Building Bridges: StArfrica’s Exchange Week in Deutschland stärkt afrikanische Gründerinnen

Besuch bei Stabilus mit Stefan Ermtraud (3. v. l.), Global Innovation Manager bei dem global agierenden Unternehmen aus Koblenz. Bild: StArfrica-Projekt
Besuch bei Stabilus mit Stefan Ermtraud (3. v. l.), Global Innovation Manager bei dem global agierenden Unternehmen aus Koblenz. Bild: StArfrica-Projekt
Vier Unternehmerinnen aus Kenia und Ghana erlebten im September eine intensive Austauschwoche an der Universität Koblenz. Im Fokus standen Innovation, Nachhaltigkeit und Unternehmertum – verbunden durch das Ziel, voneinander zu lernen und Brücken zwischen Afrika und Deutschland zu bauen.

Als Naom Monari (BenaCare, Kenia), Pamela Wawira Nthiga (FarmBase Feeds, Kenia), Hillary Widanama Adare (Wonfliki, Ghana) und Hannah Hema Akomeah (Hanny’s Prime Ventures, Ghana) nach Deutschland reisten, erwartete sie mehr als nur ein Besuchsprogramm. Sie begaben sich auf eine Woche voller neuer Perspektiven – von Werksführungen über Feldbesuche bis hin zu Dialogen mit Expert*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Handwerk.

Ihre Unternehmen decken unterschiedliche Branchen ab: mobile Gesundheitsversorgung, Tierfutterproduktion, datengestützte Landwirtschaft und Kreislaufwirtschaft. Doch sie alle verbindet ein gemeinsames Ziel: nachhaltiges Wachstum durch Innovation.

Innovation in Aktion – Besuch bei Stabilus

Der Auftakt fand bei Stabilus in Koblenz statt. Dort erlebten die Teilnehmerinnen, wie systematische Innovationsprozesse in einem global agierenden Unternehmen funktionieren. Ein begleitender Pitch-Workshop schärfte ihre Fähigkeit, Geschäftsideen überzeugend zu präsentieren. „Wir haben gelernt, wie wichtig es ist, Ergebnisse in Geschichten zu übersetzen – nur so lassen sich Investor*innen und Partner gewinnen“, fasste eine Teilnehmerin zusammen.

Landwirtschaft & Nachhaltigkeit – Lernen von Präzision

Bei der Andreas Hermes Akademie (Bonn) und einem Landwirtschaftsbetrieb in Montabaur erhielten die Gründerinnen praxisnahe Einblicke in nachhaltige Agrarprozesse. Von Silagetests bis Milchqualitätsanalysen konnten sie beobachten, wie deutsche Landwirt*innen Technologie und Verantwortung verbinden. Pamela von FarmBase Feeds plant nun, die Qualitätssicherung ihrer Futtermittel zu verbessern, während Hillary von Wonfliki neue Wege gefunden hat, landwirtschaftliche Daten für lokale Entscheidungsprozesse nutzbar zu machen.

Gesundheitsinnovation – Vertrauen als Basis

Für Naom Monari war der Besuch im Wohnstift St. Martin und im Dialysezentrum Koblenz besonders prägend. Das Zentrum demonstrierte, wie Zuverlässigkeit, Sicherheit und Patient*innenorientierung im deutschen Gesundheitssystem umgesetzt werden. „Innovation bedeutet nicht nur Technologie“, so Naom. „Sie beruht auf Vertrauen und Kontinuität – genau das möchte ich in Kenia stärker verankern.“

Kreativität & Kreislaufwirtschaft – Design trifft Verantwortung

Bei Moogoo Creative Africa in Frankfurt und der Handwerkskammer Koblenz (HWK) trafen Kreativität, Nachhaltigkeit und Unternehmertum zusammen. Hannah Hema Akomeah, die in Ghana aus Abfallmöbeln hochwertige Wohnaccessoires herstellt, nahm mit: „Upcycling hat internationales Potenzial – entscheidend sind Qualität und Storytelling.“ Auch die anderen Teilnehmerinnen erkannten, dass strukturierte Ausbildung und professionelle Standards entscheidend für den Markterfolg sind.

Brücken zwischen Kontinenten

Mit neuem Wissen, erweiterten Netzwerken und konkreten Umsetzungsplänen kehrten die Gründerinnen zurück. Für alle steht fest: Der Austausch war kein einmaliges Erlebnis, sondern der Beginn langfristiger Kooperation. Wie Hillary es formulierte: „Es geht nicht darum, das Gesehene zu kopieren – sondern es für Afrika neu zu denken. Genau darin liegt die Stärke.“ Das Projekt StArfrica baut diese Brücken: Es schafft Räume für beidseitiges Lernen und fördert Innovationen, die Afrika und Europa gleichermaßen voranbringen.

Über StArfrica

Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) geförderte Projekt StArfrica – Start-up Germany–Africa wird an der Universität Koblenz umgesetzt. Ziel ist es, afrikanische und deutsche Gründungsteams zu vernetzen, gemeinsame Innovationsprojekte zu fördern und den Zugang zu Programmen wie dem EXIST-Gründungsstipendium zu erleichtern.

Bei einem Landwirtschaftsbetrieb in Montabaur erhielten die Gründerinnen praxisnahe Einblicke in nachhaltige Agrarprozesse. Bild: StArfrica-Projekt
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