Institut für Grundschulpädagogik

Sprachbildung

Leitung: Prof. Dr. Benjamin Uhl


Die Professur für Grundschulpädagogik mit dem Schwerpunkt Sprach­bildung (Prof. Dr. Benjamin Jakob Uhl) lehrt und forscht an der Schnittstelle von Kultur und Wissen und folgt hierbei einer Konzeptualisierung von Sprachbildung im weiteren Sinne: Fokussiert werden in Forschung und Lehre sprachlich-kulturelle Bildungsprozesse, die im Zusammenhang mit der Enkulturation Lernender im Kontext einer literalen Gesellschaft stehen. Schriftspracherwerbsprozesse werden demnach in ihrer schriftlinguistischen, handlungstheoretischen und literar-ästhetischen Dimension untersucht und in der Lehre mit Blick auf die Besonderheiten eines heterogenitäts­sensiblen Anfangsunterrichts konzeptualisiert. In Bezug auf die Schwerpunkte Dif­ferenz und Heterogenität widmet sich die Professur insbesondere der Erforschung und Vermittlung von sog. Protofähigkeiten (Protoliteralität und Protoliterarität), die als Voraussetzung zum Erwerb von Sprachbewusstsein sowie des Schriftspracherwerbs und Textschreibens gelten. Hierbei wird grundsätzlich eine mehrsprachige Perspektive eingenommen, die das Potential von ressourcenorientierten Sprachvergleichen in das Zentrum stellt.


Modulverantwortung im Studium


Modul 2: Deutsch: Fachwissenschaftliche Grundlagen (Bachelor, zwei Teilmodule, nur ein Teil der Studierenden durchläuft dieses Moduls)

Veranstaltungen im Teilmodul 2.1 vermitteln literaturwissenschaftliche und -didaktische Grundlagen; in 2.2 werden sprachwissenschaftliche und -didaktische Grundlagen vermittelt.

Modul 7: Didaktik des Deutschunterrichts (Master, Vorlesung und zwei Teilmodule)

Die Vorlesung in 7.1 führt grundlegend in die Sprachbildung ein und thematisiert die Lernbereiche des primarstufenbezogenen Deutschunterrichts. Seminare in 7.2 greifen die Lernbereiche des Deutschunterrichts auf und perspektivieren diese unter dem Aspekt des Beobachtens und Förderns. Seminare in 7.3 dienen zum Vertiefen ausgewählter Aspekte der Sprachbildung.

Genauere Angaben zu einzelnen Inhalten, Leistungspunkten etc. entnehmen Sie bitte den Modulhandbüchern.



Personal

SHKs am Arbeitsbereich

Jessica Hertlein (jhertlein@uni-koblenz.de)

Katrin Ogloblina (katrinblina@uni-koblenz.de)



Publikationen

Cover Tempus und Temporalität

Mesch & Uhl: Tempus und Temporalität (2022):
Zeit stellt – wie der Raum – eine universelle Dimension menschlicher Existenz dar und damit auch eine zentrale Basiskategorie menschlicher Kognition. Beide – Raum und Zeit – bestimmen unser Denken, unsere Vorstellungen und unsere Wahrnehmung vom und im Hier und Jetzt und damit auch unser Sprechen und unsere Sprache(n). Es ist daher kaum nachvollziehbar, wie wenig empirisch beforscht der Zugang zu und die Verwendung von temporalen Mitteln in der Deutschdidaktik bislang ist und wie undurchlässig tempusdidaktische Modellierungen im Hinblick auf innovative, impulsgebende Befunde aus der linguistischen Tempus- und Temporalitätsforschung sind.

Cover Deutsch als Zweitsprache

Grimm & Cristante: Deutsch als Zweitsprache – DaZ (2022):
Viele mehrsprachige Kinder erwerben das Deutsche zeitversetzt zu ihrer Erstsprache beispielsweise mit Eintritt in die Kindertagesstätte oder Schule. Diese Gruppe – die sogenannten Kinder mit Deutsch als Zweitsprache (DaZ) – stand in den letzten Jahren verstärkt im Fokus der Spracherwerbsforschung. Eine zentrale Erkenntnis der Forschung ist, dass die Mehrsprachigkeit bei Kindern mit DaZ kognitive und sprachliche Vorteile bringt, wenn die Zweitsprache unter geeigneten Inputbedingungen erworben und die Mehrsprachigkeit als Ressource geschätzt wird.

Das Buch fasst aktuelle Erkenntnisse über die Sprachentwicklung bei Kindern mit DaZ auf den Ebenen Phonologie, Morphosyntax und Semantik zusammen.

Cover Sprachreflexion

Peyer & Uhl: Sprachreflexion - Handlungsfelder und Erwerbskontexte (2020):
Der Sammelband dokumentiert Erkenntnisse der Tagungssektion «Sprachreflexion – Handlungsfelder und Erwerbskontexte» des 22. Symposium Deutschdidaktik in Hamburg und hat das Ziel, gegenwärtige Perspektiven des Forschungsdiskurses darzustellen. Mit Blick auf aktuelle Forschungsergebnisse nehmen die einzelnen Beiträge den «Gegenstand» (was ist schulische Sprachreflexion?), die «Lernenden» (was sollen Schülerinnen und Schüler im Sprachunterricht «wissen» und «können»?) und den «Unterricht» (wie kann schulische Sprachreflexion gestaltet werden?) in den Blick. Hierbei ist der Sammelband nach vier inhaltlichen Themenfeldern gegliedert: «Grundlagen der Sprachreflexion», «Sprachreflexion und Mehrsprachigkeit/Heterogenität», «Sprachreflexion und Sprachvarietäten» und «Sprachreflexion und Lesen».

Kurzlink: www.uni-ko.de/ab-sprache


Arbeitsbereiche am Institut