Fast jede*r Doktorand*in kennt das: Selbst, wenn die Motivation stimmt, schreitet das Arbeiten an der Promotion manchmal nur zäh voran oder wird ganz aufgeschoben. Basierend auf der Annahme, dass Prokrastination immer einen verborgenen Sinn hat, den es zu verstehen gilt, werden im Workshop verschiedene Ursachen beleuchtet:
Da gibt es z.B. die „inneren Kritiker“, denen nichts gut genug ist, was man schreibt – also lässt man es lieber ganz. Manchmal ist Prokrastination ein Zeichen dafür, dass Körper und Kopf mehr Erholung brauchen. Und manchmal geht es darum, Arbeitspläne zu konkretisieren und eine Arbeitsroutine zu etablieren.
Im Laufe des Workshops entwickeln die Teilnehmer*innen ein stärkendes „Growth Mindset“ für die Promotion und Handlungsstrategien für den Umgang mit Druck und Stress. Außerdem wird besprochen, wie man vorgehen kann, um nach einer Prokrastinationsphase (wieder) eine Arbeitsroutine zu etablieren.
Am Ende des Workshops steht den Teilnehmer*innen ein Analyse- und Methodenkoffer zum Umgang mit Prokrastination und ihren Ursachen sowie Auswirkungen zur Verfügung, mit dem sie sich selbst gut durch herausfordernde Zeiten führen können.
Die verquer-logischen Ursachen für Prokrastination zu verstehen (die individuell sehr unterschiedlich sein können), ist eine wichtige Grundlage, um wirklich nachhaltige Veränderungen in Denk-, Handlungs- und Emotionsmustern anzustoßen, die für eine Überwindung von Prokrastination oft notwendig sind.
Grundannahme des Workshops ist die systemische Sichtweise, dass zunächst dysfunktional erscheinende Verhaltensmuster wichtige Funktionen erfüllen können. Diese „Brille“ ermöglicht es den Teilnehmer*innen, mit Neugier und Selbstmitgefühl auf ihre Prokrastination zu schauen, anstatt sich hierfür abzuwerten.
Referentin
Dr. Anna Maria Beck
Systemische Coach und promovierte Anglistin. Seit 2017 bietet sie Coachings und Workshops für Promovierende an. Schwerpunkte sind dabei u. a. die Entwicklung eines stärkenden Mindsets und guter Arbeitsgewohnheiten sowie die Überwindung von Selbstzweifeln und Arbeitsblockaden. Dafür hat sie 2021 für Doktorand*innen das virtuelle Netzwerk „Fokus & Flow Community“ gegründet.