Liebe Kolleg*innen,
liebe Hiwis,
bezüglich des 4. AStA-Newsletters vom 28. April 2025 möchten wir, die beiden koalierenden ersten Wahlvorschläge für die Gruppe der Arbeitnehmer*innen und Hiwis, weiter:entwickeln und KOLLEKTIV, gerne ein wenig „Aufklärungsarbeit“ leisten.
Unter „Hiwis aufgepasst – es geht um eure Arbeitsbedingungen“ wurde vollkommen richtig dargestellt, dass der Personalrat die Interessenvertretung aller Beschäftigten der Universität Koblenz ist, sich also natürlich auch für die studentischen Hilfskräfte einsetzt.
Tatsächlich hat die Personalvertretung aber weder Einfluss auf eine Verlängerung oder gar Entfristung von Hiwi-Verträgen, noch fallen Zeit für Einarbeitung oder unklare Aufgabenübertragung unter die Mitbestimmung des Personalrats – dies unterliegt ausnahmslos der Maßgabe der Dienststelle und der Umsetzung durch die oder den jeweilige*n Vorgesetzte*n. Ob der beworbene Wahlvorschlag „Dialog und Fortschritt“ hier aus Unkenntnis bezüglich des Umfangs der Mitbestimmungs- oder Anhörungsrechte der Personalvertretung oder bewusst falsche Auskünfte gibt, ist uns nicht bekannt.
Dass sich der Personalrat, dem aktuell auch die meisten Kandidat*innen der beiden Wahlvorschläge weiter:entwickeln und KOLLEKTIV angehören, aber im Rahmen seiner -leider begrenzten- Möglichkeiten selbstverständlich immer schon auch um Anliegen der Hiwis kümmert und gemeinsam mit den Betroffenen Lösungen findet, können einige von Ihnen bestätigen. Möglich ist das aber nur, wenn Sie selbst die Initiative ergreifen und die Personalvertretung direkt auf Ihre Probleme aufmerksam machen!
Daher waren wir äußerst überrascht zu lesen, dass unsere Hiwis auch „unbezahlte Überstunden“ zu leisten haben. Geleistete (Mehr-)Arbeit muss entsprechend entlohnt oder z. B. durch einen Freizeitausgleich abgegolten werden und es ist kaum vorstellbar, dass es an der Universität Koblenz zu solch schwerwiegenden Verstöße kommt. Da die öffentliche Andeutung von nicht bezahlter Arbeit die ohnehin nicht immer vertrauensvollste Beziehung zwischen Personalvertretung, Beschäftigten und Dienststelle stark beeinträchtigen kann, hat der noch amtierende Personalrat nach Veröffentlichung des letzten AStA-Newsletters die Dienststellenleitung um entsprechende Informationen gebeten um hier Klarheit zu schaffen.
Sollten entgegen der festen Annahme und Überzeugung dennoch Fälle unbezahlter Arbeit vorliegen und Sie selbst betroffen sein, sprechen Sie die Mitglieder der Personalvertretung gerne jederzeit persönlich an oder schreiben eine Mail an personalrat@uni-koblenz.de.
Aus eigener Erfahrung an der Universität Koblenz(-Landau) als Mitglied einer Fachschaftsvertretung, als Hiwi, als wissenschaftliche Mitarbeiterin und nun als Referentin in der Verwaltung, muss ich und möchten wir zudem das beschriebene Betriebsklima, das unseren Hilfskräften offenbar „du bist ja nur Hiwi“ vermittelt, deutlich ablehnen. Die Studierenden und damit auch alle Hiwis sind nicht nur der wesentliche Inhalt unseres täglichen Handelns, sondern die Hilfskräfte leisten auch enorme Unterstützung, die von den betroffenen Beschäftigten dankend angenommen wird. Aus unserer Erfahrung geschieht dies auf wertschätzende Art und Weise und ist für alle gewinnbringend.
Deshalb möchten die Wahlvorschläge weiter:entwickeln und KOLLEKTIV hier auch ganz deutlich Stellung beziehen und sich entschieden von der Veröffentlichung des dritten Wahlvorschlags distanzieren. Die öffentliche Andeutung oder gar Behauptung, die Universität Koblenz würde teils unbezahlte Arbeitsleistung einfordern, zeigt nicht nur wenig Konstruktives, sondern fördert vielmehr das Gegeneinander und hat das Potenzial, die Gesamtheit der Mitarbeitenden auf Kosten der schwächsten Beschäftigten zu spalten, die vertreten werden sollen. Dadurch droht das geforderte und beworbene „konstruktive Miteinander“ bereits im Keim erstickt zu werden.
Ob im Personalrat während der nächsten vier Jahre tatsächlich „die richtigen Leute mit am Tisch sitzen“ und auch wie bisher die Interessen aller Beschäftigten vertreten, bleibt abzuwarten.
Die Wahlvorschläge weiter:entwickeln und KOLLEKTIV