"Wer hat Angst vor autonomen Maschinen? Transgressionen zwischen Körper, Geist und Technik" / "Who is afraid of autonomous machines? Transgressions between body, mind, and technology"


Workshop Nr. 133 am 17. September 2013 im Rahmen der 43. Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik

Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch


Zeitplan

Zeit Titel
8:30–8:40 Begrüßung
Sitzungsleitung: Uta Schaffers
8:40-9:20 Bianca Westermann (Ruhr-Universität Bochum): „Maschinenmenschen zwischen Arbeitssklaven und technischer Krone der Schöpfung: Roboter als kulturelles Phänomen“
9:20-10:00 Dr. Helmut Grugger (Limerick): Selbstreferenz, Maschinenintelligenz, Körperlichkeit und Bewusstsein in Stanisław Lems „Der Unbesiegbare“.
10:00-10:30 Ulrich Furbach: Do we need Asimov's Law?
10:30-11:00 Pause
Sitzungsleitung: Wolf-Andreas Liebert
11:00-11:30: Karsten Weber: Wie ist es einem autonomen artifiziellen Agenten zu begegnen?
11:30-12:00: Marcel Kramer; Ramin Yaghoubzadeh; Stefan Kopp; Karola Pitsch: A Conversational Virtual Human as Autonomous Assistant for Elderly and Cognitively impaired Users? Social Acceptibility and Design Considerations.
12:00-12:30 Gunnar Schmidt (Trier): Narzisstische Allianzen zwischen Android und Anthropos.
12:30-14:00 Mittagspause
Sitzungsleitung: Stefan Neuhaus
14:00-14:40 Prof. Dr. Lothar Bluhm (Landau): „Seien Sie mit den Bienen vorsichtig!“ Technik und Vorbehalt in Ernst Jüngers „Gläserne Bienen“
14:40-15:20 Katharina Weber (Landau): „Negromantische Ungetümer“ oder ins Leben getretene Kunstfiguren? Zu E.T.A. Hoffmanns Automaten-Figuren.
15:20-16:00 Pause
16:00-18:00 Doktorandenpanel
Marcel Häselich: Aspects of Long-term Autonomy of Social Robots and their potential Impact on Society.
Jens Hedrich / Nicolai Wojke: Adaptivität-Sicherheit-Paradoxon in der Robotik.
Jihee Hong / Timo Rouget: Lesende und gläubige Roboter im Film – Die Angst vor der Identitätsbildung von Maschinen
Viktor Seib / Frank Neuhaus: Wirklichkeitskonstruktion kognitiver Systeme
Tanja Gnosa: Das Lachen der Menschen. Menschwerdung im Science-Fiction-Film
17:45-18:15 Abschlussdiskussion

Einführung in das Thema

Autonome Systeme sind Forschungsgegenstand verschiedener Disziplinen. In der Robotik und Informatik sind in den letzten Jahren große Fortschritte zu verzeichnen. Doch schon seit vielen hundert Jahren, vor allem aber seit Beginn der Moderne sind Roboterwesen Teil von Fiktionen und Konzepten zunächst der Literatur, dann des Films und anderer Medien. Nicht nur für Roboter, sondern auch für das Design von Mensch-Maschine-Schnittstellen ist es heute ein technisches Ziel, in diesen künstlichen Systemen Emotionen zu modellieren und zu entwickeln. Wenn Maschinen in der Lage sind, Emotionen auszudrücken, dann ist es nur noch ein kleiner Schritt, Selbstmodelle zu implementieren, die sie in die Lage versetzen, sich autonom zu verändern und über sich selbst nachzudenken. Je differenzierter diese Systeme werden, und je größer die Forschungserfolge sind, desto stärker zeichnet es sich ab, dass der kulturelle Kontext den entscheidenden Faktor darstellt, ob solche mit künstlicher Emotionalität und Identität ausgestatteten Roboter angenommen oder abgewehrt werden. Literatur, Kunst und Film eröffnen Räume, in denen mit ästhetischen Mitteln der Idee einer künstlichen Autonomie eine kulturelle Gestalt gegeben wird. Sie sind kulturelle Felder, auf denen die mit dieser Entwicklung verbundenen Hoffnungen, Ängste und Debatten verhandelt und ästhetisch vermittelt werden.

Roboter in Realität und Fiktion

Mit der Verfügbarkeit von technischen Systemen, die die genannten Eigenschaften haben, steigt das Misstrauen der Nutzer und die Bereitschaft, sich von solchen Geräten helfen zu lassen. Das sogenannte „uncanny valley“ liefert Erklärungen, wie die Akzeptanz von Robotern weiter gesteigert werden kann. Es ist aber dennoch eine tiefgreifende Angst vor der Übermacht von Maschinen zu beobachten. An diesem Punkt setzen die fiktionalen Modellierungen von Robotern in Literatur und Film häufig ein. Beispielsweise hat E.T.A. Hoffmann hat bereits im frühen 19. Jahrhundert von den Menschen -ähnlichen Robotern geschrieben, ein Beispiel für die wachsende Faszination der naturwissenschaftlich-technischen Möglichkeiten der Neuzeit. Welche Folgen die Autonomie von Robotern haben kann, ist kontrovers konzipiert worden, neben Bedrohungsszenarien durch Robotern, die deutlich überwiegen (man denke an Fritz Langs Metropolis von 1927, Stanley Kubricks 2001: A Space Odyssey von 1968 und Ridley Scotts Blade Runner von 1982) gibt es auch Vorstellungen von Glück und Erneuerung (etwa in dem computeranimierten Pixar/Disney-Film WALL'E von 2008). Fritz Langs "Metropolis" und Ridley Scotts "Blade Runner" liefern zwei weitere bekannte Beispiele aus der Filmwelt.

Der Workshop

Ziel des Workshops ist es, Forschende und Interessierte aus den Bereichen Philosophie, Kulturwissenschaft, Literaturwissenschaft, Medienwissenschaft und Informatik (mit ihren angegliederten Disziplinen) zusammenzubringen. Folgende Fragen können beispielsweise diskutiert werden:

  • ethische und kulturelle Aspekte autonomer Systeme
  • soziale Beziehungen zwischen Menschen und Robotern
  • soziale Beziehungen zwischen Robotern und Robotern
  • Roboter als Frauen? Gender implementieren
  • KI-Forschung als kulturelle Praxis
  • Künstliche Autonomie(n) in Literatur, Kunst und Film
  • Künstliche Identität und Subjektstatus von Robotern

Zu zentralen Fragen gibt es Vorträge von KollegInnen aus unterschiedlichen Disziplinen. Im DoktorandInnen-Panel stellen Promovierende aus den oben genannten Fachgebieten kurz ihre Forschungsthemen vor.

Für die Teilnahme am Workshop ist eine Anmeldung zur INFORMATIK 2013 (die Gebühren richten sich nach Anzahl der Tage) erforderlich. Von mindestens einer Autorin/einem Autor wird erwartet, sich bis zum 30.06.2013 mittels des Konferenz-Systems zu registrieren.


Bitte beachten Sie den Zeitplan:

  • Anmeldung zur INFORMATIK 2013 von mindestens einer Autorin/einem Autor pro angenommenem Beitrag bis 30. Juni 2013

Bitte verwenden Sie zur Anmeldung und Einreichung das Konferenz-System.



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Organisation und Kontakt: , , ,


Ein sehr schöner Webcomic zu Themen des Workshops findet sich bei abstrusegoose.com.


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