Ökologische und wasserwirtschaftliche Auswirkungen der Veränderung der Grubenwassereinleitungen

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\r\nDie Steinkohleförderung in Deutschland ist im vergangenen Jahr zu Ende gegangen. Dennoch ist es weiterhin nötig, sich mit den ökologischen und wasserwirtschaftlichen Folgen dieses Kapitels der Industriegeschichte auseinander zu setzen. Es zählt zu den sogenannten Ewigkeitsaufgaben der RAG AG, über das Ende des aktiven Bergbaus hinaus die Grubenwässer zu bewirtschaften, um Schäden in der Region wie Senkungen oder Versalzung des oberflächennahen Grundwassers zu vermeiden.\r\n

\r\nDafür hat die RAG AG ein Grubenwasserkonzept entwickelt, dessen Auswirkungen nun eine interdisziplinäre, hochschulübergreifende Forschungsgruppe der Universität Koblenz-Landau, der Hochschule Koblenz sowie der Hochschule Rhein-Waal in Kleve untersucht.\r\nUm Bergbau betreiben zu können, muss das in die Gruben eindringende Wasser gehoben und abgeleitet werden. Diese sogenannten Grubenwässer sind keine verunreinigten Abwässer, sondern stammen aus Grundwasser, das aus den umliegenden Gesteinsschichten in die Gruben einsickert. Auf dem Sickerweg nimmt das Wasser unter anderem Salze auf und ist aufgrund der Tiefe bis zu 28 Grad Celsius warm.\r\nWerden diese Grubenwässer in Rhein oder Ruhr eingeleitet, können sie sich negativ auf die Wasserorganismen auswirken. Höhere Temperaturen verändern zum Beispiel Verhalten und Entwicklung von Fischen aber auch die Entwicklung der Wirbellosen, die die Nahrungsgrundlage für viele Fische darstellen. Durch höhere Temperaturen können sich daher die Beziehungen innerhalb des Nahrungsnetzes ändern, was die ökologische Qualität der Gewässer reduzieren könnte.\r\n

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\r\nDas Wissenschaftsteam untersucht, ob das neue Grubenwasserkonzept der RAG AG die ökologischen Auswirkungen reduzieren kann. Um diese komplexe Fragestellung zu bearbeiten, werden sowohl wasserwirtschaftliche und ökologische Modellsimulationen als auch Verhaltensexperimente mit Fischen und Wirbellosen benötigt. Nur so sind die möglichen Einflüsse des Grubenwassers auf die Lebensgemeinschaft der Gewässer abzuschätzen..\r\n

Projektleiter

PD. Dr. Carola Winkelmann

Bearbeiter

Dr. Tobias Backström