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Korbinian Lindel
Lebenslauf
Werdegang
- seit 04/2025: Wiss. Mitarbeiter und Doktorand an der Universität Koblenz
- seit 04/2025: Wiss. Mitarbeiter an der Universität Magdeburg
- 2022-2024: Wiss. Assistent und Lehrbeauftragter an der FAU Erlangen-Nürnberg
- 2014-2021: Studium der Germanistik, Philosophie und Ethik der Textkulturen an der LMU München, der FAU Erlangen-Nürnberg und der UC Berkeley
- *1995
- lebt mit Partnerin, Hund und Kindern in München-Giesing
Stipendien u.a.
- 2024: Zertifikat Hochschullehre der Bayerischen Universitäten (Grund- und Aufbaustufe)
- 2023: Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes (04/2023 angetreten)
- 2021: Rudolf von Raumer-Preis für die jahrgangsbeste germanistische Abschlussarbeit (FAU)
- 2021: Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes (nicht angetreten wegen Übernahme der Assistenz und Neuausrichtung des Promotionsprojekts; altes Projekt abgeschlossen durch Buchpublikation; Erhalt nach Neubewerbung 2023)
- 2019: Bewilligung eines Fulbright-Stipendiums für den Studienaufenthalt in Berkeley
- 2018: Studienstipendium des Max-Weber-Programms (Elitenetzwerk Bayern, Studienstiftung des deutschen Volkes)
Praktika
- Herbst 2024: Volontär/Lektor im Bereich Sachbuch bei C.H. Beck, München
- Herbst 2020: Praktikant in der Archivabteilung des DLA Marbach
Publikationen
Monographie
›Popularität‹ in der deutschen Hochaufklärung. Konzepte der Wissenspopularisierung zwischen Volksaufklärung und philosophischer Ästhetik (Vorwort von Christine Lubkoll). Baden-Baden: Nomos 2022.
Rezensionen:
Holger Böning, Bremen (clio-online 2023)
Reinhart Siegert, Freiburg (Informationsmittel für Bibliotheken 2023)
Ritchie Robertson, Oxford (Monatshefte 2023)
Marcus Stiebing, Stuttgart (Das achtzehnte Jahrhundert 2024)
Daniel Fulda, Halle (Germanistik. Internationales Referatenorgan 2024)
Christian Meierhofer, Bonn (Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte 2024)
Aufsätze, Beiträge
2025
Geopolitik, Kohle, Nachhaltigkeit. Deutscher ›Lebensraum‹ im kolonialen und ökologischen Diskurs vor und nach 1945. In: Fossile Fiktionen Kohle als Energiequelle in der Literatur von 1850 bis zur Gegenwart. Hrsg. von Antonia Villinger. Paderborn 2025, S. 151-174.
Austrian Geopolitics in Literature and the arts (1914-1938). In: Austrian Art, Culture and Literature of the 20th and 21st Century. Hrsg. von Habib Tekin. Istanbul 2025.
Zionistisches Raumdenken und deutsche Geopolitik um 1930. Ein vergessenes Kapitel jüdischer Literaturgeschichte. In: Comparatio 17 (2025), S. 53-79.
›Volk‹ und ›Raum‹ vor 1900. Die Genese der deutschen Geopolitik aus der populären Historiographie (Heinrich von Treitschke, Felix Dahn, Theodor Birt). In: Non-Fiktion 2025.
Zweigs Andere. Darstellungen und Konstruktionen von Fremdheit. [Besprechung] In: Zeitschrift für Germanistik 35.3 (2025).
2024
Geopolitik und literarische Moderne. Schlaglichter auf Stefan Zweig, Alfred Döblin und Jakob Wassermann. In: Politische Ideen in der Literatur: Von der Romantik bis zur Gegenwart. Hrsg. von Max Roehl. Freiburg i. Br. 2024, S. 129-159.
Paul Kornfeld. In: Franz Kafkas literarisches Umfeld in Prag. Hrsg. von Christine Lubkoll und Harald Neumeyer. Stuttgart 2024, S. 121-143.
›ars popularis sive vulgaris‹. Zur Vorgeschichte des Populären in der kunsttheoretischen Debatte 1650–1800. In: Das Populäre der Anderen: Vulgarität im Ausgang der Vormoderne. Hrsg. von Michael Multhammer et al. Paderborn 2024, S. 119-152.
Skeptiker und Glaubenszweifler im Frühwerk von Johann Georg Sulzer. In: Gelebte Aufklärung. Johann Georg Sulzer im Kontext. Hrsg. von Elisabeth Décultot und Jana Kittelmann. Basel 2024, S. 141-156.
Der Raum als Akteur. Stefan Zweigs geopolitische Novelle ›Die Eroberung von Byzanz‹ (Sternstunden der Menschheit). Räume als Gattungscodes? Die deutschsprachige Novelle im Topographical Turn. Hrsg. von Phillip Helmke und Sascha Kiefer. Berlin 2024, S. 127-155.
Jahrbuch Wissenschaftsfreiheit, 1. Jahrgang. [Besprechung] In: Scientia Poetica 28 (2024), S. 401-410.
„Meine geistige Heimat“. Stefan Zweig im heutigen Europa. [Besprechung] In: Zeitschrift für Germanistik 34.3 (2024), S. 736-739.
2023
Populäre Physikotheologie. Wissensgeschichtliche Quellen der Volksaufklärung im theologischen Breitenschrifttum vor 1750. In: Jahrbuch der deutschen Schiller-Gesellschaft 66 (2023), S. 11-32.
Theaterkultur der Frühen Neuzeit im Alten Reich (Symposium in Nürnberg, 24.-26. März 2022). [Konferenzbericht] In: Zeitschrift für Germanistik 33.1 (2023), S. 245-248.
2022
Stefan Zweig, Karl Haushofer und die deutsche Geopolitik. Eine Spurensuche. In: Wirkendes Wort 72/3 (2022), S. 421-442.
Dirk Oschmann: Freiheit und Fremdheit. Kafkas Romane. [Besprechung] In: Kafkas Zeiten. Hrsg. von Alexander Kling. Frankfurt a.M. 2022, S. 361-364.
Stefan Zweig: „Worte haben keine Macht mehr“. Essays zu Politik und Zeitgeschehen 1916-1941. Hrsg. von Stephan Resch. [Kurzreferat] In: Germanistik 63.1 (2022).
Blumenbergs Philologen. [Kurzessay] In: Die Bibliothek Wendelin Schmidt-Dengler und ihre Lesespuren. Hrsg. von Roland Innerhofer und Thomas Kohlwein, Klagenfurt 2022.
2021
Das Zeitkriterium in der Gattungstheorie und die frühmoderne Lyrikdiskussion. In: Scientia Poetica 25 (2021), S. 51-92.
Zum Stellenwert der Photographie im Okkultismus von Albert von Schrenck-Notzing (medienobservationen 2021, Sonderausgabe), 20 S.
Wissensdrang und Schwärmertum im ›Berliner Szenar‹, Lessings frühem Faust-Fragment. In: Jahrbuch der deutschen Schiller-Gesellschaft 64 (2021), S. 133-156.
Johann Christoph Gottsched: Briefwechsel unter Einschluß des Briefwechsels von Luise Adelgunde Victorie Gottsched. Bd. 14: November 1748 – September 1749. [Kurzreferat] In: Germanistik. 62.2 (2021).
Lehre
Universität Koblenz
WiSe 2025/26
„Goethes Krankheiten“ (2-stündig)
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
WiSe 2025/26
„Hochwasser in der Literatur“ (2-stündig)
„Stefan Zweig“ (2-stündig)
„Grundkurs Textanalyse“ (2-stündig)
SoSe 2025
„Goethe von A bis Z“ (2-stündig)
Kein zweiter Autor verkörpert die literaturgeschichtliche Epoche „um 1800“ in ihrer Breite und Vielfalt in vergleichbarer Weise wie Johann Wolfgang (von) Goethe. Das Proseminar möchte den namensgebenden Leitautor dieser „Goethezeit“ (c.a. 1770-1830) konzeptuell erschließen. Dafür orientieren wir uns an zentralen Themen, Ideen und Begriffen, die zwischen den frühen Texten und dem Spätwerk Goethes relativ konstant begegnen, dabei aufgegriffen, variiert und umgedeutet werden: angefangen beim „Abenteuer“ bis zum „Zufall“, vom „Augenblick“ über die „Entsagung“, „Einsamkeit“ und „Liebe“ bis zu „Streben“, „Überlieferung“, „Tod“ und „Zeit“. Indem wir einen Zugang zum Werk Goethes anhand dieser Leitkonzepte legen, lassen sich auch Begriffe wie „Sturm-und-Drang“, „Weimarer Klassik“ und „Altersstil“ diskutieren und besser einordnen. Gleichzeitig ist das Basiswissen über Erzähltext-, Lyrik- und Dramenanalyse am kanonischen Beispiel zu erproben. Die meisten der zu lesenden Texte werden online zur Verfügung gestellt.
Literatur: Gero von Wilpert: Goethe. Die 100 wichtigsten Fragen. München 2007.
„Literarische Skandale nach 1945“ (2-stündig)
Spätestens seit der Moderne lässt sich Literaturgeschichte als Skandalgeschichte schreiben. Das Adorno-Diktum über eine ›Lyrik nach Auschwitz‹ (1951) und seine Rezeption durch Hans Magnus Enzensberger (1959) stellen ebenso Wegmarken in der neueren Literaturgeschichte dar wie Heinrich Bölls Radikalkritik an der medialen Berichterstattung über Ulrike Meinhof (1972) und deren Echo in „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ (1974), die Ausbürgerung des DDR-Liedermachers Wolf Biermann (1976), die Empörung über Thomas Bernhards Drama „Heldenplatz“ (1988) oder die Eingaben von Botho Strauß und Martin Walser in die Debatte zur deutschen Vergangenheitspolitik in den 1990er-Jahren. Neben der inkriminierten Verletzung von Persönlichkeitsrechten (Maxim Billers „Esra“, 2003) ist auch der Komplex von ›Schmutz und Schund‹ beherrschend: sei es in Qualitätsfragen der modernen Literatur überhaupt (Emil Staiger und Max Frisch im Zürcher Literaturstreit 1966/67) oder – immer wieder – in Bezug auf die Texte von Günter Grass. Das Seminar unternimmt den Versuch, die Entwicklung der deutschsprachigen Literatur nach 1945 an ihren Umbrüchen nachzuvollziehen. Die behandelten Skandalfälle, unter denen die Studierenden in der konstituierenden Seminarsitzung auswählen werden, haben politische und ästhetische Facetten, wobei zwischen dem inhaltlichen ›Skandalon‹ und dem rezeptionsseitigen ›Skandal‹ unterschieden werden soll. Die zu lesenden Texte werden online zur Verfügung gestellt.
Literatur: Literatur als Skandal. Fälle – Funktionen – Folgen. Hrsg. von Stefan Neuhaus und Johann Holzner. Göttingen 2007.
„Wie ist das eigentlich – Deutsch unterrichten?“ (Einzelveranstaltung)
Welche Erfahrungen machen Studierende des Lehramtes Deutsch, wenn sie ihr Fach in der Schule unterrichten? Welche schönen Seiten, aber auch Schwierigkeiten sind damit verbunden, Deutsch zu studieren und in der Schule zu lehren? Die Veranstaltungsreihe „Wie ist das eigentlich – Deutsch unterrichten?“ geht in die nächste Runde und lädt zum informellen Gespräch und Austausch darüber ein.
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
WiSe 2023/24
„Basismodul Literaturwissenschaft“ (2-stündig)
Einführungskurs ins wissenschaftliche Recherchieren und Arbeiten in der Neueren deutschen Literaturwissenschaft
WiSe 2022/23
„›Sicherheit‹ im Realismus. Risikonarrative und Präventionsmaßnahmen in der Literatur des 19. Jahrhunderts“ (2-stündig)
Der literarische Realismus ist lange Zeit als sogenannter ›Butzenscheiben-Realismus‹ belächelt worden: als ein Erzählen, das die frühmoderne Wirklichkeit verklärt, statt sie adäquat abzubilden. Das Seminar möchte dieser reduzierenden Sichtweise, die Realismus und Moderne vorzugsweise miteinander kontrastiert, entgegenwirken und einen anderen Zugang zum poetischen Realismus eröffnen. Im Mittelpunkt steht die Frage, inwiefern sich an kanonischen Texten des späten 19. Jahrhunderts die Herausbildung eines spezifisch modernen Sicherheitsdispositivs ablesen lässt; eines Ordnungs- und Handlungsgefüges, dessen Folgen womöglich gegenwärtig noch am gesellschaftlichen Umgang mit Covid-19 zu erleben sind. ›Sicherheit‹ gilt dabei als zentrales Epochensignum des Realismus: nicht nur im institutionellen Kontext, etwa in der Bismarck’schen Sozialgesetzgebung, sondern auch in der Literatur selbst. Präventive Strategien im Umgang mit Krankheit (Adalbert Stifter, Die Pechbrenner), wirtschaftlichen Risiken (Gottfried Keller, Seldwyla-Novellen) oder Naturkatastrophen (Theodor Storm, Der Schimmelreiter) zeigen, wie die Literatur gesellschaftliche Krisenszenarien verarbeitet und modelliert. Den theoretischen Rahmen für unseren Zugang zu diesen Texten bilden die - auch gegenwartsdiagnostischen - Konzepte der „Sicherheitsgesellschaft“ (Michel Foucault) und der „Risikogesellschaft“ (Ulrich Beck) sowie eine Sitzung zur ästhetischen Programmatik des Realismus. Ausgewählte Texte aus der Weltliteratur (Alessandro Manzoni, I Promessi Sposi; Jens Peter Jacobsen, Die Pest in Bergamo) werden ergänzend herangezogen.
zum Einlesen: Literatur als Wagnis/Literature as a Risk. DFG-Symposium 2011. Hrsg. von Monika Schmitz-Emans. Berlin / Boston 2013.
„Historische Grundlagen der Neueren deutschen Literaturwissenschaft“ (3-stündig)
Einführung in die Grundlagen der Neueren deutschen Literaturwissenschaft, in Grundbegriffe des Faches und die Erzähltextanalyse
SoSe 2022
„Die Impfdebatte in der Volksaufklärung“ (2-stündig)
Die Inokulation beschreibt eine Technik der kontrollierten Selbstansteckung: Ein Krankheitserreger wird in abgeschwächter Form zugeführt, um den Impfling ›für den Ernstfall zu rüsten‹. Diese Praxis wirft seit dem 18. Jahrhundert Fragen auf, die das Verhältnis von Krankheit und Gesundheit, von Individuum und Gesellschaft, von Entscheidungsfreiheit und kollektiver Verantwortung betreffen. In der Literatur werden diese und weitere Fragen am Beispiel der Pockenschutzimpfung einlässlich diskutiert: Die Spanne der hier zu untersuchenden Autorinnen und Autoren reicht von Rousseau (Émile) bis zu Johanna Schopenhauer, von Voltaire (Philosophische Briefe) bis zu dem Volksaufklärer Jeremias Gotthelf. Ausgetragen wird die Debatte auf so unterschiedlichen Gebieten wie der Moralphilosophie (Immanuel Kant), der Theologie (›Pocken-Predigten‹) oder der Statistik (Johann Peter Süßmilch, Gedancken von den epidemischen Krankheiten). Im Seminar wollen wir v.a. anhand von Kleintextformen (Kunstbrief, Flugblatt, Predigt, Lehrgedicht, Kurzdrama, Exempelgeschichte) die Verarbeitung des Impfthemas in der Literatur um 1800 erschließen. Den Auftakt bildet eine Sitzung zu den Leitbegriffen des Seminars (›Aufklärung‹, ›Volksaufklärung‹, ›Popularität‹). Anschließend werden wir die zu lesenden literarischen Texte wissenschaftsgeschichtlich einordnen: Dafür lesen wir eine medizinhistorische Darstellung der Pockenschutzimpfung als Fortschritts- und Erfolgsgeschichte (Stefan Winkle, Geißeln der Menschheit); dieser Lektüre stellen wir die wissensgeschichtliche Analyse historischer Impfkampagnen als Ausdruck einer ›Biopolitik‹ durch Michel Foucault gegenüber (Foucault, Geschichte der Gouvernementalität; kritisch ergänzend: Roberto Esposito, Immunitas). In diesem Spannungsfeld (Fortschrittserzählung vs. Sozialdisziplinierung) siedeln wir unsere Textlektüren an, wobei ein besonderes Augenmerk den ästhetischen Popularisierungsstrategien gilt. Die erste Riege der Aufklärungsautoren wird im Seminar ebenso zu Wort kommen wie einzelne Stimmen aus dem populären Breitenschrifttum. Ein detaillierter Seminarplan wird in Kürze auf StudOn zur Verfügung gestellt. Die Texte sind so ausgewählt, dass die wöchentliche Lektürearbeit sehr überschaubar bleibt; allerdings erwarte ich die Bereitschaft, auch den ein oder anderen Text im historischen Erstdruck zu lesen.
Literatur: Johannes Türk: Die Immunität der Literatur. Frankfurt a. M. 2012.
„Methodologische Aspekte der Neueren deutschen Literaturwissenschaft“ (4-stündig)
Einführung in die Grundlagen der Neueren deutschen Literaturwissenschaft, Rhetorik, Ästhetik, Literaturtheorie sowie in Lyrik- und Dramenanalyse
WiSe 2018/19 - WiSe 2020/21
4 Tutorien am Lehrstuhl Lubkoll (Neuere deutsche Literaturwissenschaft; Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens)
Projekte

Dissertationsprojekt: Netzwerke der Geopolitik in der Literatur der Moderne
Die historische Geopolitik wird gemeinhin mit nationalistischen Geschichtsdeutungen in Verbindung gebracht, die in Reaktion auf den Ersten Weltkrieg entstanden sind und später in den ›Blut und Boden‹-Ideologien der Nationalsozialisten weitergewirkt haben. Der enorme Stellenwert der Geopolitik für den Kernbereich der literarischen Moderne ist demgegenüber noch kaum im Ansatz erschlossen. Mein Projekt untersucht die literarischen Raumentwürfe in Texten von heute kanonisierten Autoren (Stefan Zweig, Jakob Wassermann, Elias Canetti), in denen geopolitisches Wissen vielfach angeeignet, forttradiert und weitergedacht wird. Diskurse der Geopolitik waren mit zentralen Themen und Mastertopoi der Moderne(forschung) aufs engste verspannt: mit der Europa-Frage, einer späten Großstadtkritik oder modernen Massenanalysen. Im Ausgang von diesen Themenkreisen und Autoren lässt sich, zum einen, das geopolitische Denken als ein problematischer, aber integraler Bestandteil der literarischen Moderne aufweisen – und nicht allein als ihr reaktionäres Gegenstück, wie es mit Verweis auf seine Rolle in der NS-Literatur bis heute immer wieder geschieht. Aus der Beschäftigung mit den Netzwerken, in denen geopolitisches Wissen zirkuliert, erhellt zum anderen seine Kontinuität bis in die Zeit nach 1945. Die formative Rolle der Geopolitik für imperialistische Raumvorstellungen in der Literatur muss dabei im Zuge eines spatial turn ebenso interessieren wie in aktuelleren Kontexten ihre Bedeutung für frühe Konzepte der Nachhaltigkeit und eines intergenerationellen Umweltdenkens, die sich seit dem frühen 20. Jahrhundert an ihr ausgeprägt haben.
Lebenslauf
Werdegang
- seit 04/2025: Wiss. Mitarbeiter und Doktorand an der Universität Koblenz
- seit 04/2025: Wiss. Mitarbeiter an der Universität Magdeburg
- 2022-2024: Wiss. Assistent und Lehrbeauftragter an der FAU Erlangen-Nürnberg
- 2014-2021: Studium der Germanistik, Philosophie und Ethik der Textkulturen an der LMU München, der FAU Erlangen-Nürnberg und der UC Berkeley
- *1995
- lebt mit Partnerin, Hund und Kindern in München-Giesing
Stipendien u.a.
- 2024: Zertifikat Hochschullehre der Bayerischen Universitäten (Grund- und Aufbaustufe)
- 2023: Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes (04/2023 angetreten)
- 2021: Rudolf von Raumer-Preis für die jahrgangsbeste germanistische Abschlussarbeit (FAU)
- 2021: Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes (nicht angetreten wegen Übernahme der Assistenz und Neuausrichtung des Promotionsprojekts; altes Projekt abgeschlossen durch Buchpublikation; Erhalt nach Neubewerbung 2023)
- 2019: Bewilligung eines Fulbright-Stipendiums für den Studienaufenthalt in Berkeley
- 2018: Studienstipendium des Max-Weber-Programms (Elitenetzwerk Bayern, Studienstiftung des deutschen Volkes)
Praktika
- Herbst 2024: Volontär/Lektor im Bereich Sachbuch bei C.H. Beck, München
- Herbst 2020: Praktikant in der Archivabteilung des DLA Marbach