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„Leise Ohren“? Zur Bedeutung guten Hörens
‚Leise Ohren‘, auch Minder- oder Schwerhörigkeit, bedeuten mehr als das Nachlassen eines Sinnes; sie sind mehr als ein rein medizinisches Phänomen. Hören ist ein essentieller Teil unserer Kommunikation. Im Gespräch, aber auch über Medien, wie Radio, Fernsehen etc., stellen wir den Kontakt zu anderen Menschen bzw. zur Welt her. Wenn diese Verbindung brüchig wird, hat das Konsequenzen – auch für unsere Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Der normale Hörverlust im Laufe des Lebens muss jedoch kein ‚unausweichliches Schicksal‘ sein. Vieles wäre schon leichter, wenn wir uns der Sache früher stellten. Studien etwa zeigen, dass v.a. Erwachsene etwa 5 bis 7 Jahre zu spät aktiv werden. ‚Aktiv-Werden‘ bedeutet aber auch, sich der Sache ‚lernend‘ zu stellen…
Schätzungsweise 15 Millionen leiden in Deutschland unter Schwerhörigkeit, aber nur ein knappes Fünftel von ihnen verfügt über ein Hörgerät. Auch benutzen viele Menschen, die ein Hörgerät besitzen, es nicht oder nicht richtig. Dies kann viele Gründe haben. Noch immer gibt es Vorurteile: Hörgeräte gelten zuweilen als altbacken, auffällig, lästig oder unkomfortabel. Oft liegt es aber auch an falschen Einschätzungen: So wird beim Einsetzen einer neuen ‚Hörhilfe‘ ebenso rasche Abhilfe erwartet wie beim Aufsetzen einer Brille. Dann sind jedoch meist Enttäuschungen vorprogrammiert, weil der nötige Lernprozess unterschätzt wird, der mit der Gewöhnung an die spezielle Technik bzw. mit dem notwendigen Einüben des ‚neuen Hörens‘ verbunden ist.
Dieses Praxis- bzw. Transferprojekt widmet sich in loser Folge mit unterschiedlichen Partner*innen jenen Fragen, welche mit der Bedeutung ‚guten Hörens‘ und den Lernanforderungen bei ‚leisen Ohren‘ verknüpft sind.
Publikationen
Hoffmann, N.: „Leise Ohren“? Bedeutung guten Hörens als Grundlage für Teilhabe in unserer Gesellschaft. Vortrag im Rahmen der Veranstaltung „Gemeinsam ist Mensch weniger allein - IN WÜRDE ALTERN“ am 05. März 2024 in der Stadtbibliothek Koblenz: https://isso.de/blog/2023/12/12/gemeinsam-ist-mensch-weniger-allein-in-wuerde-altern/ .
Hoffmann, N.: „Leise Ohren“? Bedeutung und Training guten Hörens im Rahmen gesellschaftlicher Teilhabe von Senior*innen. Impuls im Kontext des Fachtags „Kosmos der Pflege: Sorge in der Demokratie als Sorge um die Demokratie“ am 03.11.2023, Universität Koblenz.
Projekt mit den Studierenden Hannah Reuschenbach und Lea Heckmann zur Erstellung von didaktische Materialien rund um das Thema „gutes Hören“. 2019/2020.