Das war die Autumn School 2025!

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Zukunftsfähige Lehre im Fokus: Rückblick auf die Autumn School 2025

Die Autumn School 2025 des Interdisziplinären Zentrums für Lehre (IZL) der Universität Koblenz fand am 23. und 24. September 2025 statt. Unter dem Motto „Kompetent für die Lehre!“ bot die Veranstaltung eine Plattform für eine intensive Auseinandersetzung mit der Lehre der Zukunft. Das Schwerpunktthema „Zukunftsfähige Lehr-Lern-Formate 2030“ sprach Lehrende wie Studierende gleichermaßen an.

Tag 1: Inspirierender Auftakt

Am Vormittag des ersten Tages widmeten sich Studierende und Lehrende mithilfe zweier Design Thinking-Methoden dem IST-Zustand. In engagierter Gruppenarbeit wurden Personas und Customer Journeys für Studierende und Lehrende erarbeitet. Der Graphic Recorder Tom Fiedler begleitete den Prozess mit seinen markanten Zeichnungen. So entstand ein eindrucksvolles und komplexes Bild der aktuellen Situation an der Universität Koblenz – eine solide Basis für die weitere Arbeit, nicht nur während der Autumn School.

Am Nachmittag begaben sich die Teilnehmenden im Rahmen einer Zukunftswerkstatt auf eine gemeinsame Reise durch drei verschiedene Möglichkeitsräume: Im ersten Raum wurde Kritik am IST-Zustand gesammelt. Der zweite Raum bot Platz für Visionen und Utopien für die Zukunft der Lehre an der Universität Koblenz. Die letzte Etappe führte mit der Realisierungsphase zurück zum Jetzt und forderte die Teilnehmenden zur Entwicklung konkreter Maßnahmen und Projekte auf. Studierende und Lehrende brachten inspirierende Ideen aufs Flipchart-Papier und berichteten von einem wirkungsvollen Arbeitsprozess.

Tag 2: Impulse und Workshops

Der zweite Tag begann mit einem motivierenden Grußwort von Prof. Dr. Constanze Juchem-Grundmann, der Vizepräsidentin für Studium und Lehre. Sie griff die Erlebnisse und Ergebnisse des ersten Tages auf und betonte die Bedeutung der Veranstaltung für die Lehre an der Universität Koblenz.

Keynote

Die Keynote von Prof. Dr. Axel Faßbender, Vizepräsident für Lehre und Studium an der TH Köln, setzte einen inspirierenden Akzent. Unter dem Titel „Eine wandelfähige Hochschullehre – Räume, Rollen, Realitäten“ sprach er über die Herausforderungen der Hochschullehre. Im Anschluss entstand eine lebhafte Diskussion, in der Herr Faßbender sein Interesse an einem weiteren Austausch zwischen der Universität Koblenz und der TH Köln über eine wandelfähige Hochschullehre betonte.

Impulse

In der darauffolgenden Impulsrunde präsentierten Anna Wolters und Priv.-Doz. Dr. Thomas Brühne innovative Ansätze zur Integration von KI-Tools in die Lehre.


Anna Wolters:
Ein intelligenter Tutoring-Chatbot als Lernunterstützung für deklarative Prozessmodellierung (EduClare)

Anna Wolters stellte den intelligenten Tutoring-Chatbot EduClare vor, der als innovative Lernunterstützung für die deklarative Prozessmodellierung in Gemeinschaftsarbeit der Forschungsgruppen Process Science (Prof. Dr. Patrick Delfmann) und Smart Data (JProf. Dr. Dennis Riehle) entwickelt wurde. Die Entwicklung des Chatbots wurde maßgeblich von Frau Sabine Nagel (Process Science) und Frau Anna Wolters (Smart Data) vorangetrieben. Frau Wolters erläuterte eindrucksvoll die Funktionsweise von EduClare und wie der Chatbot Lernenden hilft, komplexe Inhalte zu verstehen und anzuwenden. In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass ein solcher Chatbot auch für andere Fächer von Interesse sein könnte.

Priv.-Doz. Dr. Thomas Brühne: Mit Doktor Fox fit für die mündliche Prüfung? (Erste) Erfahrungen im Rahmen des Erwerbs eines Kompetenz-Badges nach DigCompEdu

Privatdozent Dr. Thomas Brühne präsentierte sein innovatives Projekt, das er im Rahmen des Erwerbs eines Kompetenz-Badges in der Kompetenz 3.1 Lernen des DigCompEdu entwickelt hat. Er stellte „Doktor Fox“ vor, einen Chatbot, der Studierenden hilft, sich optimal auf mündliche Prüfungen vorzubereiten. Zudem teilte er eindrucksvoll die Erkenntnisse, die er aus einem Workshop zum Thema KI-Bildgeneratoren im Rahmen des Lernpfads gewonnen hatte. Im Anschluss an den Impuls und die angeregte Diskussion wurde Thomas Brühne das erste Kompetenz-Badge der Universität Koblenz verliehen.

Workshops

Am Mittwochnachmittag konnten die Teilnehmenden individuellen Anliegen nachgehen und aus zwei Workshop-Sessions wählen:

Dr. Inka Engel: Lehr-Lern-Räume neu denken

Dr. Inka Engel thematisierte nicht nur klassische Hörsäle oder digitale Plattformen, sondern auch urbane Orte als potenzielle Lernräume. Mithilfe praxisnaher Übungen und kreativer Methoden entwickelten die Teilnehmenden ein Verständnis dafür, wie Raumgestaltung, soziale Interaktionen und digitale Tools Motivation, Partizipation und Lernerfolg beeinflussen. Vom Mapping der eigenen Lernorte über die Analyse von Barrieren bis hin zur Gestaltung idealer Lernräume setzten die Teilnehmenden ihre Ideen um, visualisierten diese und diskutierten Umsetzungsmöglichkeiten an der Universität. So entstand ein ganzheitlicher Blick auf Lehr-Lern-Räume als physische, digitale, soziale und kulturelle Orte, die Lernen aktiv unterstützten und neue Perspektiven auf Bildung eröffneten.

JProf. Dr. Jeanine Kirchner-Krath: Gamification - eine spielerische Strategie für Lehr- und Lernkontexte

In diesem Workshop entwickelten die Teilnehmenden ein Verständnis dafür, was Gamification bzw. „spielerisches Denken“ in der Lehre bedeutet und wie spielerische Prinzipien auf Herausforderungen und Problemstellungen angewendet werden können. JProf. Dr. Jeanine Kirchner-Krath motivierte die Teilnehmenden dazu, mithilfe wissenschaftlicher Theorien und spielerischer Kreativitätsmethoden Hands-on Gamification-Konzepte für Lehr-/Lernsituationen zu entwickeln und Gamification-Ideen für ihre eigene Lehre zum Leben zu erwecken.

Dr. Iris Meißner: Hausarbeiten schreiben im Zeitalter von KI

Im Workshop unter der Leitung von Dr. Iris Meißner wurden Hausarbeiten, die in fast allen Fächern zu den zentralen Prüfungsformen im Studium gehören, thematisiert. Es wurde erörtert, welche fachlichen, methodischen, argumentativen und sprachlichen Kompetenzen in den unterschiedlichen Disziplinen gefordert werden. Zudem wurde untersucht, wie sich Schreibprozesse durch den Einsatz von KI-Tools wie ChatGPT verändern und wie Hausarbeiten künftig sinnvoll als Prüfungs- und Lernform gestaltet werden können. Zunächst wurden grundlegende Modelle von Schreibprozessen vorgestellt. Darüber hinaus präsentierte Dr. Meißner Ergebnisse aus einem aktuellen Forschungsprojekt, bei dem Studierende im Beobachtungslabor mit Unterstützung von ChatGPT einen wissenschaftsnahen Text erstellt hatten. Diese Einblicke in reale KI-gestützte Schreibprozesse dienten als Ausgangspunkt für eine gemeinsame Reflexion und den Austausch fachtypischer Perspektiven, insbesondere im Hinblick auf Kompetenzziele.

Raphael Fetzer (VCRP): EDU-KI-RLP als Lernbegleiter

Raphael Fetzer vom Virtuellen Campus Rheinland-Pfalz (VCRP) bot einen Workshop an, in dem die Teilnehmenden entdeckten, wie die zentrale Landesplattform für KI im Hochschulbereich, EDU-KI-RLP, ihre Lehre datenschutzfreundlich bereichern kann. Themen wie das Überwinden von Schreibblockaden, sokratische Dialoge und die Entwicklung spielerischer Lernformate wurden als typische Anwendungsfälle behandelt. Die Teilnehmenden konnten diese Fälle in ihren eigenen OLAT-Kursen einbinden und nach Belieben anpassen. Darüber hinaus erhielten sie spannende Einblicke in weitere aktuelle und zukünftige EDU-KI-RLP-Tools.

Stammtisch Lehre

Der Stammtisch Lehre im Weinhaus Schwaab rundete die Veranstaltung ab und bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, in lockerer Atmosphäre weiter zu diskutieren und Netzwerke zu knüpfen.


Vortragsmitschnitte

    

Datum der Veröffentlichung

Ergebnissse und Materialien

der Autumn School 2025 für Weiterarbeit (Zugriff nur universitätsintern)