Doktorandin & wiss. Mitarbeiterin

Doktorandin & wiss. Mitarbeiterin

Jeanine Krath

Psychologie & Management und Ökonomie

Wahlfach: Informatik für Informationsmanager


Wie ging es für Sie nach dem Bachelor-Abschluss weiter?

Nach dem Bachelor-Abschluss habe ich - ermöglicht durch das Wahlfach Informatik - den M.Sc. Informationsmanagement an der Universität in Koblenz studiert. Während meines Masterstudiums habe ich in einem StartUp namens Particulate im Technologiezentrum Koblenz als Werkstudentin gearbeitet, und nach dem Masterabschluss eine Promotion am Zentralen Institut für Scientific Entrepreneurship & International Transfer (ZIFET) begonnen.

In welcher Branche arbeiten Sie und was sind Ihre Tätigkeiten?

Ich arbeite in der Wissenschaft und promoviere zum Thema "Gamification für nachhaltiges Mitarbeiterverhalten". Die Promotion an sich besteht zu großen Teilen aus der Planung, Durchführung und Auswertung wissenschaftlicher (qualitativer und quantitativer) Studien, und zu anderen Teilen aus der Präsentation der Ergebnisse in Form von wissenschaftlichen Papern auf Konferenzen und in Journals. Bei letzterem durchläuft jedes Paper bis zur Veröffentlichung einen sogenannten "Peer-Review" Prozess, in dem das Paper in mehreren Iterationen Feedback von anderen Forschern im gleichen Bereich erhält und überarbeitet wird, bis es letztlich zur Veröffentlichung freigegeben wird.
Neben der Promotion arbeite ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität in Koblenz am ZIFET und übernehme in diesem Zuge die Lehre von Masterseminaren sowie die Betreuung von Abschlussarbeiten in meinem Forschungsbereich. Darüber hinaus arbeite ich als Projektmitglied in einem trinationalen Forschungsprojekt für Wissens- und Technologietransfer in der Oberrheinregion und als akademische Leiterin des GAMOS Kompetenzzentrums für Gamification in Organisationen und für Nachhaltigkeit, welches ich mit gegründet habe. Dabei arbeite ich zusammen mit meinen Kollegen an Forschungsprojekten im Bereich Gamification und habe dieses Jahr erstmalig eine eigene Konferenz zum Thema Gamification und Entrepreneurship, die StartPlay, organisiert.

Welchen Masterstudiengang haben Sie ausgewählt und welche Themen beinhaltet er?

Der M.Sc. Informationsmanagement ist eine sehr schöne Weiterführung des Zwei-Fach-Bachelors, wenn man sich ein wenig für Informationssysteme interessiert. Durch die vielen Wahlmöglichkeiten kann man sich in Informationsmanagement leicht seinen eigenen thematischen Schwerpunkt setzen, ich persönlich habe mich besonders für Fächer interessiert, die sich mit der Interaktion und den Auswirkungen von Informationssystemen auf Individuen oder Gesellschaft beschäftigen (z.B. Information Design, Information Society, Business Software, Online Consumer Behavior). Es ist aber auch durchaus möglich, seinen Schwerpunkt verstärkt auf die Management/Entrepreneurship-Richtung oder in die Informatik-Richtung zu setzen. Besonders spannend fand ich unser Forschungspraktikum, dort haben wir als Team ein Simulationsspiel für unternehmerische Strategien entwickelt. Wie spiegeln sich die Inhalte Ihres Zwei-Fach-Bachelor-Studiums in Ihrem aktuellen Arbeits-/Studienalltag wider? Es ist nicht so leicht zu beantworten, auf welche konkreten Inhalte des Studiums ich tagtäglich zurückgreife. Mein Promotionsthema - Gamification - ist fachlich im Gebiet der Human-Computer Interaction, also Mensch-Maschine-Interaktion, zu verorten und beinhaltet demnach von Haus aus Aspekte der Psychologie und der Informationstechnik. In meinem Kontext des nachhaltigen Mitarbeiterverhaltens kommt die Management/Mitarbeiter-Perspektive ergänzend hinzu. Zusammenfassend würde ich sagen, dass alle Themen, mit denen ich mich heute beschäftige, in irgendeinem Sinne eine Schnittstelle meines Zwei-Fach-Bachelor- und Masterstudiums darstellen, bei denen mir viele gelernte Dinge vor allem implizit (durch methodische Kenntnisse oder fachliches Grundlagenwissen) helfen.

Inwiefern sind die Inhalte des Profilbereichs für Ihre aktuelle Beschäftigung relevant und haben Sie darauf vorbereitet?

Ich möchte einzelne Teile des Profilbereiches hervorheben, die meiner Meinung nach sehr relevant sind und einem als Studierenden auch schon im Masterstudium sehr helfen.
Zunächst finde ich es sehr wichtig, durch die Versuchspersonenstunden und die Veranstaltung zu wissenschaftlichen Arbeits- und Lerntechniken schon früh Einblicke in die Art und Weise zu erhalten, wie wissenschaftliche Studien und Experimente durchgeführt werden. In der Bachelorarbeit und im Master, wenn - für viele häufig recht überrumpelnd - die Anforderung gestellt wird, selbstständig ein wissenschaftliches Projekt durchführen oder ein wissenschaftliches Paper schreiben zu können, bieten diese Erfahrungen einen wertvollen Wissensvorsprung. In meinem Fall ist dies natürlich auch über das Studium hinaus noch sehr relevant, da ich mich weiterhin im wissenschaftlichen Bereich befinde.
Zweitens finde ich es klasse, dass durch den Profilbereich in Pflichtpraktikum in das Studium eingebaut wird, das ich als Studierender nicht freiwillig nebenbei absolvieren muss, sondern für welches ich Leistungspunkte erhalte. Dies bringt praktische Erfahrung und Einblicke schon im Bachelor auf die Agenda, und verhindert, dass dieser wichtige Aspekt, um die eigenen Berufsinteressen kennenzulernen, bis weit in den Master als "nice-to-have" nach hinten geschoben wird. Ich habe mein Praktikum damals in einer Medienagentur gemacht, war als Werkstudentin dann anschließend auch im Marketing und Design beschäftigt, und profitiere auch heute noch von diesen Erfahrungen - denn irgendetwas vermarktet man ja immer (und wenn es ein Forschungsprojekt oder eine Konferenz ist).


Was möchten Sie zukünftigen Absolvent*innen mit auf den Weg geben?

Seid neugierig und blickt in die verschiedenen Perspektiven, die euch geboten werden!
Jeder einzelne von euch hat Themen, die ihn oder sie interessieren - und manchmal ist es gar nicht das, was man gedacht hat, als man das Studium begonnen hat (ich zum Beispiel hatte nie etwas mit Informatik am Hut - ich habe als Leistungskurse Französisch, Biologie und Mathematik gehabt).
Interessen kann man erst kennenlernen, wenn man verschiedene Dinge ausprobiert - und dies ermöglicht es einem, letztlich beruflich das zu verfolgen, was einen wirklich erfüllt.