Doktorand der Universität Koblenz bestimmt Alter des ältesten mesopotamischen Boots

Das Boot war in Sand eingebettet und von feinkörnigem Sediment, tierischen Überresten sowie Keramikscherben umgeben. Durch die Kombination verschiedener Datierungsmethoden und die Rekonstruktion eines längst verlandeten Wasserlaufs konnte das ungefähre Alter des Fundes bestimmt werden.
Dazu entnahm Reize, zusammen mit einem Forschungsteam des Deutschen Archäologischen Institutes und der Universität zu Köln, Sedimentproben vor Ort, um diese mittels optisch stimulierter Lumineszenz (OSL) im Labor zu messen. So ließ sich die Aufgabe des Boots in eine Periode zwischen 1850 bis 1280 v. Chr. datieren. Zur weiteren Eingrenzung dieser Zeitspanne werden derzeit zusätzliche Labormessungen durchgeführt.
Die Studie von Reize leistet einen bedeutenden Beitrag zur Anwendung von OSL-Datierungen in Mesopotamien und zeigt das Potenzial dieser Methode als vielversprechenden Ansatz für zukünftige geoarchäologische und archäologische Forschungen.
Reizes Beitrag fand auch auf der größten geowissenschaftlichen Konferenz Europas, der European Geosciences Union (EGU) in Wien mit rund 21.000 Teilnehmer*innen, großen Anklang. Der Vortrag erregte auch die Aufmerksamkeit der Fachzeitschrift Science, die im Format ScienceShot darüber berichtete (https://www.science.org/content/article/ancient-mariners-used-boat-crisscross-mesopotamian-canals).