Kick-off für mehr Vielfalt in der Informatik: PIONIERIN startet an der Universität Koblenz

Startpunkt für eine dreijährige Projektlaufzeit: Kick-off-Veranstaltung des bundesweiten Projekts PIONIERIN an der Universität Koblenz. Bild: Liane Pohl / Universität Koblenz
Startpunkt für eine dreijährige Projektlaufzeit: Kick-off-Veranstaltung des bundesweiten Projekts PIONIERIN an der Universität Koblenz. Bild: Liane Pohl / Universität Koblenz
Mit einer dreitägigen Auftaktveranstaltung an der Universität Koblenz ist das bundesweite Projekt PIONIERIN offiziell gestartet. Ziel des vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) geförderten Projekts ist es, junge Frauen ab der Oberstufe gezielt für ein Informatikstudium zu begeistern und ihnen den Einstieg in die akademische Welt der Informatik zu erleichtern.

Die Gesamtkoordination des Verbundprojekts, an dem außerdem die Universitäten Bamberg, Hildesheim und Kassel beteiligt sind, liegt bei Prof. Dr. Nadine Dittert von der Universität Koblenz.

„Wir wollen junge Frauen nicht nur für Informatik begeistern, sondern ihnen zeigen, dass sie die Zukunft dieser Disziplin aktiv mitgestalten können,“ betonte Prof. Dr. Nadine Dittert, Stiftungsprofessorin der Carl-Zeiss-Stiftung für Informatik und ihre Didaktik. „Mit PIONIERIN bauen wir eine Brücke zwischen (außer-) schulischen Erfahrungen und universitären Inhalten: praxisnah, kreativ und empowernd.“

Im Zentrum des Projekts stehen sogenannte Digital-Fabrication-Workshops, in denen Schülerinnen mit Technologien wie 3D-Druck, Mikrocontrollern und Lasercuttern eigene, alltagsnahe Projekte entwickeln – von Umweltmonitoring-Systemen bis hin zu Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz. Dabei verbindet das Konzept gezielt die Lebenswelt und Vorerfahrungen der Teilnehmerinnen mit ‚Making‘, einer Methode, die informatische Inhalte durch praktisches Gestalten be-greifbar macht.

„Mit unseren Angeboten möchten wir verbreitete Klischees und Stereotype rund um das Informatikstudium aufbrechen und ein realistisches, vielfältiges Bild der Disziplin vermitteln,“ erklärte Prof. Dr. Nils Pancratz vom Institut für Mathematik, Mathematikdidaktik und Informatikdidaktik der Universität Hildesheim.

Ein zentrales Anliegen des Projekts ist eine intersektionale Herangehensweise in Bezug auf Geschlecht und darüber hinaus: Frauen mit unterschiedlichen sozialen, kulturellen und bildungsbezogenen Hintergründen sollen gleichermaßen angesprochen und unterstützt werden. „Nicht nur die Technologiegestaltung selbst muss vielfältiger, inklusiver und teilhabeorientierter werden, sondern ebenfalls der Zugang zum Studium und die Gestaltung des Studiums,“ betont Prof. Dr. Claude Draude vom Fachgebiet Partizipative IT-Gestaltung der Universität Kassel.

Auch der Lehrstuhl für Kognitive Systeme der Universität Bamberg bringt seine Expertise ein – insbesondere im Bereich Künstliche Intelligenz. „Wir wollen die Teilnehmerinnen frühzeitig mit KI vertraut machen – nicht nur als Nutzerinnen, sondern als Entwicklerinnen,“ sagte Prof. Dr. Ute Schmid. „Durch Hands-on-Erfahrungen stärken wir ihr Selbstvertrauen und ihre Entscheidungskompetenz für ein Informatikstudium.“

Die Kick-off-Veranstaltung markiert den Startpunkt für eine dreijährige Projektlaufzeit, in der an den beteiligten Universitäten insgesamt über 20 Workshops und Camps stattfinden werden.

Die entwickelten Konzepte sollen als Open Educational Resources (OER) veröffentlicht und langfristig in Schulen, Hochschulen und außerschulischen Lernorten eingesetzt werden.

Datum der Veröffentlichung
KontaktProf. Dr. Nadine Dittert
Universität Koblenz Stiftungsprofessur der Carl-Zeiss-Stiftung für Informatik und ihre Didaktik Universitätsstraße 1 56070 Koblenz
dittert@uni-koblenz.de
PressekontaktChristoph Asche
Universität Koblenz Referent Kommunikation Universitätsstraße 1 56070 Koblenz
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