Lehrveranstaltungen SoSe 2016

M5: Vorlesung: Literatur – Lesen – Lernen. Donnerstag, 10-12, Raum E 011

  • Wie werden wir zu Leserinnen und Lesern? Und wie werden wir zu Leserinnen und Lesern(!) von Literatur? Ein Blick in die Bildungsstandards zeigt, dass ein zeitgemäßer schulischer Literaturunterricht die Lesefähigkeit und die Lesemotivation fördern, literarische Rezeptionskompetenzen verbessern und vertiefen und auch die Förderung der Medienkompetenz nicht vernachlässigen soll. Um diese und andere Kompetenzen bei Schülerinnen und Schülern anzubahnen und zu fördern, ist eine gründliche Auseinandersetzung mit den Fragen der literarischen Sozialisation unerlässlich. Wir befassen uns in der Vorlesung unter anderem mit verschiedenen Formen und Funktionen der Lektüre in lebensgeschichtlicher und historischer Perspektive, wir fragen nach, unter welchen Bedingungen sich die Begegnungen von Kindern und Jugendlichen mit Literatur im Elternhaus und in der Schule vollziehen und was das für die ‚Lesebiographie‘, die Lesesozialisation und die literarische Sozialisation für Folgen zeitigen kann. Abschließend befassen wir uns noch mit der Entwicklung des Verstehens von literarischen Texten bei Kindern und Jugendlichen.

  • Laut Anhang der Prüfungsordnung müssen die Studierenden im Modulteil 5.1 (dieser Vorlesung) eine unbenotete Studienleistung ablegen. Diese ist mit ‚bestanden‘ oder ‚nicht bestanden‘ zu bewerten und muss bestanden werden. Als unbenotete Studienleistung werden die TeilnehmerInnen im Verlauf des Semesters Aufgaben schriftlich bearbeiten. Genauere Informationen werden in der ersten Sitzung des Semesters gegeben.

  • Zur Anschaffung und vorbereitenden bzw. begleitenden Lektüre wird empfohlen:

    • Werner Graf: Lesegenese in Kindheit und Jugend. Einführung in die literarische Sozialisation. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren 2007

    • Klaus-Michael Bogdal und Hermann Korte (Hg.): Grundzüge der Literaturdidaktik. dtv, München 42006 oder später.

M5: Seminar: Literarisches Lernen mit Kinder- und Jugendliteratur. Dienstag, 16-18, Raum F 313

  • Befasst man sich mit dem Gegenstand Kinder- und Jugendliteratur (KJL), so stehen nach wie vor Fragen nach dem ‚pädagogischen Wert‘ oder dem reinen Unterhaltungswert im Mittelpunkt der Betrachtung: KJL wird im Rahmen der Leseerziehung und Leseförderung eingesetzt, sie soll Werte und Normen vermitteln und im Unterricht als Vehikel für die Vermittlung verschiedenster Themen ‚dienen‘. KJL wird also vor allem (lese-)pädagogisch funktionalisiert. Im Seminar soll KJL jedoch als Literatur und mithin auch als eigenständiger Gegenstand im Literaturunterricht kennengelernt und untersucht werden. Damit verbunden sind die Fragen, was ‚literarisches Lernen‘ und ‚literarische Rezeptionskompetenz‘ eigentlich beinhaltet und inwiefern die Schüler/innen anhand von kinder- und jugendliterarischen Lektüren literarisch-ästhetische Erfahrungen machen können. Es werden auch Fragen der Wertung und Kanonisierung von Kinder- und Jugendliteratur diskutiert.

  • Die Kenntnis aller Lektüren, nachgewiesen durch das Bestehen der Lektüretests, ist Voraussetzung für einen erfolgreichen Abschluss des Seminars (die Lektüren befinden sich auch im Semesterapparat Schaffers):

    • Guus Kuijer: Das Buch von allen Dingen. Hamburg: Oetinger 2011.

    • Erich Kästner: Emil und die Detektive. Hamburg: Dressler 2011.

    • Andreas Steinhöfel: Rico, Oskar und die Tieferschatten. Hamburg: Carlsen 2008.

    • Andreas Steinhöfel: Rico, Oskar und das Herzgebreche. Hamburg: Carlsen 2009.

    • Andreas Steinhöfel: Rico, Oskar und der Diebstahlstein. Hamburg: Carlsen 2011.

  • Zur Anschaffung und vorbereitenden bzw. begleitenden Lektüre wird empfohlen:

    • Klaus-Michael Bogdal und Hermann Korte (Hrsg.): Grundzüge der Literaturdidaktik. dtv, München 42006 oder später.

    • Ewers, Hans-Heino: Literatur für Kinder und Jugendliche, Eine Einführung in grundlegende Aspekte des Handlungs- und Symbolsystems Kinder- und Jugendliteratur. Mit einer Auswahlbibliographie Kinder- und Jugendliteraturwissenschaft. München: Fink, 2000.

Die Teilnehmerzahl der Seminare ist ab dem Sommersemester 2013 auf 45 begrenzt. Die Zulassung zu den Seminaren/Übungen der Module 1-6 erfolgt über ein automatisches Vergabeverfahren (Kombination aus Prioritätensetzung und Semesterzahl). Sollten mehr Bewerbungen als Plätze insgesamt vorliegen, entscheidet ein Losverfahren.

M7: Lektüreseminar zur neueren deutschsprachigen Literaturgeschichte I + II. Donnerstag, 14-15:30, Raum F 313

  • Das Seminar gibt, begleitend zur Vorlesung des Moduls, exemplarische Einblicke in die Entwicklung der deutschsprachigen Literatur insbesondere vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart am Beispiel von wichtigen Autorinnen und Autoren bzw. von deren Werken. In unserem Lektüreseminar steht die Arbeit mit den Texten im Vordergrund. Die Kenntnis aller Texte, nachgewiesen durch das Bestehen von punktuellen Lektüretests, ist Voraussetzung für einen erfolgreichen Abschluss des Seminars.

  • Literatur (falls vorhanden, in der Reclam-Ausgabe): Goethe: Prometheus; Goethe: Die Leiden des jungen Werther; Schiller: Kabale und Liebe; Schiller: Der Taucher; Schiller: Verbrecher aus verlorener Ehre; E.T.A. Hoffmann: Der Sandmann; E.T.A. Hoffmann: Klein Zaches genannt Zinnober; Theodor Fontane: Effi Briest; Thomas Mann: Der Tod in Venedig; Franz Kafka: Die Verwandlung; Franz Kafka: Bericht an eine Akademie; Irmgard Keun: Das kunstseidene Mädchen.

  • Termine für Kurs I:

14.04.
21.04.
12.05.
09.06.
23.06.
07.07.

  • Termine für Kurs II:

14.04.
28.04.
02.06.
16.06.
30.06.
14.07.

M15: Seminar: Variationen von Opfer in Bibel und Literatur (mit Prof. Dr. Michaela Bauks). Mittwoch, 14-16, Raum H 009

  • Der Opfertod Jesu ist wohl das markanteste Motiv christlicher Theologie. Das Seminar will dem Thema (Selbst)Opfer in einem weiteren Rahmen und zwar sowohl in seiner literarischen Präsentation und seinen narrativen Kontexten als auch in seiner jeweiligen Funktion nachgehen. Im Vordergrund stehen neben ausgewählten biblischen Texten wie Gen 22, Ri 11, Jes 53 und den neutestamentlichen Passionsberichte Beispiele der deutschsprachigen Literatur des 19./20. Jahrhundert, die deutliche Anleihen an die biblischen Opfertraditionen zeigen. Paradigmatisch wird an den Literaturbeispielen verdeutlicht, wie unterschiedlich die literarischen Rezeptionsweisen biblischer Motive und Traditionen sind. Es finden sich mitunter aufwendige Transpositions- und Montagetechniken mit dem Ziel etwa einer historischen Reaktualisierung, didaktischen Verweisung, anthropologischen und ästhetischen Verfremdung oder auch subversiven Parodierung biblischer Traditionen. Forschungsliteratur wird zu Seminarbeginn bekannt gegeben.

  • Folgende literarische Texte werden als bekannt vorausgesetzt, weitere werden zu Seminarbeginn bekannt gegeben: Bitte schaffen Sie sich die Lektüren möglichst in den hier angegebenen Ausgaben an (achten Sie aber in jedem Fall auf philologisch korrekte Ausgaben):

    • Jeremias Gotthelf (1842): Die schwarze Spinne. Stuttgart: Reclam, 2006.

    • Patrick Roth: Riverside. Christusnovelle. Frankfurt/M: Suhrkamp 2005 (Suhrkamp BasisBibliothek).

  • Greifen Sie auf eine der folgenden Bibelausgaben zurück:

    • Neue Zürcher Bibel

    • Elberfelder Bibel

    • Luther Bibel (1974 oder später)

    • Sie finden einige der genannten Übersetzungen elektronisch unter https://www.die-bibel.de/startseite/

    • Für weitere Informationen: S. Alkier, M. Bauks, K. Koenen (Hg.), Wissenschaftliches Bibellexikon im Internet, Deutsche Bibelgesellschaft seit 2006 www.wibilex.de