Schule weiter:denken – Lehramtsstudierende der Universität Koblenz treffen Schule der Zukunft

Auch Lehramtsstudierende der Universität Koblenz nahmen am Forum teil. Bild: Nebucast
Auch Lehramtsstudierende der Universität Koblenz nahmen am Forum teil. Bild: Nebucast
Zwanzig Lehramtsstudierende der Universität Koblenz nahmen auf Einladung des Ministeriums für Bildung Rheinland-Pfalz am Forum „Update Bildung – Ideen, die Schule machen“ teil, um innovative Schul- und Unterrichtsentwicklung aus erster Hand zu erleben.

Im Rahmen eines bildungswissenschaftlichen Seminars besuchten sie die landesweite Veranstaltung in der Pyramide Mainz und konnten – begleitet von Prof. Dr. Svenja Mareike Schmid-Kühn vom Institut für Schulpädagogik – Einblicke in Schulen gewinnen, die Schule und Unterricht zukunftsorientiert gestalten. Die gewonnenen Eindrücke dienen als Grundlage für die wissenschaftliche Reflexion im Seminar und die eigene professionelle Entwicklung.

Schulentwicklung praxisnah im Lehramtsstudium

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist Teil eines bildungswissenschaftlichen Seminars im Lehramtsstudium. Dieses Seminar baut auf einem Grundlagenseminar zu Schulqualität und Schulentwicklung auf, vertieft die dort behandelten Inhalte und reflektiert sie anhand konkreter Praxisbeispiele. Ziel ist es, Schulentwicklung nicht nur als theoretisches Konstrukt zu behandeln, sondern als dynamischen, kontextabhängigen Prozess erfahrbar zu machen.

Das Seminar ist so angelegt, dass wissenschaftliche Perspektiven und schulische Praxis systematisch miteinander verknüpft werden. Die Eindrücke aus der Veranstaltung bilden eine zentrale Grundlage für die weitere Seminararbeit und werden im Hinblick auf Gelingensbedingungen, Herausforderungen und Grenzen schulischer Entwicklungsprozesse analysiert.

Die Landesinitiative „Schule der Zukunft“

Die Veranstaltung ist Teil der Landesinitiative Schule der Zukunft. Ziel der Initiative ist es, Schulen dabei zu unterstützen, eigenverantwortliche Entwicklungsprozesse im Sinne einer zukunftsfähigen Bildung zu gestalten. Die Schulen definieren ihre Entwicklungsvorhaben selbst – etwa in den Bereichen Demokratiebildung, selbstgesteuertes und individualisiertes Lernen, fach- und jahrgangsübergreifender Unterricht, alternative Formen der Leistungsrückmeldung und Leistungsbeurteilung, Nachhaltigkeitsbildung oder Berufsorientierung.

Charakteristisch für die Initiative ist, dass Schulentwicklung nicht verordnet, sondern ermöglicht wird. Veränderungsprozesse knüpfen an die jeweiligen schulischen Kontexte an und entfalten ihre Wirkung durch die aktive Beteiligung der Schulgemeinschaft. Die Schulen werden dabei in unterschiedlichen Formaten durch das Land und das Pädagogische Landesinstitut begleitet und unterstützt.

Die Veranstaltung „Update Bildung – Ideen, die Schule machen“

Die ganztägige Veranstaltung „Update Bildung – Ideen, die Schule machen“ bot Vertreter*innen von Schulen, Bildungsadministration, Wissenschaft und weiteren Beteiligten eine Plattform für Austausch und Vernetzung. Im Mittelpunkt standen Praxisbeispiele aus Schulen, die im Rahmen der Initiative Schule der Zukunft an unterschiedlichen Entwicklungsprojekten arbeiten.

Das Programm umfasste Ausstellungen der beteiligten Schulen und weiterer Beteiligter auf einem Ideenmarkt sowie verschiedene dialogische Formate, darunter EduTalks, Speed-Datings und World-Cafés. Ergänzt wurde das Angebot durch Vorträge und moderierte Gesprächsrunden auf der Bühne. Auf diese Weise erhielten die Teilnehmenden vielfältige Einblicke in unterschiedliche Ansätze schulischer Entwicklungsarbeit und konnten diese in einen übergreifenden bildungspolitischen und fachlichen Kontext einordnen.

Zum Abschluss der Veranstaltung wurden 53 Schulen offiziell neu in das Netzwerk der Initiative aufgenommen. Anschließend wurde ein Live-Podcast mit Bildungsminister Sven Teuber aufgezeichnet.

Lernen im Austausch mit der Praxis

Die Studierenden stellten sich ihr Programm im Rahmen der Veranstaltung individuell zusammen. Je nach Interesse nahmen sie Angebote zu konkreten Fragen der Unterrichtsentwicklung wahr – etwa zu digitalen Lernformaten, Lerncoaching oder zu alternativen Formen der Leistungsbeurteilung – oder setzten sich mit übergreifenden Themen der Schulentwicklung auseinander, darunter Partizipation, schulische Entwicklungsprozesse und die Öffnung von Schule in ihr Umfeld.

Im Anschluss an den EduTalk „Future Skills – Wie bereiten wir junge Menschen auf die Zukunft vor?“ standen den Studierenden zudem Stefan Caspari, Schulleiter des Theresianum Mainz, sowie Manuel von Vultejus vom Industrie-Institut für Lehre und Weiterbildung (ILW) Mainz, der die Perspektive der Wirtschaft einbrachte, für einen persönlichen Austausch zur Verfügung. Diese Gespräche ermöglichten es den Studierenden, wissenschaftliche Konzepte mit konkreten Praxiseindrücken zu verknüpfen.

Lehrkräftebildung für die Schule der Zukunft

Auch die Lehrkräftebildung spielte im Rahmen der Veranstaltung eine zentrale Rolle. In einem EduTalk diskutierte Prof. Dr. Svenja Mareike Schmid-Kühn gemeinsam mit Dr. Markus Maier, Leiter des Landesprüfungsamtes im Ministerium für Bildung, sowie Katrin Back-Schück von der IGS An den Rheinauen Oppenheim die Frage, welche Lehrkräfte und welche Lehrkräftebildung eine Schule der Zukunft benötigt.

Im Anschluss bestand die Möglichkeit, Anregungen und Herausforderungen für alle Phasen der Lehrkräftebildung auf einer Pinnwand zu sammeln, die von zahlreichen Teilnehmenden intensiv genutzt wurde. Prof. Dr. Svenja Mareike Schmid-Kühn nimmt diese Impulse mit in das Zukunftsboard der Initiative Schule der Zukunft, ein fachlich beratendes Gremium, das die Weiterentwicklung der Initiative begleitet.

Datum der Veröffentlichung