Webseitenheader mit Logo des Open Educational Resources (OER) Lab der Universität Koblenz und Bildern zum Thema „Verwendung von OER“

Die Verwendung von OER

Nutzen, verändern und vermischen von Open Educational Resources.


Bei der Verwendung von Open Educational Resources (OER) sind dank ihrer Vielfältigkeit und ihrer offenen Lizenzierung durch Creative Commons Lizenzen verschiedene Anwendungsfälle denkbar.

Die blaue OERakete

So kann man zum einen einzelne OER-Materialien in der Form nutzen, dass diese unverändert übernommen und entweder alleinstehend genutzt oder – nach Art eines Zitats – in ein anderes Werk eingefügt werden.
Eine weitere denkbare Anwendungsmöglichkeit von Open Educational Resources wäre die Nutzung von einzelnen Materialien, die verändert bzw. überarbeitet und dann entweder als individuelles Material genutzt, oder nach Art eines Zitats in ein anderes Werk integriert werden.
Eine dritte Anwendungsmöglichkeit wäre die Nutzung von einzelnen oder mehreren OER-Materialien, die so verändert und mit anderen Werken vermischt werden, dass ein neues Material entsteht und die einzeln genutzten Materialien nicht mehr als eigenständig identifiziert werden können.

Was Sie in den jeweiligen Anwendungsfällen beachten müssen, erklären wir Ihnen in den folgenden Abschnitten.


Verändern von OER

Alle Creative Commons Lizenzen außer CC BY-ND und CC BY-NC-ND erlauben eine Bearbeitung und Veränderung des Materials. Wenn ich Material genutzt, dabei aber verändert oder bearbeitet habe, z.B. einen Text übersetzt, bei einem Bild nur einen Ausschnitt verwendet oder bei einer Grafik die Farben verändert habe, muss ich diese Veränderungen angeben. Dies bedeutet, dass ich bei meinen Angaben zur verwendeten Quelle weiterhin die TULLU-Regel anwenden (s.o.), diese jedoch um den Bestandteil V - Veränderungen erweitern muss (TULLU+V-Regel).

Hier reicht es in der Regel aus, diese Angabe möglichst knapp zu halten, und in Stichworten anzugeben, was geändert wurde, und von wem.

Beispiele: Bearbeitung (aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt) von Maike Mustermensch, Bearbeitung (Bildausschnitt) von Hermann Mustermensch, Bearbeitung (Rechtschreibfehler korrigiert) von Karim Mustermensch.


Ein Beispiel aus der Praxis

Die weiter oben genutzte Infografik zur TULLU-Regel ist vom OER-Lab nachbearbeitet worden, indem wir die Schriftarten verändert und die Farben an das Corporate Design der Universität Koblenz angepasst haben. Die Lizenzierung mit CC BY 4.0 erlaubt diese Veränderungen, sie müssen von uns bei der Nutzung der Grafik aber angegeben werden.

Praxisbeispiel 3: Nutzung in einem Printmedium

Grafik „Die TULLU-Regel zur korrekten Verwendung von offen lizenzierten Werken“ von Julia Eggerstein nach einem Konzept von Jöran Muuß-Merholz und Sonja Borski unter der Lizenz CC BY 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/legalcode, gefunden auf OERinfo: https://open-educational-resources.de/wp-content/uploads/Infografik_TULLU.svg

Bearbeitung (Farben und Schriftarten geändert) durch das OER Lab der Universität Koblenz.

Praxisbeispiel 4: Nutzung in einem digitalen Medium

Grafik „Die TULLU-Regel zur korrekten Verwendung von offen lizenzierten Werken“ von Julia Eggerstein nach einem Konzept von Jöran Muuß-Merholz und Sonja Borski unter der Lizenz CC BY 4.0, gefunden auf OERinfo.

Bearbeitung (Farben und Schriftarten geändert) durch das OER Lab der Universität Koblenz.

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Vorsicht bei Logos und Marken!

Immer wieder werden Sie auf OER-Materialien treffen, auf denen sich Logos oder (Wort-Bild-) Marken der Urhebenden befinden. Beachten Sie hierbei unbedingt, dass solche Logos bzw. Marken weiterhin geschützt bleiben, auch wenn entsprechend der angegebenen Creative Commons Lizenz die Inhalte der Lehr-Lern-Materialien zur Nachnutzung und zur Veränderung freigegeben werden.

Die Creative Commons Lizenzen besagen nämlich ausdrücklich, dass Markenrechte von ihnen nicht berührt werden und die Verwendung einer Marke durch sie nicht frei gegeben wird. Somit werden die in einer OER abgebildeten Marken bzw. Logos durch eine CC-Lizenzierung nicht zu freien Marken.

Oftmals, aber nicht immer, wird darauf auch durch einen Zusatz in den Lizenzhinweisen wie „abgebildete Logos/Marken sind urheberrechtlich/markenrechtlich geschützt“ aufmerksam gemacht.

Beachten Sie daher bei der Nachnutzung von OER, auf denen fremde Logos oder Marken abgebildet sind, vor allem die Vorgaben des Markengesetzes.

Das Markengesetz verbietet es eindeutig, sich mit fremden Federn zu schmücken. Daher dürfen Sie nicht den Eindruck erwecken, dass ein von Ihnen selbst erstelltes oder von Ihnen abgewandeltes Material und dessen Aussagen von einer fremden Marke erstellt wurden und/oder von einer fremden Marke unterstützt werden. Unter dieses Verbot fällt auch, eine fremde Marke als die eigene auszugeben oder durch eine solche (verbotene) Aneignung das Ansehen einer Marke zu schmähen.

Für Sie als Nachnutzende bedeutet dies in erster Linie, dass Sie, wenn Sie offen lizenziertes Material, auf dem (fremde) Logos und/oder Marken abgebildet sind, verändern und in veränderter Form in Ihrem Namen publizieren, die entsprechenden Logos und Marken entfernen und ihre Bearbeitungen entsprechend der TULLU+V-Regel kennzeichnen müssen.


Designelement Bücherstapel

Tipps zum Weiterlesen:



Bernd, Mike; Mühlenhoff, Judith; Hoff, Kai; Mah, Dana-Kristin (2023): Creative Commons. Teilen erwünscht - Praktische Orientierung für Open Educational Resources unter offener Lizenz, KI-Campus, Berlin.

El-Auwad, Maya (2021): Gemischte Materialien: Wie man mit unterschiedlich lizenzierten Inhalten umgeht, iRights.info.

Fischer, Georg (2021): Was eine "Bearbeitung" ist und in welchen Fällen es ohne Zustimmung der Urheber*innen geht, iRights.info.

Klimpel, Paul (2019): Bearbeitungen frei lizenzierter Inhalte richtig kennzeichnen, iRights.info.

Kreutzer, Till (2024): Open Content - Navigating Creative Commons Licenses, hrsg. von Deutsche UNESCO-Kommission in Kooperation mit Wikimedia Deutschland, Bonn/Berlin. (englisch)

Kreutzer, Till (2025): CC-Lizenz und gesetzliche Nutzungserlaubnisse – was geht vor?, iRights.info.

Neuböck, Kristina; Zimmermann, Claudia; Kopp, Michael (2024): Leitfaden für die Erstellung von Open Educational Resources. Informationen und praktische Übungen für Hochschulangehörige, 4., völlig überarbeitete Auflage, Hrsg. von Open Education Austria, Graz.

Rack, Fabian (2024): OER verändern und richtig lizenzieren, iRights.info für OERinfo.

Spielkamp, Matthias / Weitzmann, John (2015): Lernmaterial unter Creative Commons verwenden: Häufige Fragen und Antworten, iRights.info.

Steinhau, Henry / Pachali, David (2017): Kombinieren, Bearbeiten, Remixen: OER richtig verwenden, iRights.info.

Noch mehr Antworten und detaillierte Informationen zu den Creative Commons Lizenzen und ihrer Nutzung finden Sie in den Creative Commons FAQ oder auf iRIGHTS.info. Weitere Informationen und Praxisbeispiele zur korrekten Anbringung und Attribution von CC-Lizenzen finden Sie im Wiki der Creative Commons.


Übersicht von OER-Referatorien, OER-Repositorien und OER-Suchmaschinen: Ihre ersten Anlaufstellen zum Finden von OER.
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Offene Lizenzen für freie Bildungsmaterialien (OER) - eine Einführung in die Creative Commons Lizenzen.
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Wir freuen uns auf Sie! Hier finden Sie die Kontaktdaten und Mitarbeitenden des Open Educational Resources (OER) Lab.
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Die Inhalte der Seiten des Open Educational Resources Lab dienen rein der unverbindlichen Information und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie können und möchten eine Rechtsberatung nicht ersetzen. Bei konkreten Rechtsfragen oder Streitfällen sollte ein auf Urheberrecht und Creative Commons spezialisierter Anwalt zu Rate gezogen werden. Wenden Sie sich im ersten Schritt auch gerne an die Rechtsberatung der Universität Koblenz.

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