Master-Studium Psychologie

Master-Studium Psychologie

Elaine Holzinger

Psychologie/Soziologie

Wahlfach: Diversity Management

Abschluss: 2018

Wie ging es für Sie nach dem Bachelor-Abschluss weiter?

Im Anschluss an meinen Abschluss B.Sc. Psychologie und Soziologie war ich zunächst als Wissenschaftliche Hilfskraft in einem Fachdienst für Kriminalprävention am Bundesinnenministerium beschäftigt nachdem ich ebenda zuvor mein Pflichtpraktikum ableistete und als Werkstudentin tätig war.
Nach einem Jahr Berufserfahrung erhielt ich einen M.Sc. Psychologie-Studienplatz an der JGU Mainz.

In welcher Branche arbeiten Sie und was sind Ihre Tätigkeiten?

Derzeit, in 2022, widme ich mich meiner Abschlussarbeit zu einer aussagepsychologischen Fragestellung, gehe einer studentischen Nebentätigkeit in der Bewährungshilfe nach und leiste ein Pflichtpraktikum in der polizeipsychologischen Einsatz- und Ermittlungsunterstützung.

Aktuell angestellt bin ich als studentische Mitarbeiterin in einem bundesweit und international aktiven Fachverband für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik, der sich u.a. für humane Straffälligenhilfe einsetzt und zu kriminal- und sozialpolitischen Entwicklungen beiträgt.

Welchen Masterstudiengang haben Sie ausgewählt und welche Themen beinhaltet er?

Wichtig war mir, dass der Studiengang M.Sc. Psychologie keine zu konkretisierte Spezifizierung enthielt und zugleich rechtpsychologische und/oder kriminologische Module anbot.

Die Zusage von der JGU Mainz im anwendungsorientierten Schwerpunkt erfüllte dabei beide Kriterien. Neben rechtpsychologischen Inhalten, werden andere anwendungsbezogene Module zu angewandter Kognitionswissenschaft sowie Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie zusätzlich zu Forschungsmethoden und Diagnostik sowie Klinischer Psychologie und Neuropsychologie gelehrt. Im Nebenfach wählte ich Kriminologie.

Der M.Sc. Psychologie im anwendungsorientierten Schwerpunkt läuft derzeit aus. Von der JGU neu eingeführt wurden spezifizierte Masterstudiengänge, wie bspw. ein M.Sc. Rechtspsychologie.

Zusätzlich nahm ich ein an der JGU und vom Zentrum für interdisziplinäre Forensik angebotenes Programm in Anspruch, in dem man mit Studierenden der Rechtswissenschaften gemeinsam jeweilige Erkenntnisse austauschen und voneinander lernen kann.

Wie spiegeln sich die Inhalte Ihres Zwei-Fach-Bachelor-Studiums in Ihrem aktuellen Arbeits-/Studienalltag wider?

Vom interdisziplinären Ansatz des Zwei-Fach-Bachelors habe ich fachlich wie auch persönlich profitiert. Gerade die Kriminologie ist dahingehend ein dankbarer Fachbereich, da u.a. psychologische wie soziologische Perspektiven und Ansätze vergleichbar zum Tragen kommen.

Inwiefern sind die Inhalte des Profilbereichs für Ihre aktuelle Beschäftigung relevant und haben Sie darauf vorbereitet?

Retrospektiv sind mir die im Profilbereich vermittelten Kompetenzen und Soft Skills nicht nur persönlich zugute gekommen, sondern sehen auch - so flach das zunächst klingt - auf dem Papier gut aus, wie ich von diversen Arbeitgeber:innen rückgemeldet bekam. Ich fühlte mich durch den Profilbereich und die dadurch gegebenen Reflexionsmöglichkeiten gut für praktische Tätigkeiten und Berufserfahrungen vorbereitet.

Auch das Wahlfach Diversity Management gab mir wertvolle Impulse und Erkenntnisse für gesellschafts- und auch kriminalpolitische Fragestellungen, die mich heute beschäftigen.

Was möchten Sie zukünftigen Absolvent*innen mit auf den Weg geben?

Mir ist bewusst, dass das Konzept eines Studiengangs mit zwei gleichwertigen Studienfächern zuweilen erwartbare Schwierigkeiten für zumindest einige, später angestrebte Zusagen für einschlägige Masterstudiengänge bereithält. Der M.Sc. Psychologie ist da bedauerlicherweise keine Ausnahme. Obgleich der Workload in einigen M.Sc.-Modulen vergleichsweise höher schien, da mir entsprechende Inhalte fehlten, bin ich ausgesprochen dankbar, den Zwei-Fach-Bachelor abgeleistet zu haben.

Der interdisziplinäre Ansatz, den Profilbereich eingeschlossen, befriedigt geteilte fachliche Interessen wie auch Faibles für fachübergreifende Bereiche. So kann man sich nach seinem Schulabschluss u.a. erstmal ausprobieren und ausgiebig eruieren, in welche fachliche Richtung es denn gehen soll. Entsprechend nützen die Freiheiten und Flexibilitäten des Zwei-Fach-Bachelors gerade den Unentschlossenen und Abenteuerlustigen oder einfach denjenigen, die sich gern noch ein paar Türen offenhalten möchten.

Was ich wohl also am ehesten mit auf Weg geben wollen würde, ist die Zuversicht, dass vermeintliche Einschränkungen der konzeptuellen Umsetzung des Zwei-Fach-Bachelors zunehmend an Bedeutsamkeit verlieren. Die Vorzüge gegenüber einschlägigen Bachelorstudiengängen fallen doch deutlich mehr ins Gewicht - so zumindest meine persönliche Erfahrung.