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Neben den traditionellen Arbeitsgebieten (Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Germanistische Linguistik, Sprach- und Literaturdidaktik, Sprachgeschichte/ Mediävistik) forscht und lehrt die Koblenzer Germanistik auch auf innovativen Gebieten:

  1. Im Programm einer integrierten Germanistik erproben wir linguistische, literaturwissenschaftliche sowie sprach- und literaturdidaktische Zugriffe auf alltägliche und künstlerische sprachliche Tätigkeiten und Handlungs-zusammenhänge, seien sie nun oral, literal oder medial vermittelt. Dazu zählen beispielsweise Interpretieren, Vermitteln, Erinnern, Inszenieren, mit Sprache spielen, Argumentieren, Präsentieren, soziale Beziehungen aufbauen und stabilisieren, Wissen konstruieren oder Verhalten steuern. Diese integrierte Sichtweise hat deutliche Konsequenzen für unsere germanistische Lehre (intensive Projektorientierung und Praxisbezug, Parallelseminare mit Querveranstaltungen) und für ein ganzheitliches fachdidaktisches Verständnis von Sprache und Literatur im Deutschunterricht. Die Fachdidaktik ist in unserem Verständnis integraler Bestandteil der Germanistik, denn sie stellt keine bloße "Anwendung von Fachwissen" dar. Sie ist vielmehr eine Transferwissenschaft, die Theorie und Praxis der Wissenskonstruktion und -vermittlung in Schule, Unternehmen und anderen Organisationen untersucht und auch praktisch vermittelt.

    2. Ein wesentliche Entwicklungseigenschaft der gegenwärtigen Humanities liegt in ihrem Weltweit-Werden, d.h. einer Globalisierung des wissenschaftlichen Diskurses und einer zunehmenden Auflösung der universitären Topologie, die mit der Virtualisierung der Universitäten, aber auch der zunehmenden Durchdringung der Berufs- und Alltagswelt mit neuen Informations- und Kommunikationstechnologien zusammenhängt. Die Koblenzer Germanistik hat sich in den Bereichen der Germanistischen Linguistik und der Fachdidaktik deshalb auf den Gebieten Wissen-schaftsdiskurse, Wissenstransfer und Medienkommunikation in Forschung und Lehre profiliert. Dabei kooperiert die Germanistik u.a. mit der Forschungsgruppe Unternehmensmodellierung des Fachbereichs Informatik im Bereich Wissensmanagement, was etwa durch gemeinsame Projektanträge und gemeinsame Themenbereiche auf Tagungen zum Ausdruck kommt. Die Forschungsarbeit des Bereichs Literaturwissenschaft gilt der deutschen Literaturgeschichte seit dem 17. Jahrhundert und über-greifenden literaturwissenschaftlichen Problemen. Besondere Akzente werden gesetzt mit Themen zur Literatur des 18. Jahrhunderts und der Gegenwart, Themen, die vom Fach bisher vernachlässigt worden sind (z.B. Editionsprojekt zum Unterhaltungsdrama), Themen
    geschlechtsspezifischer Art (z.B. Konstruktionen des Weiblichen in populären Mythen) und mit dem Komplex der Beziehung zwischen der Literatur und anderen Kunstformen bzw. Medien (z.B. dem Film).

    3. E-Learning als integraler Bestandteil der Hochschullehre. Das Germanistische Institut bietet ein virtuelles Grammatikpropädeutikum für Studienanfänger an. „Der Grammatikbär“ entstand im Rahmen eines Projektseminars unter der Leitung von Frau Dr. Meißner und wird derzeit von ihr und einer studentischen AG betreut und weiterentwickelt. In den Einführungsveranstaltungen in Literatur- und
    Sprachwissenschaften und in die Fachdidaktik hat sich ein neues Lehrkonzept bewährt. Die Veranstaltungen werden als zentrale Seminare abgehalten und durch ein Internet-Forum im Sinne eines „blended teaching“ betreut. Das Internet-Forum wird darüber hinaus auch in weiteren Veranstaltungen eingesetzt. Die Administration des Internet-Forums besorgt Frau Dr. Meißner.