Vortrag „Deutscher Imperialismus - damals, wie heute“ - Tag der Befreiung, (SgR, OAT und AStA PolBil)
Am 8. Mai jährt sich der Sieg der sowjetischen und alliierten Armeen über den deutschen Faschismus zum 80. Mal. Im Rahmen eines staatlichen Gedenkens werden Phrasen wie „Nie wieder“ einen zentralen Platz einnehmen. Ausgehend von ihnen wird auch der angebliche Bruch des heutigen demokratischen Deutschlands mit dem NS-Regime argumentiert werden. Ein Bruch also, den es nie gab – im Gegenteil. Noch mehr als in den letzten 30 Jahren wird im Spiegel der aktuellen außenpolitischen Veränderungen die deutsche Geschichte durch den Staat und seine Vertreter*innen aktiv umgedeutet. Narrative, die bis vor einigen Jahren nur Vertreter der Ultrarechten propagierten, werden im Anbetracht von Aufrüstung und neuen außenpolitischen Zielen in Osteuropa zur ideologischen Grundlage für sein Handeln. In diesem Vortrag wollen wir einen Blick auf das instrumentelle Verhältnis des Staates zu seiner eigenen Geschichte werfen und dabei vor allem den 2.Weltkrieg und die gegenwärtige imperialistische Neuausrichtung Deutschlands in den Blick nehmen. Hierüber soll auch die Frage aufgeworfen werden, was ein antifaschistisches Gedenken in der Tradition von denjenigen, die gegen den Faschismus kämpften, um auf seinen Trümmern eine neue Welt zu errichten, heute bedeuten muss.