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Raumkonzept zur Förderung digitaler Kompetenzen

1. Projektgenese

(Paper) Für die Entwicklung und den Ausbau von Lehr-Lern-Laboren (LLL) am Campus Koblenz wurde in einem ersten Schritt ermittelt, welche Bedarfe für die Ausstattung von digitalkompetenzorientierten LLL in den lehrkräftebildenden Fächern bestehen. Gleichzeitig fand eine bundesweite Sichtung von LLL-Konzeptionen an Universitäten und Hochschulen statt, um einen Eindruck über mögliche Nutzungs- und Ausstattungsmöglichkeiten zu generieren.

Auf dieser Grundlage wurden fachbereichsübergreifende Konzeptentwürfe erstellt, die anschließend durch die Projektmitarbeiter:innen präsentiert, reflektiert und diskutiert wurden. Schließlich resultierte aus einer Synopse der verschiedenen Konzeptentwürfe ein umfassender, gemeinsamer Konzeptentwurf.

Im Zuge der Bedarfsermittlung in den Fächern wurde festgestellt, dass sich die Bedarfe nicht auf die lehrkräftebildenden Fächer oder Lehr-Lern-Labore begrenzen lassen, sodass das Konzept auf ein universitäres Gesamtkonzept ausgeweitet wurde. Schließlich wurde es in einer Feedbackschleife mit den Fächern erneut für Rückmeldungen und Kritik vorgestellt. (Ergebnis ist schließlich ein Raumkonzept für mit vier Räumlichkeiten und jeweiligen Schwerpunktsetzungen, die im folgenden erläutert werden.)

2. Raumtypen

Das AV-Studio

(Videoskript) Das AV-Studio – AV steht für Audiogund Videographie – ist dafür da digitale Lern-Lehr-Materialien zu erstellen. Hierfür stehen u. a. Mikrofone für die Aufnahme von Interviews oder Podcasts zur Verfügung sowie ein greenscreen, der es ermöglicht den Hintergrund an die Lehrinhalte anzupassen, die in einem Vortrag thematisiert werden. Zusätzlich könnte ein Vortrag unter Nutzung eines digitalen whiteboard(s) aufgezeichnet werden. Da Audio- und Videodateien größere Rechnerkapazitäten erforderlich machen können, steht ebenfalls ein leistungsstarker Computer zur Verfügung, um die Möglichkeit zur Verarbeitung entsprechender Dateien zu gewährleisten. Auch die Erstellung von Augmented Reality und Virtual Reality-Inhalten könnte für die Lehrkräfte- und Schulbildung in diesen Raumtyp integriert werden. Ziel dieser Raumkonzeption ist den infrastrukturellen Rahmen zur Förderung von Kompetenzen im Bereich (der Erstellung) digitaler Ressourcen auszubauen, wie sie im europäischen Rahmen für die digitale Kompetenz Lehrender thematisiert werden.

(Paper) Das AV Studio ist als ein kleiner bis mittelgroßer Raum geplant/konzipiert, der es ermöglichen soll Audio- und Videoproduktionen zu erstellen, beispielsweise in Form von Podcasts, Interviews oder Lehrfilmen, die vor einem Greenscreen oder Smartboard/digitalen Whiteboard aufgenommen werden können. Folglich wird in diesem Raumtyp die Produktion von Lehrmitteln fokussiert, wodurch die Kompetenzbereiche Digitale Ressourcen (2) und (indirekt) Lehren und Lernen (3) des DigCompEdu adressiert werden.()


Mobile Settings

(Videoskript) Sofern Lehrende, Lehramtsstudierende oder Lehrkräfte Video- oder Audioaufzeichnungen aufnehmen möchten, können entsprechend Geräte ausgeliehen werden, um eine orts- und zeitunabhängige Produktion von Lehrmitteln zu ermöglichen. Wie auch im AV-Studio zu Beginn verdeutlicht wurde, liegt hier der Fokus auf der Erstellung und Erprobung digitaler Inhalte, also dem Kompetenzbereich 2. Außerdem kann auch hiermit Unterrichsvideographie zu Reflexionszwecken ermöglicht werden. Mobile Tablets und andere digitale Medien können des Weiteren zur Erprobung von Lehr-Lern-Konzepten in der Schule eingesetzt werden, was zur Förderung des Kompetenzbereichs 3 beitragen kann.

(Paper) Demselben Prinzip folgt der Raumtyp Mobile Settings, der die Produktion (digitaler) Lehrmittel zeit- und ortsunabhängig ermöglicht. Das entsprechende mobile Equipment wird ausleihbar sein und dient beispielsweise der Erstellung von Lehrmitteln an fachspezifischen Orten wie auch der Durchführung von Unterricht mit digitalen Medien an Schulen. Insofern wird auch hier der Ausbau der Kompetenzbereiche 2 und 3 des DigCompEdu gefördert.

Future Classroom Lab

(Videoskript) Das Raumkonzept des Future Classroom Labs ist ähnlich vorgesehen wie das des grade gezeigten Future Teacher’s Room. Hier soll allerdings tatsächlich die Erprobung, Evaluation und Reflexion von digital angereicherten Lehr-Lern-Szenarien und Materialien beispielsweise mit Schülerinnen und Schülern im Fokus stehen.

Lehramtsstudierende könnten darin VR-Brillen beispielsweise für die Begehung von religiösen Gebetsstätten, für einen Spaziergang durch das Weltall oder für die Besichtigung von Sehenswürdigkeiten nutzen. Studierende des Berufsschulfaches Pflege könnten erproben wie sie Virtual Reality in der Lehre zur Vermittlung von Pflegekompetenzen einsetzen könnten. Im naturwissenschaftlichen Kontext könnten VR-Brillen für virtuelle Experimente genutzt werden, d. h. VR-Technologie ist vielseitig und fächerübergreifend unter anderem für fachwissenschaftliche Inhaltsvermittlung und die Erprobung innovativer didaktischer Szenarien einsetzbar.

Wichtig in diesem Raumkonzept ist das mobile Mobiliar, das je nach Unterrichtsszenario individuell angepasst werden kann, ob Gruppentische in verschiedenen Größen, ein Stuhlkreis oder ein Konferenztisch. Zusätzlich enthält das Konzept diverse Projektionsflächen zur Erleichterung und Darstellung von Gruppenarbeitsprozessen.

Auch hybride Veranstaltungen sollen in diesem Raumtyp stattfinden können und auch phasenübergreifende Veranstaltungen wären hier denkbar. Durch professionelle Raumkameras und -mikrophone soll die Möglichkeit geboten werden Unterrichtsszenarien aufzuzeichnen, die Analyse und Reflexion durch Lehramtsstudierende sowohl zu Lern- als auch zu Forschungszwecken ermöglichen sollen. Ziel dieses Raumkonzeptes ist der Ausbau von digitalen Kompetenzen im Bereich des beruflichen Engagements (1), des Lehrens und Lernens (3) und der Förderung der digitalen Kompetenzen der Lernenden (6).

(Paper) Durch das Future Classroom Lab soll ein Raum für die Erprobung und Evaluation digitaler bzw. digitalisierungsbezogener Materialien und Konzepte im Lehrkontext geboten werden. Mithilfe professioneller Raumkameras und Mikrofone sollen sowohl hybride Lehr-Lern-Situationen stattfinden können, als auch Videovignetten erstellt werden, die wiederum in der Lehrkräftebildung für eine kritische Auseinandersetzung mit (digitalisierungsbezogenen) Lehr-Lern-Konzepten eingesetzt werden können. Somit werden die Kompetenzbereiche Lehren und Lernen (3), Evaluation (4), Lernerorientierung (5) und Förderung der digitalen Kompetenz der Lernenden (6) werden durch die Nutzung dieses LLL trainierbar.

Future Teachers Room

(Videoskript) In diesem Raumkonzept steht einerseits die Erprobung von digitalen Tools in einem geschützten Rahmen im Fokus, wie z.B. der 3D-Drucker, Lego-Roboter oder diverse Software.

Andererseits soll durch den future teachers room ein Raum für die professionelle Kollaboration zwischen angehenden Lehrkräften geboten werden. So soll unter anderem der Austausch über digital angereicherte Lehr-Lern_Formate sowie die gemeinsame Einbindung von digitalen Lernressourcen – die vielleicht vorher im AV-Studio entstanden sind - angeregt wird.

Folglich werden in diesem Raum hauptsächlich der Kompetenzbereich 1. Berufliches Engagement sowie der Kompetenzbereich 2. Digitale Ressourcen adressiert/trainiert.

(Paper) In Abgrenzung dazu dient der Future Teachers’ Room als geschützter Rahmen zur Erprobung digitaler Tools, der den Kompetenzerwerb (zukünftiger) Lehrkräfte fokussiert. Lehramtsstudierende sollen Hard- und Software ausprobieren können, bevor es darum geht, diese in Lehr-Lern-Konzepte zu integrieren. Zudem soll auch ein Austausch zwischen (angehenden) Lehrkräften initiiert werden, um kollaborative Arbeiten zu fördern und die Interaktion zwischen den Lehramtsstudierenden zu stärken. Sowohl Kompetenzen im Beruflichen Engagement (1) als auch im Bereich der Digitalen Ressourcen (2) werden im Future Teachers’ Room adressiert.