Dr. Iris Meinen

 


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Forschungsschwerpunkte 

Gegenwartsliteratur

Autorinnen der Gegenwart

Literarische Wertung

Literaturbetieb

feministische Literaturwissenschaft und Gender Studies

Körperkonstruktionen/Körperbilder

Literatur- und Motivgeschichte des 18. Jahrhunderts

Aktuelle Projekte

erscheint 2027: Themenheft Text+Kritik: Karen Duve (zusammen mit Uta Schaffers)

Seit nunmehr fast dreißig Jahren ist Karen Duve eine gewichtige Stimme der deutschsprachigen Literatur- und Kulturszene. Ihre erste Erzählung erschien 1995 unter dem Titel Im tiefen Schnee ein stilles Heim, einem breiten Publikum wurde sie dann durch ihr Romandebüt Regenroman (1999) bekannt. Heute zählt ihr Werk sicher zu einem der facettenreichsten der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Sowohl inhaltlich als auch formal spielt die Autorin mit bekannten Erzählmustern und Stoffen, zitiert, verfremdet und aktualisiert diese. Ihre Ästhetik neigt zum Dokumentarischen, enthält sich häufig wertender Einschübe, verweist, stellt bloß und überzeichnet, bisweilen bis ins Groteske. Karen Duve verklausuliert nicht, sie zeigt. Macht, Machtmissbrauch, Ohnmacht und Aufbegehren sind übergreifende Themen ihres literarischen Schaffens. Darüber hinaus ist ihr Werk von einem hohen Grad an Selbstreflexivität geprägt, sowohl in der Verarbeitung postmoderner Schreibverfahren als auch in der Auseinandersetzung mit Schreiben und Autorschaft.


Tankstellen und Raststätten in den Künsten. Literatur- und medienwissenschaftliche Perspektiven. Berlin: Metzler 2025. 

Tankstellen und Raststätten sind omnipräsente Orte industrialisierter Kulturen, an denen sich die Diskurse ihrer Zeit verdichten. Aus der Kombination – Orte des Zeitgeistes und der Alltagswelt – speist sich ihre hohe Anschlussfähigkeit für die Künste. Die Thematisierungen reichen von Hoch- bis Populärkultur, vom frühen 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Der vorliegende Band konturiert Tankstellen und Raststätten erstmalig als Gegenstand geistes- und kulturwissenschaftlicher Forschung, benennt theoretische wie methodische Zugänge und präsentiert neben Überblicksdarstellungen und exemplarischen Einzelfallstudien eine umfangreiche Beispielsammlung.

Ein Interview im Deutschlandfunk zum Erscheinen des Bandes Tankstellen und Raststätten in den Künsten in der Reihe Corso - Kunst und Pop vom 07.08.2025 unter: https://www.deutschlandfunk.de/es-findet-hier-eine-enthemmung-statt-autobahnraststaetten-in-der-popkultur-100.html


In Arbeit: Autorinnen der Gegenwart. Aufmerksamkeitsräume von Autor:innen in der gegenwärtigen literaturwissenschaftlichen Diskussion.

Die Frage von Sichtbarkeit entscheidet über Erinnern und Vergessen. Ein Instrument des Literaturbetriebes zur langfristigen Sichtbarmachung von Autor*innen sind literarische Kanones. An der Produktion, Etablierung und Vermittlung von Kanones sind eine Vielzahl von Akteuren beteiligt. Die Literaturwissenschaft leistet hierzu einen wesentlichen Beitrag, indem sie die Grundlage für Kanonisierungsprozesse schafft ebenso wie sie auch selbst akademische Kanones produziert, die sich beispielsweise in Lektürelisten zeigen. Dass literarische Wertung auch immer eine Frage des Geschlechtes ist, wird in der Literaturwissenschaft seit den 1970er Jahren verhandelt. Dennoch zeigen aktuelle Studien zu den verschiedenen Instanzen des Literaturbetriebes, dass Autorinnen nach wie vor eine geringere Sichtbarkeit im öffentlichen Sprechen über Literatur eingeräumt wird als Autoren. Die Literaturwissenschaft als eine Instanz des Literaturbetriebes ist innerhalb dieser Diskussion bis heute jedoch nur marginal berücksichtig worden. Die laufende Studie fragt zum einen nach der Sichtbarkeit von Autorinnen in der gegenwärtigen literaturwissenschaftlichen Diskussion und zum anderen nach denen ihnen zugewiesenen Aufmerksamkeitsräumen, die Rückschlüsse auf inhärente Wertungshandlungen zulassen. Obwohl Kanonisierung retroperspektiv vollzogen wird, schafft die jeweils gegenwärtige wissenschaftliche Reflexion die Basis für sich anbahnende und damit zukünftige Kanonbildung.

Vorträge innerhalb dieser Prerspektive:

Texte - Autor:innen - Märkte. Inszenierung von Geschlecht in aktuellen Verlagsvorschauen. Koblenz 2025

Zur Sichtbarkeit und diskursiven Konstruktion von Autorinnen in wissenschaftlichen Abschlussarbeiten, Göttingen 2024.

Literaturpreisvergabe und Geschlecht. Kiel 2023 https://www.wilhelm-lehmann-gesellschaft.de/aktuelles/veranstaltungen/wilhelm-lehmann-tage-2023. erschienen in: Das Spiel mit der Sprache auf vergnügliche Weise. Literaturpreisvergabe und Geschlecht – eine exemplarische Analyse des Kleist-Preises. In: Über Irisches und Mythisches, Nature Writing, Rüttelverdichtung und die Praxis litearischer Wertungen und Preise. hersg. von der Wilhelm-Lehmann-Gesellschaft. Husum Verlag Husum 2025, S. 113-125.

Literaturwissenschaft als Kanonistanz. Zur Sichtbarkeit von Autor:innen der Gegenwart in der aktuellen literaturwissenschaftliche Reflexion. Koblenz 2023.