
Lehre
SoSe 25
Modul 5 – Roboterfiguren und Künstliche Intelligenzen in erzählender (Kinder- und Jugend)Literatur und ihre Vermittlung
Die Tradition der literarischen Vorstellungen vom Künstlichen Menschen reicht bis in die Antike zurück und wirkt sich nach wie vor auf aktuelle Darstellungen Künstlicher Intelligenz in Literatur und Film aus. Während die Jugendliteratur die Reflexionen der Erwachsenenliteratur aufgreift und häufig ambivalent oder im dystopischen Kontext verhandelt, nimmt die Kinderliteratur oftmals kindliche Figuren in ihrer Beziehung zu Roboterfiguren in den Blick oder knüpft an die phantastische Tradition des mechanischen Spielzeugs an. Im Seminar sollen die Verarbeitung von KI-Diskursen sowie die Darstellung von Roboterfiguren in erzählender Literatur für Kinder, Jugendliche und Erwachsene analysiert werden. Für den Kinder- und Jugendroman sollen etwa die Konstruktionen von Roboter bzw. KI und ihr jeweiliges Verhältnis zu Kindern bzw. Jugendlichen in ihrem Potential für Vermittlungsprozesse im Literaturunterricht diskutiert werden. Fragen nach Kindheits- bzw. Adoleszenzkonzepten, Bildungskonzepten, ökonomischen Aspekten und anthropologischen Reflexionen können hierbei ebenso aufgeworfen werden wie nach Gendercodierungen und Alteritätskonstruktionen. Unterschiedliche Perspektiven, etwa die Emotionsforschung oder die Figurenanalyse, können einen Zugang eröffnen. Darüber hinaus werden Impulse für literarisches Lernen herausgearbeitet. (Dr. Anna Braun-Beneke)
Modul 6 – KI-Kompetenzen im Umgang mit Literatur, Film und Hörspiel in Schule und Universität
In dem literaturdidaktischen Seminar soll zum einen in den Blick genommen werden, wie in der Literatur Diskurse über Künstliche Intelligenz in der Tradition des Künstlichen Menschen verarbeitet werden. Fragen der Text-, Film- und Hörspielauswahl für den Deutschunterricht können anhand von KI-Narrativen und ihrer ästhetischen Gestaltung in Literatur, Film und Hörspiel exemplarisch erörtert werden. Zum anderen soll im Seminar diskutiert werden, wie Künstliche Intelligenz kritisch und gewinnbringend im Literaturunterricht eingesetzt werden kann. Wie ästhetische und literarische Bildung mit KI-Tools sinnvoll und produktiv gefördert werden können, soll deshalb im Seminar erforscht werden. (Dr. Anna Braun-Beneke)
Modul 6 – KI-Tools in der Schreibdidaktik
In diesem Seminar werden grundlegende Kenntnisse der Schreibdidaktik für alle Schulstufen vermittelt. Dazu gehören die Themenbereiche: Schreibprozesse, Entwicklung von Schreibkompetenzen, Schulische Textsorten, Textprozeduren, Feedback und Aufsatzbewertung.
Darüber hinaus werden wir uns intensiv mit den verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von KI-Werkzeugen beschäftigen, die Lernprozesse im Bereich des Schreibens unterstützen und fördern können. Dabei gehen wir sowohl auf die Potenziale als auch auf die Herausforderungen und Grenzen ein, die der Einsatz von KI-Werkzeugen in der sprachlichen Bildung mit sich bringt. (Dr. Iris Meißner)
Modul 12 – KI im Deutschunterricht – ein interdisziplinäres und praxisorientiertes Forschungsseminar
Theoretische Einführung: In den ersten Sitzungen erhalten die Studierenden eine Einführung in zentrale Begriffe und Konzepte der KI, gestützt durch Lerneinheiten des KI-Hub der Universität Koblenz. Ziel ist es, ein gemeinsames Verständnis für die Rolle von KI im Schreibprozess zu entwickeln und kritisch zu hinterfragen, wie sich digitale Werkzeuge auf Sprachproduktion und Textgestaltung auswirken. Praxisphase: Unterrichtsentwicklung und -durchführung: In Kooperation mit Deutschlehrer*innen aus umliegenden Studienseminaren wird eine Unterrichtssequenz (3x 80 Minuten) zum Thema „Wandel der Kulturtechnik ‚Schreiben‘“ für eine 5. Klasse entwickelt und unterrichtet. Die Schülerinnen setzen sich dabei mit klassischen und KI-gestützten Schreibprozessen (Texte planen, formulieren, überarbeiten) auseinander. Die Fragen, inwiefern KI das schulische Schreiben beeinflusst und welche Chancen und Herausforderungen daraus hervorgehen, stehen im Mittelpunkt. Besonderes Augenmerk sollen Fragen des Prompting, der Aufgabenstellung im Deutschunterricht und der Ergebnisaufbereitung und -bewertung erhalten. (Prof. Dr. Eva Lia Wyss)
Modul 14/15 – Kolloquium Germanistik - Liebe, Computer und Künstliche Intelligenz
Die fortschreitende Digitalisierung und der rasante technologische Wandel prägen nicht nur unsere Arbeits- und Kommunikationswelten, sondern eröffnen auch neue Perspektiven auf das Verständnis von Liebe und zwischenmenschlichen Beziehungen. In diesem interdisziplinären Kolloquium laden wir dazu ein, das faszinierende Zusammenspiel von Liebe, Computer und künstlicher Intelligenz eingehend zu beleuchten.
Die technologische Vermittlung von Liebe bildet einen zentralen Ansatzpunkt: Moderne Kommunikationsmittel wie Smartphones, Messaging-Apps und Social-Media-Plattformen haben die Dynamiken romantischer Beziehungen nachhaltig verändert. Insbesondere die Frage, inwieweit digitale Nähe physische Distanz kompensieren kann, eröffnet spannende Betrachtungen zu Fernbeziehungen und virtuellen Partnerschaften. Dabei spielt auch der Einsatz von KI-Systemen als vermittelnde Instanzen eine bedeutende Rolle, wenn es darum geht, Beziehungsprozesse zu analysieren oder therapeutische Unterstützung zu leisten.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Automatisierung von Emotionen. Die Fähigkeit von Algorithmen, Gefühle zu simulieren, wirft grundlegende Überlegungen zur Authentizität menschlicher Emotionen im Vergleich zu maschinell erzeugten Reaktionen auf. In diesem Kontext wird der Einsatz empathisch agierender Systeme ebenso diskutiert wie die Grenzen der emotionalen Nachahmung, die letztlich die einzigartige Komplexität menschlicher Zuneigung infrage stellen.
Die Interaktion zwischen Mensch und Maschine im Bereich der Partnerwahl und Beziehungsbildung wird durch datengetriebene Matching-Systeme maßgeblich beeinflusst. Diese Entwicklung eröffnet neue Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen: Der algorithmische Einfluss auf individuelle Entscheidungsprozesse, das Risiko von Filterblasen sowie die ethischen Implikationen einer möglichen Manipulation emotionaler Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt kritischer Auseinandersetzungen.
Ein besonders innovativer Diskursbereich widmet sich der Betrachtung von KI als Liebesobjekt. Die emotionale Bindung zu Maschinen – seien es Roboter oder KI-gestützte Avatare – fordert unser traditionelles Verständnis von Intimität heraus. Psychologische Mechanismen und Bedürfnisse, wie das Streben nach Nähe, Kontrolle oder Sicherheit, werden hier unter Einbeziehung der Frage nach der Tiefe und Komplexität zwischenmenschlicher Beziehungen reflektiert.
Darüber hinaus werden gesellschaftliche und kulturelle Auswirkungen der technologischen Transformation der Liebe in den Fokus gerückt. Der Wandel in den kulturellen Konzepten von Romantik und Intimität, die Reaktionen verschiedener Generationen sowie die Wechselwirkungen zwischen Geschlechterrollen und technologischen Systemen bilden ein facettenreiches Diskussionsfeld, das zum Nachdenken über unsere gemeinsame Zukunft anregt.
Philosophische Fragestellungen rund um das Wesen der Liebe und die ethische Dimension maschinellen Handelns ergänzen das Programm. Die Überlegungen, ob Algorithmen in der Lage sein können, die Komplexität menschlicher Liebe zu erfassen oder gar zu reproduzieren, führen zu einer vertieften Auseinandersetzung mit den Grenzen von Freiheit und Selbstbestimmung in einem zunehmend algorithmisch gesteuerten Beziehungsgeflecht.
Künstlerische und literarische Perspektiven bieten darüber hinaus einen kreativen Zugang zu diesen Themen. Narrative in Literatur, Film und Kunst, die das Spannungsfeld zwischen Mensch und Maschine thematisieren, sowie die künstlerische Fähigkeit von KI, emotionale Ausdrucksformen zu generieren, eröffnen spannende Diskussionsräume für Visionen einer technologisierten Zukunft.
Abschließend wird auch der Kontext von Privatsphäre und Datenschutz in den Mittelpunkt gerückt. Die Auswertung intimer Datenbeziehungen und die damit verbundenen Risiken einer Überwachung verdeutlichen, dass der Schutz persönlicher Daten und das Bewahren von Vertrauen essenzielle Voraussetzungen für das Gelingen moderner Liebesbeziehungen in digitalen Räumen sind.
Dieses Kolloquium versteht sich als interdisziplinärer Treffpunkt, an dem aus germanistischer Perspektive technologische, psycho- und soziologische, philosophische und künstlerische Dimensionen des Themas diskutiert werden, um das Verhältnis zwischen Liebe, Computern und künstlicher Intelligenz zu ergründen. (Prof. Dr. Eva Lia Wyss und Prof. Dr. Dr. h. c. Stefan Neuhaus).
WiSe 2024/2025
Modul 5 - Roboterfiguren und KI-Darstellungen in der Kinder- und Jugendliteratur und ihre Vermittlung
Die Vorstellung vom menschengemachten Maschinenmenschen hat eine lange Tradition in der Literatur, die als Vorläufer aktueller Darstellungen Künstlicher Intelligenz in Literatur und Film gilt. Während die Jugendliteratur die Reflexionen der Erwachsenenliteratur aufgreift und häufig im dystopischen Kontext verhandelt, nimmt die Kinderliteratur oftmals kindliche Figuren in ihrer Beziehung zu Roboterfiguren in den Blick. Im Seminar sollen die Verarbeitung von KI-Diskursen sowie die Darstellung von Roboterfiguren in Literatur, Hörspiel und Film für Kinder und Jugendliche analysiert werden. Darüber hinaus sollen die Konstruktionen von Roboter bzw. KI und ihrem jeweiligen Verhältnis zu Kind bzw. Jugendlicher/m in ihrem Potential für Vermittlungsprozesse im Literaturunterricht diskutiert werden. Fragen nach Kindheits- bzw. Adoleszenzkonzepten, Bildungskonzepten und anthropologischen Reflexionen können hierbei ebenso aufgeworfen werden wie nach Gendercodierungen und Alteritätskonstruktionen. Unterschiedliche Perspektiven, etwa die Emotionsforschung oder die Figurenanalyse, können einen Zugang eröffnen. Darüber hinaus werden Impulse für literarisches Lernen und ästhetische Bildung herausgearbeitet. (Dr. Anna Braun-Beneke)
Modul 6 - KI-Kompetenzen im Umgang mit Literatur, Hörspiel und Film
In dem literaturdidaktischen Seminar soll zum einen in den Blick genommen werden, wie in der Literatur Diskurse über Künstliche Intelligenz in der Tradition des Künstlichen Menschen verarbeitet werden. Fragen der Text- und auch Filmauswahl für den Deutschunterricht können anhand von KI-Narrativen exemplarisch erörtert werden. Zum anderen soll im Seminar diskutiert werden, wie Künstliche Intelligenz kritisch und gewinnbringend im Literaturunterricht eingesetzt werden kann. Wie ästhetische und literarische Bildung mit KI-Tools sinnvoll und produktiv gefördert werden kann, soll deshalb im Seminar erforscht werden. (Dr. Anna Braun-Beneke)
Modul 11 - KI in der Gegenwartsliteratur
Künstliche Intelligenz stellt eines der zentralen Gegenwartsthemen dar. Autor*innen der Gegenwartsliteratur stellen sich in ihren literarischen und intermedialen Projekten den damit verbundenen Fragen und Herausforderungen: Was kann über KI gewusst werden? Worin bestehen Potenziale und Bedrohungen künstlicher Intelligenz? Und was ist oder wird schließlich der Mensch innerhalb von Konstellationen mit KI? In unserem Seminar besprechen wir repräsentative Beispiele entsprechender Gegenwartsliteratur. Das Spektrum reicht von Fiktionen von KI in dystopischen Romanen bis zu experimentell angelegten Textprojekten, deren Produktion mit der Verwendung von KI einhergeht. (Dr. Nicolai Glasenapp)
SoSe 2024
Modul 14/15 - Kolloquium: KI zwischen Fiktion und Realität: Literatur, Medien und der öffentliche Diskurs
Im Rahmen des Verbundprojekts „IH-evrsKI: Interdisziplinärer Hub zur Vermittlung von Kompetenzen in Entwicklung, Umgang und Anwendung von erklärbaren, vertrauenswürdigen, resilienten und sicheren KI-Verfahren“ an der Universität Koblenz wird untersucht, welches Verständnis von Künstlicher Intelligenz es in Literatur, alltäglichem Sprachgebrauch und Medien gibt, wie KI in unterschiedlichen Technologien (Sprachassistenz, Chatbot, Assistenzroboter) modelliert und diskursiv verhandelt wird, welche Möglichkeiten der Vermittlung von Wissen über KI es im Deutschunterricht gibt und auf welche Weise einzelne Technologien in der Schule sinnvoll genutzt werden können. Das Thema des Kolloquiums möchte sich das Projekt zunutze machen und nach Repräsentationen von KI in den Medien fragen. Dabei gilt es auch, die verschiedenen Textsorten und ihre Funktionen zu beachten: Fiktionen in Literatur und Film modellieren mögliche Realitäten und verhalten sich im besten Fall kritisch zur beobachtbaren Realität; teils oder ganz fiktive ‚fake news‘ oder auch Social bots (vgl. https://www.br.de/nachricht/social-bot-erklaerstueck-100.html) hingegen wollen die Öffentlichkeit manipulieren und verändern den Diskurs auf eine demokratieschädliche Weise. (Prof. Dr. Dr. h. c. Stefan Neuhaus, Prof. Dr. Eva Lia Wyss)
Die im Rahmen des Kolloquiums entstandenen studentischen Beiträge sind unter der entsprechenden Rubrik hier zu finden.
WiSe 2023/2024
Modul 5 - Roboter in der Kinder- und Jugendliteratur
ChatGPT, LaMDA, DALL-E,… KI-basierte Tools zur Text- und Bildgenerierung haben seit Ende letzten Jahres Hochkonjunktur. Dabei werfen solche technischen Innovationen immer auch Fragen nach einer möglichen, oft dystopisch imaginierten Zukunft auf. So jung der Begriff der Künstlichen Intelligenz ist, so alt ist die Verhandlung des Künstlichen Menschen in der Literatur. Seit der Antike schon antizipieren literarische Texte den Traum des Menschen als Schöpfer seiner selbst und inzwischen ist vieles Realität geworden, was in Fiktionen bereits vorhergesagt wurde. In diesem Seminar nähern wir uns daher dem Thema „Künstliche Intelligenz“ aus literaturwissenschaftlicher und -didaktischer Perspektive. Nach einer Einführung zum Motiv des Künstlichen Menschen in der Literatur(-geschichte) liegt der Schwerpunkt auf Robotern in der Kinder- und Jugendliteratur. Dabei stehen die Konzeption der Maschinenfiguren und ihre Interaktion mit den menschlichen Protagonist*innen im Mittelpunkt unserer Betrachtungen. Welche Funktionen übernehmen sie und in welchem Verhältnis werden Mensch und Maschine in den ausgewählten Texten dargestellt? Diesen und weiteren Fragen nähern wir uns mithilfe narratologischer, gender- sowie alteritätstheoretischer Ansätze. Anschlussfähig werden solche Überlegungen auch an Vermittlungsaspekte, wobei wir die behandelten Texte nicht als Gebrauchsgegenstände außerliterarischer Themenvermittlung zum Umgang mit KI-Tools verstehen. Vielmehr wollen wir kritisch beleuchten, inwieweit Angebote für literarisches Lernen in den Texten geschaffen und in Vermittlungskontexten genutzt werden können. (Lotta Louise Mayer)
SoSe 2023
Modul 14/15 - Kolloquium: Mensch und Maschine: sprachliche Repräsentationen, literarische und mediale Diskurse.
Im Rahmen des Verbundprojekts „IH-evrsKI: Interdisziplinärer Hub zur Vermittlung von Kompetenzen in Entwicklung, Umgang und Anwendung von erklärbaren, vertrauenswürdigen, resilienten und sicheren KI-Verfahren“ an der Universität Koblenz wird untersucht, welches Verständnis von Künstlicher Intelligenz es in Literatur und Medien gibt, wie KI in unterschiedlichen Technologien (Sprachassistenz, Chatbot, Assistenzroboter) modelliert und diskursiv verhandelt wird und welche Möglichkeiten der Vermittlung von Wissen über KI es im Deutschunterricht gibt und auf welche Weise einzelne Technologien in der Schule sinnvoll genutzt werden können. Das Thema des Kolloquiums möchte sich das Projekt zunutze machen und nach Repräsentationen von KI in Literatur, Film und den Massenmedien fragen, also sowohl in Fiktionen als auch in journalistischen, essayistischen etc. Texten, nicht zuletzt in den Sozialen Medien, mit denen die Grenze zwischen ‚privat‘ und ‚öffentlich‘ potenziell aufgehoben wird. (Prof. Dr. Dr. h. c. Stefan Neuhaus, Prof. Dr. Eva Lia Wyss)
Die im Rahmen des Kolloquiums entstandenen studentischen Beiträge sind unter der entsprechenden Rubrik hier zu finden.
WiSe 2022/2023
Modul 12 - Chatbots, Sprachassistenten und Assistenz-Roboter für den Deutschunterricht
Das Verbundprojekt IH-evrsKI wirft aus einer germanistisch-kultur- und sprachwissenschaftlichen Sicht die Frage auf, welche Konzepte von künstlicher Intelligenz entworfen werden und wie die entsprechenden (im Alltag und auch in der Schule) genutzten KI-Technologien einzuschätzen sind. Dabei gilt es neben der kritischen Reflexion der KI-Konzepte und der Recherche und Analyse von KI-Anwendungen auch zu überlegen, welche KI-Technologien gerade im Deutschunterricht thematisiert und evtl. auch genutzt werden können. Es soll daher in einem Seminar nach einer Phase der Diskussion verschiedener KI-Konzeptionen dazu übergegangen werden, ausgewählte KI-Technologien (und Tools) aus sprachwissenschaftlicher und sprachdidaktischer Sicht zu untersuchen. In diesem Seminar wird der Fokus im Wesentlichen auf drei Technologien gelegt, die für den Deutschunterricht thematisch-inhaltlich aber auch technologisch interessant sein dürften: Chatbots, Sprachassistenten und Assistenz-Roboter. Daher werden diskursanalytische, kulturwissenschaftliche Fragen neben Fragen des Einsatzes der KI-Technologien im Deutschunterricht zu untersuchen sein. Also die Frage nach Mensch-Maschine-Kommunikation, nach der Veränderung des Schulsettings durch deren Einsatz. Oder die Frage des inhärenten Gender-Bias gleichermaßen, wie der Haltung, die Lehrer*innen und Schüler*innen zu KI-Technologien einnehmen. Ein Augenmerk wird ebenso auf die Frage gelenkt werden, inwieweit KI-Technologien zur Förderung von Sprachkenntnissen oder für den sprachsensiblen Fachunterricht zum Einsatz kommen könnten. (Prof. Dr. Eva Lia Wyss, Birte C. Gnau-Franké)
SoSe 2022
Modul 12 - Humanoide Roboter, Online-Übersetzung, automatisierter Journalismus und Schülertextbewertung. Möglichkeiten und Grenzen aktueller KI-Technologien aus sprachwissenschaftlicher Sicht
Das Verbundprojekt IH-evrsKI wirft aus einer germanistisch-kultur- und sprachwissenschaftlichen Sicht die Frage auf, welche Konzepte von künstlicher Intelligenz entworfen werden und wie die entsprechenden (im Alltag und auch in der Schule) genutzten KI-Technologien einzuschätzen sind. Dabei gilt es neben der kritischen Reflexion der KI-Konzepte und der Recherche und Analyse von KI-Anwendungen auch zu überlegen, welche KI-Technologien gerade im Deutschunterricht thematisiert und evtl. auch genutzt werden können. Es soll daher in einem Seminar nach einer Phase der Diskussion verschiedener KI-Konzeptionen dazu übergegangen werden, ausgewählte KI-Technologien aus sprachwissenschaftlicher und sprachdidaktischer Sicht zu untersuchen. Dabei sollen über die Thematisierung von Technologien im Deutschunterricht (von Chatbots z.B.) hinaus auch solche analysiert werden, die von Deutschlehrer*innen z.B. für die Textbewertung oder als Lernmedien für spezifische Bedarfe genutzt werden können. Neben der Erkundung der Technologien selbst, wird es im Seminar auch darum gehen, die Vor- und Nachteile der Nutzung von KI-Technologien mit Bezug zu sprachwissenschaftlichen Qualitätsstandards und Gütekriterien zu evaluieren. (Prof. Dr. Eva Lia Wyss, Birte C. Gnau-Franké)
Modul 14/15 - Kolloquium: KI zwischen Realität und Fiktion. Eine germanistische Perspektive
Das Verbundprojekt IH-evrsKI wirft aus germanistisch-kulturwissenschaftlicher Sicht zunächst die Frage auf, welche Konzepte von künstlicher Intelligenz in den modernen Massenmedien, aber auch in den traditionellen Leitmedien wie Literatur und Film entworfen werden und wie sie sich zur wissenschaftlich belegbaren Realität verhalten. Da KI schon jetzt aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken ist und in der Zukunft eine immer größere Rolle spielen wird, soll auf der Basis eines vorläufigen Befunds überlegt werden, wie das positive Spektrum an Entwicklungsmöglichkeiten, das KI sinnvollerweise bereitstellen kann, vermittelt werden könnte. Wie ist der Diskurs über KI beschaffen und welche Möglichkeiten hält er bereit, von der journalistischen Berichterstattung bis zum Entwurf möglicher Entwicklungen in Fiktionen? (Prof. Dr. Dr. h. c. Stefan Neuhaus, Prof. Dr. Eva Lia Wyss)
WiSe 2021/2022
Das Projekt ist im Wintersemester 2021/2022 mit ersten Lehrveranstaltungen gestartet, in deren Kontext die einschlägige Literatur gesichtet und eine Gesamtbibliografie aufgebaut wurde. Die Veranstaltungen wurden von Prof. Wyss und im Falle des Kolloquiums gemeinsam mit Prof. Neuhaus geleitet und von Birte C. Gnau-Franké und Anna Naunheim begleitet.
Modul 12 - Selbstfahrende Autos, Roboterjournalismus und automatisierte Übersetzung. Künstliche Intelligenz in öffentlichen Diskursen
Diskursanalytische Untersuchungen haben sich in der Sprachwissenschaft zu einer zentralen Methode entwickelt. In diesem Seminar widmen wir uns sowohl der Frage, wie eine Diskursanalyse durchzuführen ist wie auch einem ganz spezifischen Diskurs: dem KI-Diskurs. Der Ausdruck selbst suggeriert nun eine Homogenität, die in den öffentlichen Medien gerade nicht zu finden ist, vielmehr liegt eine ausgesprochene Heterogenität vor. Dies liegt nicht nur an den Diskursen und den Selektionskriterien der öffentlichen Medien, sondern auch an der Heterogenität "Künstlicher Intelligenz“ selbst. KI ist in unterschiedlichsten Technologien des Alltags zu finden: neben dem Übersetzungsprogramm, sind der Staubsaugerroboter und auch der Taschenrechner Technologien der künstlichen Intelligenz. Es wird deshalb im Seminar darum gehen, sich in einem ersten Schritt über den Begriff der Künstlichen Intelligenz auszutauschen, um für die Untersuchung eine geeignete Definition zu finden. In der Folge werden unterschiedliche Methoden und Ebenen der Diskursanalyse (nach Keller, der eine Analyse der Deutungsmuster, Klassifikationen, Phänomenstrukturen und narrativen Strukturen vorschlägt) unterschieden, um schließlich in selbstorganisierten Arbeitsgruppen eine kleine wissenschaftliche Untersuchung durchzuführen. (Prof. Dr. Eva Lia Wyss, Birte C. Gnau-Franké)