Mädchen erobern die Informatik: Das erste girls@BWINF Camp in Koblenz
In der Sportschule Oberwerth wartete ein abwechslungsreiches Programm auf die Teilnehmerinnen, das nicht nur Wissen vermittelte, sondern auch viel Raum für Spaß und Austausch bot. Von Beginn an herrschte eine lebhafte Atmosphäre: Es wurde intensiv diskutiert und programmiert. Die Mädchen fanden schnell zueinander und begannen, sich gegenseitig bei verschiedenen Projekten zu unterstützen. Dabei stand der Austausch über informatische Probleme im Vordergrund, was das gemeinsame Tüfteln und Experimentieren umso spannender machte.
Am Abend ging es dann entspannter zu: In lockerer Atmosphäre lernten sich die Teilnehmerinnen bei Spielen und Gesprächen besser kennen und es wurden erste Freundschaften geknüpft.
Am Freitag wurde das Programm in der Sportschule Oberwerth fortgesetzt. Hier führten die Mädchen ihre Programmierarbeiten fort und vertieften ihre Kenntnisse in der Praxis. Zur Mittagszeit machten sie einen gemeinsamen Ausflug in die Rheinanlagen, wo ein entspanntes Picknick anstand.
„Lightning Talks“ boten neues Wissen über Informatik
Nach dem Abendessen wurde es noch mal spannend: Bei den Lightning Talks standen spannende Themen rund um die Informatik im Mittelpunkt. Die kurzen, prägnanten Vorträge boten den Mädchen die Gelegenheit, neues Wissen zu sammeln und ihre eigenen Ideen aktiv in den Austausch einzubringen.
Der Samstag stand, neben dem Programmieren, ganz im Zeichen des Kennenlernens der Universität Koblenz. Den gesamten Tag verbrachten die Mädchen auf dem Campus der Universität, um tiefer in das studentische Leben einzutauchen. Am Nachmittag führten Mentorinnen des Ada-Lovelace-Projekts die Teilnehmerinnen durch die Uni und gaben spannende Einblicke in den Uni-Alltag. Besonders beeindruckend war die Präsentation von Ivanna Kramer, die ihr innovatives Projekt Health Walk vorstellte. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen entwickelt Ivanna Kramer einen sensorbasierten Rollator, um die Lebensqualität älterer und mobilitätseingeschränkter Menschen nachhaltig zu verbessern.
Anschließend tauchten die Mädchen in die faszinierende Welt der Chemie ein. Lorena Kröner, Doktorandin der Arbeitsgruppe Organische Chemie – Bioorganische Chemie und Mentorin beim Ada-Lovelace-Projekt, führte die Teilnehmerinnen durch die Labore. Dort bekamen sie spannende Einblicke in die Arbeit mit Peptiden und Proteinen, die dort hergestellt und analysiert werden. Ein Highlight war die Demonstration des klassischen Luminol-Tests, bei dem Blutbestandteile zum Leuchten gebracht wurden – ein Verfahren, das viele aus Kriminalfilmen kennen. Die Mädchen lernten außerdem, dass dieses Phänomen, die Chemolumineszenz, auch in der Natur vorkommt, wie beispielsweise im Leuchtorgan des Anglerfisches. Der Laborbesuch wurde durch eine anschauliche Einführung in die Gefriertrocknung im Labormaßstab abgerundet.
Austausch mit Mentorinnen der Universität
Neben den vielen praxisbetonten Eindrücken hatten die jungen Frauen Gelegenheit, mit den Mentorinnen und Mitarbeiterinnen der Universität ins Gespräch zu kommen und ihre Fragen rund ums Studium zu stellen. Anschließend begann das Late-Night-Coding, bei dem die Teilnehmerinnen in besonderer Atmosphäre bis spät in die Nacht programmieren und an spannenden Vorträgen teilnehmen konnten.
Der Sonntagvormittag am letzten Camp-Tag wurde intensiv genutzt, um den Projekten den letzten Schliff zu geben und das Gelernte zu festigen. „Es war toll, andere Mädels kennenzulernen, die das gleiche Interesse haben wie ich“, berichtete eine Teilnehmerin begeistert. Eine andere Teilnehmerin fügte hinzu: „Mit Mädchen zu arbeiten ist einfach eine ganz andere Atmosphäre. Hier im Camp habe ich das Gefühl: Wow, hier passe ich hin!“ Einige der jungen Frauen berichteten, dass sie sich bereits auf einem früheren girls@BWINF-Camp kennengelernt und anschließend gemeinsam als Team am Bundeswettbewerb Informatik teilgenommen haben.