In Gedenken | Koblenz 2023

Studierende der Computervisualistik entwickeln am Arbeitsbereich Digitale Medien des Instituts für Kunstwissenschaft eine Lichtinstallation anlässlich des Gedenktags der Opfer des Nationalsozialismus. Die Projektion ist bis zum 10. Februar in der Citykirche am Jesuitenplatz zu sehen.
Die Installation ist den Kindern und Jugendlichen gewidmet, die den Gräueltaten des Nationalsozialismus zum Opfer gefallen sind. Die Namen verweisen auf Schicksale, die unmittelbar mit Koblenz verbunden sind. Von hier aus erfolgte, insbesondere in den letzten Kriegsjahren, die Deportation in verschiedene Konzentrationslager. Nur wenige der Deportierten haben die Gefangenschaft in den Lagern überlebt. Das Leid und die Schrecken sind unfassbar und entziehen sich der Vorstellungkraft ebenso wie der bildhaften Darstellung. Die Installation reagiert auf diesen Umstand mit abstrakten Bildern, ambienten Geräuschen und Liedern, die im Zeitraum von 1933-1945 im Angesicht des Todes gesungen oder gespielt wurden. Die computergenerierten Motive im Hintergrund wandeln sich kaum wahrnehmbar über die Zeit, ebenso die Projektionen auf dem zentralen Display, dessen Grundform an eine Mazewa, einen jüdischen Grabstein erinnert. Die Namen der deportierten Kinder und Jugendlichen erscheinen in weichen Blenden animiert im Vordergrund. Die interaktive Lichtgestaltung greift die Farbstimmung der Projektion auf und erweitert das Bild zum Gedenk- und Erlebnisraum. Die Besucher*innen sind eingeladen, dem jüdischen Ritual folgend als Zeichen des Erinnerns kleine Kieselsteine auf dem Altar niederzulegen.
Idee und Konzeption gründen in einer Kooperation zwischen dem Kultur- und Schulverwaltungsamt Koblenz im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben", der Citykirche Koblenz und dem Arbeitsbereich Digitale Medien am Institut für Kunstwissenschaft der Universität Koblenz. Im Rahmen der interdisziplinären Lehrveranstaltung „Projektionen – Licht- und Installationskunst“ befassen sich Studierende der Computervisualistik im Wintersemester 2022/23 mit der ästhetischen Ausgestaltung und technischen Realisierung. Team: Christian Breitbach, Yannick Frey, Jan Herschel, Marie Kröll, Felix Stach, Damian Voß. Leitung: Dr. Markus Lohoff. Die musikalische Rahmung stiftet das von der Bundesregierung und der Friede Springer Stiftung geförderte Projekt „Lebensmelodien“ (www.lebensmelodien. com). Wir danken allen Beteiligten vielmals für ihre Unterstützung.
Kontakt: digitalmedia@uni-koblenz.de