sonstige schriftlichen Arbeiten

EINIGE GRUNDREGELN ZUR ANFERTIGUNG VON WISSENSCHAFTLICHEN HAUSARBEITEN UND REFERATEN

Schriftliche Hausarbeiten und Referate sind Formen der wissenschaftlichen Arbeit, in denen eine ausgewählte Problemstellung erörtert, analysiert und beantwortet wird. Sie stehen immer im Zusammenhang mit einem Seminarthema, der in jedem Fall deutlich sichtbar sein muss.

Formaler Aufbau

Prüfungsdeckblatt (PDF-Datei) - Vor dem Titelblatt einheften

Titelblatt:
Hochschule – Thema der Lehrveranstaltung – Semester der Lehrveranstaltung – Name des/der Dozent:in – Thema der Arbeit – Verfasser:in – Matrikelnummer – Studiengang – Modul

Inhaltsverzeichnis:
Es enthält grundsätzlich alle im Text vorkommenden Überschriften mit den dazugehörigen Seitenzahlen. Gliederungssymbole: Nach Belieben, aber einheitlich!

Einleitung:
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und begründet die spezielle Fragestellung bzw. die forschungsleitende Hypothese, die im Hauptteil bearbeitet werden soll. Es sollte deutlich werden, warum es sich um eine relevante Fragestellung/Hypothese handelt! Außerdem wird in der Einleitung der Aufbau und die methodische Vorgehensweise der Arbeit kurz vorgestellt.

Hauptteil/Hauptteile:
Eine wissenschaftliche Diskussion des gestellten Themas erfordert eine Argumentation, d.h. eine logische widerspruchsfreie Abfolge von begründeten Aussagen. Dazu ist die Kenntnis wie der sinnvolle und einheitliche Gebrauch der Fachterminologie ebenso erforderlich wie das Bemühen um sprachliche Präzision (bis hin zur korrekten Anwendung von Interpunktion, Orthographie und Grammatik) sowie um einen der fachwissenschaftlichen Abhandlung angemessenen sprachlichen Ausdruck. Die in der verwendeten Literatur vorfindbaren Forschungsergebnisse, Argumente und begrifflich-theoretischen Ansätze müssen in einer die Fragestellung fundierenden, explizierenden und klärenden Weise berücksichtigt werden. Literatur wird dabei nur soweit berücksichtigt, wie es die Argumentation erfordert. Erwünscht ist zudem, eigenständig und kritisch zu der behandelten Sache und zu den in der Literatur vorfindbaren Thesen Stellung zu nehmen. Voraussetzung einer fundierten Kritik ist die sachliche Wiedergabe der jeweils zu kritisierenden Einstellung, die genaue Beachtung dessen, was gesagt wird (und was nicht) und welche theoretischen Ansätze die jeweilige Darstellung beherrschen.

Zusammenfassung:
Sie stellt das Pendant der Einleitung dar: hier Aufgabe und Problemstellung, dort Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse. Wenn möglich, sollte eine zusammenfassende Angabe über die Reichweite der dargestellten Ergebnisse (und daran anschließend mögliche Forschungsdesiderate) sowie eine präzise Kurzfassung der gezogenen (Schluss-)Folgerungen gegeben werden.

Anhang und Exkurse:
In einer Fußnote, im Anhang oder in einem Exkurs können auch Fragen kurz diskutiert werden, deren ausführlichere Behandlung im Grundtext nicht erforderlich ist.

Literaturverzeichnis:
Als oberster Grundsatz gilt, dass alle für die Arbeit zu Rate gezogenen Werke aufgenommen werden. Unerlässlich sind: Vor- und Nachname des Autors, Angabe des Titels, Erscheinungsort, Erscheinungsjahr; bei Aufsätzen Seitenzahlen. Das Literaturverzeichnis ist alphabetisch nach dem Nachnamen des/der (ersten) Autor:in zu ordnen.

Quellenverzeichnis (etwa: Internet):
Das Internet (etwa: Wikipedia) ist ein Informationsmedium und zu benutzen wie eine Tageszeitung, d.h. als Stoffquelle, nicht als wissenschaftlicher Beleg für Aussagen. Generell sollte der Stoff durch wissenschaftliche Bücher und Aufsätze belegt werden, weil nur diese dauerhaft dokumentiert sind und also überprüft werden können. Wenn wissenschaftliche Texte aus dem Internet zitiert werden, die von seriösen Institutionen (Universitäten, Forschungsinstituten; nicht: Lobbygruppen, Parteien, NGOs etc.) bereitgestellt werden, sollten auch der/die Verfasser:in und der Titel des Textes angegeben werden. In jedem Fall ist die betreffende Internetadresse vollständig und mit dem Datum des Zugriffs anzugeben. Handelt es sich um Zulassungs-, Diplom- oder andere unpublizierte akademische Arbeiten, müssen die betreffenden Werke als digitale Kopie der Arbeit beigelegt werden.

Umfang

Der Text einer schriftlichen Hausarbeit sollte 12 Seiten nicht unterschreiten. Zu Korrekturzwecken soll ein 1,5-zeiliger Abstand sowie ein Seitenrand von mindestens 2 cm links und 3 cm rechts eingehalten werden. Als Schriftgröße ist der Standard (11 o. 12 Pk) zu wählen.

Zitieren und Belegsystem

Sämtliche aus Büchern oder sonstigen Abhandlungen übernommene Sätze sind kenntlich zu machen (in Anführungsstriche zu setzen). Zitate im Fließtext müssen immer quellenmäßig belegt werden! "Standard" in der Soziologie ist der sog. Hardvard-Stil.

Tipp für´s Eigenstudium: Leuze, Kathrin/von Unger, Hella (2015): Wissenschaftliches Arbeiten im Soziologiestudium. Paderborn: Fink - und hier insbes.: Kapitel 5: Wie zitiere ich richtig? (S. 129ff.)

Wenn der Inhalt einer Textpassage in eigenen Worten wiedergegeben wird, muss die Fundstelle ebenfalls angegeben werden (vgl. ...).

Empfehlenswerte Literatur

Zur genauen Information über die Form wissenschaftlichen Arbeitens kann beispielsweise empfohlen werden:

  • Franck, Norbert (2017): Handbuch Wissenschaftliches Arbeiten. 3. Aufl. Paderborn: Schöningh.

  • Leuze, Kathrin/von Unger, Hella (2015): Wissenschaftliches Arbeiten im Soziologiestudium. Paderborn: Fink.

  • Eco, Umberto (2007): Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt. 12. Aufl. Heidelberg/München/Landsberg/Berlin: C.F. Müller.