Objektorientierte Dynamische Benutzungsoberflächen ODIN - Behandlung semantischer und struktureller Heterogenität in Informationssystemen mit den Mitteln der Softwareergonomie -

Das Gebiet der Softwareergonomie beschäftigt sich mit der benutzerfreundlichen Gestaltung der Mensch-Computer-Schnittstelle und entwickelt zu diesem Zweck Richtlinien, die einfache Bedienbarkeit und Konsistenz der Benutzeroberfläche sicherstellen sollen. Nicht immer führen diese Richtlinien zu einer guten und adäquaten Lösung, da sie entweder sehr allgemein gehalten - und damit schlecht operationalisierbar - oder zu spezifisch und «kochbuchartig» sind und sich daher nicht immer widerspruchsfrei in komplexen Szenarien anwenden lassen. Ein komplexer Anwendungsfall ist die Gestaltung von Benutzeroberflächen für Informationssysteme. Hier konkurrieren Forderungen nach einfachen, den Benutzer führenden Systeme mit dem Wunsch nach größtmöglicher Flexibilität und Funktionalität. Weder die Softwareergonomie noch das Information Retrieval bieten hier befriedigende Lösungen. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Heterogenität in Informationssystemen und stellt einen Lösungsansatz für die Gestaltung grafischer Benutzeroberflächen für Informationssysteme vor, der sowohl unerfahrenen Nutzern wie Experten zum einen Transparenz und Konsistenz, gleichzeitig aber auch ein Maximum an Flexibilität und den Zugriff auf die internen Strukturen des Systems bietet. Als Lösung wird zunächst die dynamische Anpassung des Bildschirmlayouts vorgestellt. Sie variiert situationsabhängig die Informationsdichte und kann durch deren Reduktion den Anfänger unterstützen oder durch die Erhöhung dem Experten die gewünschte Flexibilität bieten. Darauf aufbauend wird das ODIN-Konzept vorgestellt, das auf der Basis von Visual Formalisms ein flexibles und gleichzeitig durch eine einfache, leicht verständliche Syntax auf der Benutzeroberfläche zu visualisieren und für den Benutzer zugänglich zu machen.