase bzw. der Abschlussphase der Promotion
- (Post-)Doc mit Kind – Hilfskraft zur Unterstützung in der Promotions- und Postdocphase von (Nachwuchs-)Wissenschaftlerinnen mit Kind(ern)
- Forschen mit Hilfskraft – Hilfskraft zur Unterstützung bei Forschung und Publikationen
Interdisziplinäres Karriere- und Studienzentrum
IKaruS ist eine der zentralen wissenschaftlichen Einrichtungen der Universität Koblenz. Zielgruppe sind Studieninteressierte und Studierende in allen Phasen des Studiums, im Fremdsprachen- und Schlüsselkompetenzerwerb und beim Übergang von der Universität in den Beruf.
Sekretär*innen-Netzwerk
Bereits 2014 wurde das Projekt „Sekretär*innen-Netzwerk“ mit einem ersten Treffen aller Hochschulsekretärinnen am Campus Landau gestartet. 2016 folgte der Campus Koblenz. Ziele sind vor allem der Informationsaustausch durch regelmäßige Treffen sowie die Starthilfe für neue Sekretär*innen.
In diesem Uni-Blog-Artikel erfahren Sie mehr über die Arbeit des Sekretär*innennetzwerks sowie über dessen Entstehung.