Lehrveranstaltungen WS 2019/20

M 5: Vorlesung Literatur – Lesen – Lernen, Donnerstag, 10-12 Uhr, E 011

  • Wie werden wir zu Leserinnen und Lesern? Und wie werden wir zu Leserinnen und Lesern(!) von Literatur? Ein Blick in die Bildungsstandards zeigt, dass ein zeitgemäßer schulischer Literaturunterricht die Lesefähigkeit und die Lesemotivation fördern, literarische Rezeptionskompetenzen verbessern und vertiefen und auch die Förderung der Medienkompetenz nicht vernachlässigen soll. Um diese und andere Kompetenzen bei Schülerinnen und Schülern anzubahnen und zu fördern, ist eine gründliche Auseinandersetzung mit den Fragen der literarischen Sozialisation unerlässlich. Wir befassen uns in der Vorlesung unter anderem mit Fragen einer zeitgemäßen Literaturdidaktik, mit verschiedenen Formen und Funktionen der Lektüre in lebensgeschichtlicher und historischer Perspektive, wir fragen nach, unter welchen Bedingungen sich die Begegnungen von Kindern und Jugendlichen mit Literatur im Elternhaus und in der Schule vollziehen und was das für die ‚Lesebiographie’, die Lesesozialisation und die literarische Sozialisation für Folgen zeitigen kann. Abschließend befassen wir uns noch mit der Entwicklung des Verstehens von literarischen Texten bei Kindern und Jugendlichen.

  • Laut Anhang der Prüfungsordnung müssen die Studierenden im Modulteil 5.1 (dieser Vorlesung) eine unbenotete Studienleistung ablegen. Diese ist mit ‚bestanden‘ oder ‚nicht bestanden‘ zu bewerten und muss bestanden werden. Als unbenotete Studienleistung werden die TeilnehmerInnen im Verlauf des Semesters Aufgaben schriftlich bearbeiten. Genauere Informationen werden in der ersten Sitzung des Semesters gegeben.

  • Vorbereitende bzw. begleitende Lektüre: 

  • Graf, Werner: Lesegenese in Kindheit und Jugend. Einführung in die literarische Sozialisation. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren 2007.

  • Eggert, Hartmut: Garbe, Christine: Literarische Sozialisation. Stuttgart: Metzler 20052.

  • Leubner, Martin; Saupe, Anja; Richter, Matthias: Literaturdidaktik. Berlin; New York: De Gruyter Studium 20163.

M 11: Vorlesung Gegenwartsliteratur und ihre Vermittlung, Dienstag, 16-18 Uhr, F 313

  • Im Rahmen der Vorlesung zur Gegenwartsliteratur und ihrer Vermittlung sollen, nach einer allgemeinen Einführung, Tendenzen, Felder und Verfahren der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur exemplarisch vorgestellt werden. Dazu gehören u.a. der Literarische Betrieb, Kanonisierungsprozesse, das ‚Event Literaturpreis‘, (Neue) Weltliteratur und postkoloniale Literatur. Anhand ausgewählter Texte werden darüber hinaus – wiederum exemplarisch – aktuelle Schreibformen, Strategien und Verfahren der Gegenwartsliteratur vorgestellt. Die Lektüre der angegebenen Werke wird vorausgesetzt. Die Texte werden bei bestimmten Schwerpunktsetzungen besprochen, dienen aber im Verlaufe der Vorlesung immer wieder auch als Beispiele für bestimmte Tendenzen, Verfahren, Themen. Weitere Texte werden im Verlauf des Semesters bekannt gegeben. Bitte wählen Sie aus jedem der Werke eine Stelle, ein Zitat, das Ihnen für Ihre Leseerfahrung, Ihre Einschätzung des Textes als bedeutsam erscheint. Ich empfehle, die Texte in der hier aufgeführten Reihenfolge zu lesen:

  • Literatur

  • Helene Hegemann: Axolotl Roadkill. Berlin: Ullstein 2010 (wenigstens in Auszügen).

  • Uwe Timm: Morenga. (1978). dtv 2007.

  • Lukas Bärfuss: Hundert Tage. Göttingen: Wallstein 2008.

  • Christian Kracht: Imperium. Roman. Kiepenheuer & Witsch 2012.

  • Yoko Tawada: Sendbo-o-te. Tübingen: konkursbuch 2018

M 13: ‚Wahrnehmungen‘ in Literatur und Philosophie (mit Matthias Jung), Mittwoch, 14-16 Uhr, H 010

  • Was ist eigentlich ‚Wahrnehmen‘, was sind ‚Wahrnehmungen‘? Und wie denken Literatur und Philosophie darüber nach? Man könnte auch fragen: Warum und unter welchen Prämissen beschäftigen sich beide Disziplinen mit Wahrnehmung(en), inwiefern sind sie für den Menschen, für Philosophie und Literatur von Bedeutung, was ‚machen‘ diese jeweils damit und welche Diskurse werden damit verbunden? Wir wollen diesen und weiteren Fragen in unserem interdisziplinären Seminar überwiegend am Beispiel der visuellen Wahrnehmung nachgehen. Obgleich es scheint, dass uns die Neuro- und Kognitionswissenschaften im Hinblick auf sensorische Wahrnehmung bereits (fast) alle Antworten geben, wollen wir uns im Seminar eingehend mit dem spezifischen ‚Wissen‘ von Literatur und Philosophie und damit, wie es verfasst ist, beschäftigen. Dabei soll es nicht etwa darum gehen, zu prüfen, ob und inwiefern sich philosophische Diskurse in literarischen Texten ‚spiegeln‘ (oder umgekehrt), sondern wir wollen die Eigenarten beider Disziplinen in ihren Fragen an und Diskursen über die Begegnung von Mensch, als leiblich-körperliches Wesen, und Welt herausarbeiten.

  • Voraussetzung ist die Bereitschaft von Studierenden der jeweils anderen Fachrichtung, sich in das Denken, Sprechen, Schreiben und Arbeiten von Philosophie, respektive Literatur(wissenschaft) einzulassen und zu vertiefen sowie die Pflichtlektüren zu lesen und zu bearbeiten. Im Seminar werden diese Lektüren besprochen, offene Fragen werden gestellt(!) und gemeinsam bearbeitet. Die Texte werden zu Beginn des Semesters online zur Verfügung gestellt, bis auf den Roman: Lukas Bärfuss: Hundert Tage. Göttingen: Wallstein 2008.

M 15: Kolloquium Germanistik, Dienstag, 12-14 Uhr, F 313 + Kompakt

  • Mit dem Leitbild einer integrierten Germanistik hat sich die Koblenzer Germanistik zum Ziel gesetzt, in einer disziplinübergreifenden, gemeinsamen Konzeption und Durchführung von Veranstaltungen linguistische, literaturwissenschaftliche sowie sprach- und literaturdidaktische Zugriffe auf sprachliche, literarische und mediale Phänomene insgesamt zu bündeln. Die Kolloquien in Modul 14 (Sprachwissenschaft) und 15 (Literaturwissenschaft), die punktuell zusammengeführt werden, wollen daher einen Raum für Experimente im Sinne einer gemeinsamen, literatur- und sprachwissenschaftlichen bzw. literatur- und sprachdidaktischen Sichtweise eröffnen. Im Rahmen des Kolloquiums werden auf der Basis von aktuellen Entwicklungen und Ergebnissen der germanistischen Forschung eigene Arbeiten kreativ erstellt und reflektiert. Die Studierenden können, auch im Team zu zweit, an einer zukünftigen Germanistik und auch an einem zukünftigen Deutschunterricht arbeiten.

  • Das Rahmenthema für das Kolloquium ist dieses Semester „Das Ringen um Artikulation und Sprache“. Der organisatorische und thematische Rahmen des Kolloquiums wird in der ersten Sitzung vorgestellt.

  • Voraussetzungen für die Teilnahme: Das Kolloquium richtet sich an fortgeschrittene Masterstudierende, die eigenständig Theorien und Begriff sowie eigene Projekte erarbeiten können. Als formale Voraussetzungen gelten der Bachelorabschluss sowie die abgeschlossenen Module 11 und 12. Die Pflichtlektüren werden in der 1. Sitzung des Kolloquiums bekannt gegeben.

  • Das Kolloquium wird als Einzel- sowie als Kompaktveranstaltung an folgenden Terminen durchgeführt:

  1. Dienstag, 22.10.2019, 12-14u, Raum F 313

  2. Dienstag, 29.10.2019, 12-14u, Raum F 313

  3. Dienstag, 12.11.2019, 12-14u, Raum F 313

  4. Dienstag, 26.11.2019, 12-14u, Raum F 313

  5. Dienstag, 03.12.2019, 12-14u, Raum F 313

  6. Dienstag, 10.12.2019, 12-14u, Raum F 313

  7. Dienstag, 17.12.2019, 12-14u, Raum F 313

  • Kompakt:

  1. 17.01.2020, 09:00-14:00u, F 414

  2. 07.02.2020, 09:00-15:00u, D 239