Promotionsvorhaben
Konzeptorientierte Kompositabildung in der Textgenerierung
Name
Sonja Weyher
Status
Abgeschlossen
Abschluss der Promotion
Erstbetreuer*in
Prof. Dr. Istvan S. Batori
Gutachter*in 2
Prof. Dr. Ulrich Furbach
Komposita werden in der Regel durch die Kombination von zwei oder mehr Wörtern zu einem neuen Wort gebildet, z. B. Bügeleisentemperatur. Sie eignen sich besonders gut zur Bezeichnung komplexer Sachverhalte oder Objekte. Darüber hinaus verfügen sie über eine textstrukturierende und konstituierende Wirkung.
In der Textgenerierung wurden Komposita bisher hauptsächlich im Lexikon verwaltet, ebenso wie alle anderen benötigten Wörter. Nur wenige Systeme erlauben eine Neubildung von Komposita durch Transformation aus Phrasen oder Sätzen im Rahmen der Textgenerierung. Weder die lexikalische Lösung noch das transformatorische Verfahren werden jedoch der Benennungsstärke und textkonstituierenden Funktion von Komposita gerecht.
Es wird deswegen ein konzeptorientiertes Kompositionsverfahren vorgestellt, das die besonderen Eigenschaften von Komposita berücksichtigt. Kompositionsmöglichkeiten werden dabei bereits auf konzeptueller Ebene bestimmt und in die Textplanung einbezogen. Dabei wird neben der Repräsentation des Textinhalts auch die gesamte Wissensbasis des Diskursgebiets in die Suche nach Kompositionsmöglichkeiten einbezogen. Jede Kompositionsmöglichkeit wird dann bezüglich ihrer Eignung als Benennung und ihrer textkonstituierenden Wirkung bewertet. Aufgrund dieser Bewertung können Komposita gezielt als Verbalisierungsvarianten, neben Einzelwörtern und Phrasen, in der Textgenerierung eingesetzt werden.